Handball-Europameister Andreas Wolff hat seinem Lieblings-Fußballclub FC Bayern das Wunsch-Los für das Halbfinale im DFB-Pokal beschert. Der Torwart-Held der EM in Polen loste am Mittwochabend dem Rekord-Cupsieger aus München den alten Rivalen Werder Bremen zu und schenkte ihnen damit eine lösbare Aufgabe auf dem Weg zum 18. Erfolg im Pokal-Wettbewerb.
In zweiten Halbfinale empfängt der Bundesliga-Dritte Hertha BSC den -Zweiten Borussia Dortmund. Erst am vergangenen Samstag hatten sich die beiden Mannschaften in der Bundesliga 0:0 getrennt. Die Spiele der Vorschlussrunde sind am 19. und 20. April, das Finale im Olympiastadion in Berlin ist für den 21. Mai terminiert.
Vor der Auslosung in Bochum hatten sich der FC Bayern und Hertha BSC jeweils gegen Zweitligisten durchgesetzt. Die Münchener gewannen beim VfL Bochum mit 3:0 (1:0). Die Berliner erreichten erstmals seit 35 Jahren mit ihrem Profi-Team durch ein 3:2 (2:1) beim 1. FC Heidenheim die Vorschlussrunde. Schon am Dienstag hatten die abstiegsgefährdeten Bremer etwas überraschend bei Bayer Leverkusen mit 3:1 gesiegt, die Dortmunder kamen ebenfalls zu einem 3:1 beim VfB Stuttgart.
Pokal-Bilanz spricht für den FC Bayern
Die Pokal-Bilanz der Bayern gegen die Bremer spricht eindeutig für die Münchener. In sieben Spielen war der deutsche Rekordmeister sechs Mal erfolgreich. Zuletzt hatten die Münchener die Hanseaten 2010/11 in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb geworfen. Auch im Finale 2010 triumphierten die Bayern. Der einzige Sieg gelang den Bremern 1999 im Endspiel. Auch die Dortmunder haben eine positive Bilanz gegen die Berliner. Die beiden Cup-Spiele gegen den Hauptstadtclub gingen beide an den BVB.
Liste aller DFB-Pokalsieger
2016 FC Bayern München
2015 VfL Wolfsburg
2014 Bayern München
2013 Bayern München
2012 Borussia Dortmund
2011 FC Schalke 04
2010 Bayern München
2009 Werder Bremen
2008 Bayern München
2007 1. FC Nürnberg
2006 Bayern München
2005 Bayern München
2004 Werder Bremen
2003 Bayern München
2002 FC Schalke 04
2001 FC Schalke 04
2000 Bayern München
1999 Werder Bremen
1998 Bayern München
1997 VfB Stuttgart
1996 1. FC Kaiserslautern
1995 Bor. Mönchengladbach
1994 Werder Bremen
1993 Bayer Leverkusen
1992 Hannover 96
1991 Werder Bremen
1990 1. FC Kaiserslautern
1989 Borussia Dortmund
1988 Eintracht Frankfurt
1987 Hamburger SV
1986 Bayern München
1985 Bayer 05 Uerdingen
1984 Bayern München
1983 1. FC Köln
1982 Bayern München
1981 Eintracht Frankfurt
1980 Fortuna Düsseldorf
1979 Fortuna Düsseldorf
1978 1. FC Köln
1977 1. FC Köln
1976 Hamburger SV
1975 Eintracht Frankfurt
1974 Eintracht Frankfurt
1973 Bor. Mönchengladbach
1972 FC Schalke 04
1971 Bayern München
1970 Kickers Offenbach
1969 Bayern München
1968 1. FC Köln
1967 Bayern München
1966 Bayern München
1965 Borussia Dortmund
1964 TSV 1860 München
1963 Hamburger SV
1962 1. FC Nürnberg
1961 Werder Bremen
1960 Borussia VfL M.-Gladbach
1959 Schwarz-Weiß Essen
1958 VfB Stuttgart
1957 Bayern München
1956 Karlsruher SC
1955 Karlsruher SC
1954 VfB Stuttgart
1953 Rot-Weiss Essen
1943 First Vienna
1942 TSV 1860 München
1941 Dresdner SC
1940 Dresdner SC
1939 1. FC Nürnberg
1938 Rapid Wien
1937 FC Schalke 04
1936 VfB Leipzig
1935 1. FC Nürnberg
Um zum siebten Mal hintereinander in das Pokal-Halbfinale einzuziehen, hatten die Bayern harte Arbeit gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Bochumer zu verrichten. Zweimal Robert Lewandowski (38. und 90. Minute) sowie Thiago (61.) sicherten dem Team von Trainer Pep Guadiola die 27. Teilnahme an der Vorschlussrunde. Dem VfL, der mehr als eine Halbzeit lang nach einer Roten Karte für Jan Simunek (43.) in Unterzahl agieren musste, blieb dagegen die ersehnte Sensation verwehrt.
"Im Pokal ist es immer gefährlich, solange es 0:0 steht. Die zweite Halbzeit haben wir kontrolliert. Es war nicht leicht auf dem Platz. Wir sind aber zufrieden, wir stehen im Halbfinale", sagte Lewandowski und Arjen Robben ergänzte: "Nach dem Elfmeter und der Roten Karte war das Spiel mehr oder weniger gelaufen. Es war ein klares Foul."
Bayern wünschen sich: "DER NÄCHSTE BITTE!"
Letztendlich souverän löste Hertha die Viertelfinal-Pflichtaufgabe und setzte sich souverän durch. Zwar hatte Arne Feick (10.) die Hausherren vor 11 900 Zuschauern in Führung geschossen, doch der Bosnier Vedad Ibisevic (14./21.) rückte mit einem Doppelschlag die Verhältnisse schnell wieder zurecht. Der Japaner Genki Haraguchi (58.) machte mit seinem Treffer alles klar. Das Anschlusstor von Kapitän Marc Schnatterer per Elfmeter in der 82. Minute kam zu spät.
"Jetzt wollen wir auch den letzten Schritt machen", kündigte Dardai an. Die Chance auf das erste Endspiel im eigenen Stadion ist so groß wie nie."Wir wollen ganz klar ins Finale", kündigte Mitchell Weiser an und zeigte vor der Sky-Kamera stolz das vorbereitete T-Shirt mit der Aufschrift: "DER NÄCHSTE BITTE"! Dardai wünschte sich "ein Heimspiel, ganz egal wer kommt, ein Heimspiel, dann kann alles passieren." Der Wunsch wurde ihm erfüllt. dpa