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Fußball-WM 2022: Nächster WM-Gegner: Oh, wie schön ist Costa Rica

Fußball-WM 2022

Nächster WM-Gegner: Oh, wie schön ist Costa Rica

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    Keylor Navas ist Volksheld Costa Ricas und nebenbei Torhüter bei Paris St. Germain.
    Keylor Navas ist Volksheld Costa Ricas und nebenbei Torhüter bei Paris St. Germain. Foto: Guillaume Horcajuelo, epa/dpa

    Schaut ja geschrieben schon mal reichlich eigentümlich aus: Costa Ricanerinnen. So würde sich auch keine Einwohnerin des mittelamerikanischen Staates nennen. Sondern: Ticas. Die Männer dementsprechend: Ticos. Bedeutet so viel wie Schwesterchen und Brüderchen und beschreibt somit recht passend, wie man sich am liebsten sieht – als große Familie. 

    So zeigen sich auch die Spieler der Fußball-Nationalmannschaft auf dem Feld. Seit Jahrzehnten. Ist ja nicht selbstverständlich, dass sich ein Fünf-Millionen-Einwohner-Land nun bereits zum fünften Mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert hat. Größter Erfolg: der Viertelfinaleinzug 2014. Damals wie heute im Tor: Keylor Navas, Nationalheld Costa Ricas und im Nebenjob Keeper bei Paris St. Germain. Den prominentesten Auftritt aus deutscher Sicht hatten die Ticos allerdings bei der WM 2006, als Philipp Lahm im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica mit seinem Schlenzer den Startschuss zum Sommermärchen gab.

    Costa Rica verfügt über keine Armee

    Im Spiel der Ticos spiegelt sich die Geschichte des Landes wieder. 1948 schaffte die Regierung kurzerhand die Armee ab und steckt seitdem die freigewordenen Gelder ins Bildungs- und Gesundheitswesen. Anders als bei vielen südamerikanischen Mannschaften oder den Mexikanern, ist es bei den Ticos unüblich, zu versuchen, einen missliebigen Spielverlauf durch unnötige Härte auf die eigene Seite zu biegen. Man nennt sie auch die "Schweiz Zentralamerikas". Politische Neutralität gehört zur Staatsräson.

    Genauso wie die Wahrung der Natur. So wird beinahe die komplette Stromerzeugung Costa Ricas durch erneuerbare Energien gedeckt. Der Bau großer Wasserkraftwerke sorgt allerdings dafür, dass der Lebensraum der indigenen Bevölkerung immer mehr verkleinert wird. 

    Oh, wie schön ist Costa Rica

    Eine Haupteinnahmequelle des Landes bildet der Ökotourismus, so existiert beispielsweise im Camino de Costa Rica ein 280 Kilometer langer Wanderweg von der Atlantik- bis zur Pazifikküsste. Deutschlands ehemaliger Staatspräsident Christian Wulff nannte Costa Rica ein "ökologisches Vorbild". Hätte das alles der weise Janosch schon vor 45 Jahren gewusst, würde sein berühmtestes Buch wohl "Oh, wie schön ist Costa Rica" heißen. Das Land ist hinter Ecuador der zweitgrößte Bananenexporteur weltweit. Panama liegt lediglich auf Platz acht (hinter den Niederlanden übrigens). 

    Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.

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