Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

Porträt: Alexandra Popp ist die Leitwölfin der Frauen-Nationalmannschaft

Porträt

Alexandra Popp ist die Leitwölfin der Frauen-Nationalmannschaft

    • |
    Alexandra Popp ist die Kapitätinen Frauen-DFB-Teams
    Alexandra Popp ist die Kapitätinen Frauen-DFB-Teams Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Der Ruhrpott schlägt gelegentlich noch durch: „Es ist mir völlig wumpe, wer von uns die Tore schießt, Hauptsache die Mannschaft ist erfolgreich“, kommentierte die deutsche Mannschaftsführerin Alexandra Popp zuletzt einen der vier Siege bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. Mit zwei Toren hatte auch sie selbst großen Anteil daran, dass die deutschen Frauen nun im Viertelfinale stehen und am Samstag (18.30 Uhr/ARD) auf Schweden treffen.

    Die 1,74 Meter große und 28 Jahre alte Akteurin vom VfL Wolfsburg gehört mittlerweile zu den profiliertesten und erfahrensten Spielerinnen im DFB-Team. Unter der neuen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wurde Popp Nachfolgerin der introvertierten Kapitänin Dszenifer Marozán, die sich in der Rolle der deutschen „Leitwölfin“ nie wohl fühlte. Anders Popp, die immer voran geht, kein Blatt vor den Mund nimmt und sich ohne mit der Wimper zu zucken für ihr Rudel aufreibt – ob als Torjägerin, Mittelfeld-Regisseurin oder im Notfall auch mal in der Abwehr.

    Popp veröffentliche ein Ultraschallbild ihres Hundebabys

    Alexandra Popp verkörpert auf dem Platz die deutschen Fußball-Tugenden wie Härte, Disziplin und Kampfgeist, kombiniert allerdings mit feinster Technik, Torgefährlichkeit, perfektem Körpergefühl und sympathischem Auftreten. Und großem Humor, wie der DFB erfahren musste. So hatte Popp im vergangenen Jahr über die soziale Netzwerke das Ultraschallbild eines kleinen Embryos veröffentlicht, das beim Fußballverband schnell Anlass zur Sorge gab, bei der WM auf die so wichtige Torjägerin verzichten zu müssen. Doch die gelernte Zoo-Tierpflegerin und ihr Freund hatten nur das erste Foto ihres Hundewelpenbabys veröffentlicht und amüsierten sich köstlich über die öffentliche Verwirrung. Auch nach ihrer Karriere kann sich Popp vorstellen, wieder in ihrem Beruf zu arbeiten. „Ich vermisse die Tiere“, sagte sie.

    Doch der Erfolg im Fußball ist momentan wichtiger. In Witten geboren durchlief Popp die fußballerische Ausbildung beim 1. FFC Recklinghausen und MSV Duisburg und bevorzugte bis zu ihrem 14. Lebensjahr die Teams der Jungs. „Die Mädchen konnten damals ja alle nicht Fußball spielen“, meint Popp in ihrer direkten Art. Sie hat ihre Ansprüche – und kann selbst richtig einstecken. Sie ist keine, die zeternd liegen bliebt, wenn sie gefoult wird, und keine die zurückzieht, wenn Schmerz drohen könnte. Wohl deshalb hat die Stürmerin, die seit 2012 beim Bundesligisten Wolfsburg unter Vertrag steht und mit ihrem Verein bereits das Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League gewonnen hat, viele Verletzungen hinter sich. Allerdings auch schon das 100. Spiel im DFB-Trikot. 2008 wurde sie mit der deutschen U17 Europameisterin, 2016 mit der A-Nationalmannschaft Olympiasiegerin. Der WM-Titel wäre die Krönung für die Karriere des kampferprobten Ruhrpott-Mädchens.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden