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Bundesliga attraktiv wie nie

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Bundesliga attraktiv wie nie

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    Bundesliga attraktiv wie nie
    Bundesliga attraktiv wie nie Foto: DPA

    Im Gegenteil: Der früh erzielte Rekord beim Dauerkartenverkauf, die trotz der globalen Wirtschaftskrise anhaltende Investitionsfreudigkeit der Sponsoren und die sich abzeichnende Bestmarke bei den Transferaktivitäten zeugen von der ungebrochenen Attraktivität der deutschen Eliteklasse. Inständig hofft Joachim Löw, dass seine Kandidaten in der Saison vor der WM in Südafrika 2010 ihr Niveau weiter verbessern und große Talente beispielsweise aus dem Team der U 21-Europameister sich wie erwartet entwickeln. Mario Gomez traut der Bundestrainer zu, sich beim FC Bayern München durchzusetzen. "Mario bringt die Fähigkeiten mit, um international ein Top-Stürmer zu sein."

    Auch wenn in der Bundesliga keine Weltstars spielen, ist sie für Felix Magath "die stärkste Liga der Welt". Sie sei "am ausgeglichensten und daher am spannendsten", so der Meistertrainer, der in der vorigen Spielzeit mit dem VfL Wolfsburg den Titel gewann. Ralf Rangnick pflichtet Magath bei: "England mag wegen Liverpool, Manchester, Chelsea und Arsenal in der Spitze stärker sein, aber in der Breite ist die Bundesliga am besten", findet auch der Coach von 1899 Hoffenheim. Dies liege daran, dass "die Fernsehgelder nirgendwo gerechter verteilt werden als bei uns".

    Der 55 Jahre alte Magath steht als neuer Coach des FC Schalke 04 vor der größten Herausforderung seiner Trainer-Karriere, denn er soll möglichst bald die königsblauen Sehnsüchte erfüllen. Dass ihm dies schon in der am 7. August beginnenden 47. Saison gelingt, glaubt aber kaum einer der Kollegen. Fast einhellig tippen die 18 Trainer wieder auf den Rekordmeister aus München, der nach der kurzen Klinsmann-Ära die Jagd auf die 22. Meisterschaft mit dem erfahrenen Niederländer Louis van Gaal aufnimmt.

    "Die Bayern werden immer an erster Stelle genannt wegen des großen Spieler-Potenzials", sagt Jupp Heynckes, der den Münchnern als "Aushilfe" im Schlussspurt der Vorsaison zumindest noch die direkte Champions-League-Qualifikation sicherte. Grund genug für Bayer Leverkusen, nach dem Weggang von Bruno Labbadia (Hamburger SV) auf den großen Erfahrungsschatz von Heynckes zu setzen.

    Überhaupt: Nie zuvor gab es so viele Wechsel auf der Trainerbank: Neben München (van Gaal), Leverkusen (Heynckes), Schalke (Magath) und Hamburg (Labbadia) setzen auch Wolfsburg (Armin Veh), Borussia Mönchengladbach (Michael Frontzeck) und Eintracht Frankfurt (Michael Skibbe) auf neue Übungsleiter. Neuland in der höchsten Spielklasse betreten neben Zvonimir Soldo (1. FC Köln) die Aufsteiger-Trainer: Robin Dutt (SC Freiburg), Jörn Andersen (Mainz 05) und Michael Oenning (1. FC Nürnberg). Somit gehen nur sieben Clubs mit ihren "alten" Trainern in die neue Saison.

    Abzuwarten ist, wie die Fans die neuen Anfangszeiten annehmen. Denn erstmals wird das "Spieltags-Menü" im Regelfall in fünf Gängen serviert. Mit der Splittung der neun Spiele auf fünf verschiedene Anfangszeiten hat die Deutschen Fußball Liga (DFL) dem Wunsch des Pay-TV-Senders Sky (früher Premiere) entsprochen. Die wichtigste Neuerung ist das "Spiel der Woche" samstags um 18.30 Uhr; fünf Partien werden wie gewohnt um 15.30 Uhr angepfiffen. Dazu kommen das Freitagabend-Spiel (20.30) sowie zwei Begegnungen am Sonntag, die aber nun um 15.30 und 17.30 Uhr beginnen. Alle 612 Partien der 1. und 2. Bundesliga sind nicht nur live bei Sky zu sehen, sondern auch beim Telekom-Ableger "Liga Total" im sogenannten IPTV-Fernsehen.

    Trotz des erweiterten TV-Angebots wollen sich die Fans das Live-Erlebnis im Stadion nicht nehmen lassen. So erreichte die Zahl der verkauften Dauerkarten (ca. 435 000) schon jetzt Rekordhöhe. Eine neue Zuschauer-Bestmarke ist schon abzusehen, bevor der erste Ball rollt. Denn die Aufsteiger Nürnberg, Mainz und Freiburg verfügen gemeinsam über größere Stadien und Fangemeinden als die Absteiger.

    Auch die Sponsoren haben erkannt, dass "König Fußball" durch die enorme TV-Präsenz eine ideale Werbeplattform ist. So ist zu erklären, dass allein die Trikotsponsoren fast 130 Millionen Euro in die Kassen der 18 Clubs fließen lassen - so viel wie in keiner anderen Liga der Welt. "Sportsponsoring wird auch künftig weniger unter den Folgen der Finanzkrise leiden als klassische Werbung", betont Hartmut Zastrow von der Kölner Agentur Sport+Markt.

    Einen Teil der Einnahmen durch Spielerverkäufe, Sponsoren, TV-Vermarktung, Ticketing und Fanartikel investieren die Clubs stets in neue Kräfte. Zwar reicht das Geld nicht, um "Zauberer" wie Cristiano Ronaldo, Kaka oder Messi anzulocken, doch immerhin fanden renommierte Kräfte wie Anatoli Timoschtschuk (Bayern) und große Talente wie Marcus Berg (HSV) und Franco Zuculini (Hoffenheim) den Weg ins Land. So liegt die Liga auch bei den Transferausgaben wieder einmal auf Rekordkurs: 150 Millionen Euro für 147 Neuzugänge wurden investiert, die Bestmarke von 171 Millionen Euro vor der Saison 2007/2008 ist in Sichtweite.

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