Über zwei Jahre ist es nun schon her, dass der FC Bayern die deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. Während der Rekordmeister in der Champions League regelmäßig auftrumpfte, schien in der Bundesliga oftmals der letzte Wille zu fehlen, vor allem, wenn die so genannten "kleinen" Gegner anstanden.
Laut Bayern-Profi Thomas Müller rühre dies vor allem von einem Nachteil der Bayern auf psychologischer Ebene. Dies erklärte der Allrounder in einem Interview mit der Sport Bild. "Jeder in ganz Fußball-Deutschland, auch bei uns im Verein, hat die Erwartung, dass wir in der Bundesliga gewinnen", sagt Müller und spricht dabei den enormen Druck, der auf auf den Profis lastet, an.
"Wenn wir aber 3:0 gewinnen, heißt es dann, der Gegner wäre schwach gewesen. Wenn wir 1:0 gewinnen, hatten wir Glück. Und wenn das Spiel unentschieden ausgeht, ist es schon eine Katastrophe. Das müssen Sie sich einmal vorstellen! Du gehst ins Spiel und kannst eigentlich nichts gewinnen“, so Müller weiter.
In der Champions League sei das laut dem deutschen Nationalspieler nicht der Fall. Das mache dann ein paar Prozentpunkte mehr aus, die jeder Spieler in der Königsklasse investiere. "Entweder es ist normal und wird abgehakt – oder aber, du kriegst auf den Deckel, dann ist das eine schwierigere Situation, als wenn du in der Champions League eine Mannschaft wie Manchester City schlagen kannst. Da sind auf einmal alle Bayern-Fans", so Müller.
In dieser Saison täten die Münchner gut daran, alle Gegner ernst zu nehmen. Die Bundesliga-Coaches jedenfalls sehen den FC Bayern nach zwei Jahren ohne Meistertitel nicht mehr als den Favoriten Nummer eins auf die Meisterschale. AZ