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Champions League: Der FC Bayern München hofft auf ein Fußball-Wunder

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Der FC Bayern München hofft auf ein Fußball-Wunder

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    Ein moderner Volksheld, der Müller Thomas. Vergleichbar mit dem Schmied von Kochel.
    Ein moderner Volksheld, der Müller Thomas. Vergleichbar mit dem Schmied von Kochel. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es ist nicht so, dass man sich in Bayern nicht mit Wundern auskennen würde. Der Schmied von Kochel beispielsweise, ein Pfundskerl. Soll dereinst das Stadttor von Belgrad im Alleingang eingerammt haben und fiel schließlich bei der legendären Sendlinger Mordweihnacht (deren Schuld bei niederträchtigen Österreichern lag) im Alter von über 70 Jahren als letzter Mann, und als solcher immer noch ein Mordstrum. Ein wundervoller Kerl. Ein Wunder auch, dass die fähigsten Politiker vom Herrgott immer zu nach Bayern entsandt werden. Der Strauss, der Edi, der Maggus, zwischendrin hat der liebe Gott beim Streibl ein wenig geschlampt, ja mei. Im Ganzen kommt man nicht umhin zu sagen, dass der Freistaat einfach vom Glück geküsst ist, so wunderbar ist es hier.

    Natürlich hat im FC Bayern München auch der beste Fußballverein der Welt seine Wurzeln hier. Seit Jahrzehnten hält der Hoeneß Uli seine Segenshand über den Klub. Dessen Geschichte ist freilich auch reich an Wundern. Jenes von Mailand beispielsweise, als die Münchner nach einer 0:2-Hinspielniederlage noch mit 3:1 bei Inter gewannen. Nicht zu vergessen allerdings auch das von 1999, von dem die Mannschaft Manchester Uniteds profitierte. Manchmal kommt es auch zu Wundern, wenn man sie so gar nicht gebrauchen kann.

    FC Bayern gegen Slovan Bratislava: Ein Sieg ist Pflicht

    Im Januar des Jahres 2025 würden sich die Münchner nicht gegen ein solches wehren, wenngleich sie es auch nicht zwingend benötigen. Um sich am letzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase noch unter die besten acht Mannschaften zu schieben, bedarf es einiger mirakulöser Ergebnisse. Vor dem Spiel am Mittwoch gegen Slovan Bratislava (21 Uhr, DAZN) stehen die Bayern mit 12 Punkten auf Rang 15. Noch hat Bayer Leverkusen mit 13 Zählern den achten Platz inne. Den macht so erstrebenswert, dass er zum Überspringen der ersten K.-o.-Runde berechtigt. Dort spielen nämlich die Mannschaften auf den Plätzen neun bis 24 die übrigen Achtelfinalisten aus. Die Münchner würden gerne dieses Risiko vermeiden und zugleich Kräfte sparen für die entscheidende Phase der Saison. Um nun aber noch derart viele Plätze gutzumachen, bedarf es eben eines Wunders. Möglicherweise muss Joshua Kimmich im Mondschein einen Wolpertinger erlegen, Thomas Müller versprechen, dass er sein Erstgeborenes mit dem Wasser aus Schweinsteigers Entmüdungsbecken taufen lässt und Harry Kane dazu den Namen des Torschützen zum Europapokalsieg 1967 rückwärts murmeln.

    Zupass dürfte den Münchnern immerhin kommen, dass die Mannschaft Bratislavas ohne ganz große Ambitionen zur Dienstreise nach München aufgebrochen sein dürfte. Der slowakische Serienmeister rangiert punktlos auf dem vorletzten Platz und hat keinerlei Chancen mehr aufs Weiterkommen. Nicht einmal ein Wunder würde helfen.

    „Wir müssen unser Spiel gewinnen. Das ist das, was wir beeinflussen können. Wir müssen Bratislava schlagen – und wenn es geht, vielleicht was fürs Torverhältnis tun“, sagt Sportvorstand Max Eberl. Dem Torverhältnis könnte tatsächlich noch eine besondere Bedeutung beikommen. Zum einen lauern hinter den Münchnern punktgleich Real Madrid, Juventus Turin und Celtic Glasgow, die allesamt noch das schlechtere Torverhältnis haben. Zum anderen ließen sich mit einem Kantersieg möglicherweise auch Plätze gutmachen. Die Berechnungen gehen so weit, dass man Atalanta Bergamo mit einem 8:0-Erfolg überflügeln könnte, falls die Italiener gegen den FC Barcelona unentschieden spielen. Wer derartige Unwahrscheinlichkeiten in Erwägung zieht, macht das meist aus keiner Position der Stärke.

    FC Bayern in der Champions-League: Gibt es Wunder?

    Das ist es, was die Münchner derzeit am meisten ärgert. Dass nach sieben Partien in der Champions League bereits drei Niederlagen stehen. Dass die Münchner kaum Angst auslösen dürften in Fußball-Europa, wenn sie von der Zauberkraft des Mia san Mia brusttrommelnd dröhnen. Da stimmt es die Bayern auch nicht zuversichtlich, dass in Real, Manchester und Paris noch mindestens ebenso gezittert wird. Dass sich auch andere Spitzenklubs schwertun, „gibt mir kein besseres Gefühl“, sagt Münchens Angreifer Thomas Müller. Mit dem Schmied von Kochel dürfte er in seiner phänotypischen Ausprägung wenig zu tun haben, der Widerstandsgeist aber ist ein ähnlicher.

    Erschwerend für die Münchner kommt hinzu, dass sie möglicherweise auf Keeper Manuel Neuer verzichten müssen, der beim Abschlusstraining fehlte. Da Sven Ulreich nach seiner Roten Karte als Ersatzspieler in Rotterdam ebenso nicht dabei ist wie Daniel Peretz nach einer Nierenquetschung, ist Regionalliga-Keeper Max Schmitt der erste Ersatz für Kapitän Neuer. Neuzugang Jonas Urbig, der am Montagabend aus Köln verpflichtet wurde, ist noch nicht spielberechtigt. Darauf sollte es aber gegen Bratslava nicht ankommen. Vielleicht schon eher auf: ELLUB HTOR - 1967, Kane und so ...

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