Lukas Kübler dürfte mit seiner Berufswahl rundum zufrieden sein. Der 32-Jährige ist viel an der frischen Luft, verdient sein Geld mit seinem Hobby und sollte als Bundesliga-Profi des SC Freiburg auch eher zu den besser verdienenden Menschen dieses Landes gehören. Ein paar Berufsfelder waren dem Außenverteidiger aber von Beginn an versperrt: Als Bus- und Taxifahrer, Pilot oder Polizist wäre es schwierig geworden. Kübler ist einer von 3,5 Millionen Deutschen, die eine Farbsehschwäche haben.
Bedeutet: Er kann gewisse Grün- und Rottöne nur schwer bis gar nicht voneinander unterscheiden. Wer meint, das spiele auf dem Platz keine große Rolle, sollte mal genauer hinschauen. Schließlich ist der Rasen grün und der SC Freiburg läuft, wie viele andere Mannschaften, in Rot auf. Für Kübler sei das nicht immer leicht, wie er der SZ nun in einem Interview sagte: „Bei Rot gegen Grün ist es bei mir extrem, aber ich kann auch andere Farben, die nahe beieinander sind, nicht so gut unterscheiden. Gerade im Spiel ist es schwierig, wenn alles schnell geht.“ Er ist der erste deutsche Bundesliga-Profi, der über seine Sehschwäche spricht. Zuvor hatte der dänische Kicker Thomas Delaney schon zugegeben, ebenfalls unter an Deuteranopie, so der Fachbegriff, zu leiden. Auch rote und gelbe Karten seien nicht immer zu unterscheiden.
Lukas Kübler: Der farbenblinde Profi des SC Freiburg
Kübler hat sich deswegen bereits vor Jahren dem damaligen SC-Trainer Christian Streich offenbart. Seitdem gilt in Freiburg: Notfalls wird auf einen anderen Trikotsatz umgeschwenkt. Zu stören scheint es Kübler nicht: In den bisherigen zwei Saisonspielen traf er bereits zweimal ins Tor. Um eine andere Farbe, nämlich Oranje, ging es am Dienstag bei der deutschen Nationalmannschaft.
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