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Schiedsrichter-Aufsteiger Zwayer: Hoyzer ist passé

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Schiedsrichter-Aufsteiger Zwayer: Hoyzer ist passé

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    Schiedsrichter zeigt die rote Karte
    Schiedsrichter zeigt die rote Karte Foto: DPA

    Beim Lehrgang in Wart/Schwarzwald stimmen sich der 31-Jährige aus dem schwäbischen Korb und der 28-Jährige aus Berlin zusammen mit den anderen Spitzen-Unparteiischen des DFB auf die neue Saison ein. Vor allem Zwayer, der einst den Fall Hoyzer ins Rollen gebracht hatte, ist mit Feuereifer bei der Sache. "Volker Roth hat immer zu mir gehalten und mir zu 100 Prozent vertraut. Dafür bin ich sehr dankbar", sagte Zwayer in einem dpa-Gespräch.

    Als einstiger Assistent von Skandal-Schiedsrichter Hoyzer, der 2005 vom Landgericht Berlin wegen Beihilfe zum Betrug zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten ohne Bewährung verurteilt worden war, hat Zwayer eine "turbulente Zeit" hinter sich. Der DFB sperrte ihn rückwirkend für neun Monate, weil er seinen Verdacht gegen Hoyzer nicht früher gemeldet hatte. "Wir wussten ja gar nicht, was er macht. Es ist schwierig, etwas in der Hand zu haben, um jemanden so anzuprangern", sagt der Unparteiische heute.

    Insgesamt 15 Monate rührte Zwayer keine Pfeife an, betrieb aber ein Fernstudium: "Ich habe unheimlich viele Spiele im Fernsehen angeschaut." Roth habe damals zu ihm gesagt: "Wenn das Verfahren abgeschlossen ist, geht's weiter." Und der Vorsitzende des DFB- Schiedsrichter-Ausschusses hielt Wort: Zwayer kämpfte sich wieder heran, überzeugte als Assistent von Erstliga-Referee Manuel Gräfe, leitete in den beiden vergangenen Jahren 16 Zweitliga-Spiele - und gehört nun zur Elite. Heute wird er nur noch selten auf die Causa Hoyzer angesprochen, die Leute hätten auch irgendwann genug von der Geschichte gehabt. "Ich bin davon überzeugt, dass ich durch diese Sache wertvolle Erfahrungen gesammelt habe. Ich weiß, wie schnell es vorbei sein kann und wie böse die Medien sein können."

    Seine Beförderung sieht er als "eine große Ehre" und "Riesenverantwortung" an - ähnlich wie sein Kollege Marco Fritz. Der Filialleiter der Deutschen Bank in Stuttgart hat Karriere im Blitztempo gemacht: Mit 18 leitete er nach einer "unerfolgreichen Zeit als Fußballer" erstmals ein Spiel, nach nur acht Zweitliga- Begegnungen im vergangenen Jahr ist er nun in den Kreis der 21- Erstliga-Schiedsrichter aufgestiegen. "Das ist ungewöhnlich", bestätigte Lehrwart Eugen Strigel: "Aber es hat sich so herauskristallisiert und wir sind davon überzeugt: Er hat das Zeug für die erste Liga."

    Fritz wird sich nicht verrückt machen: "Natürlich steht man in der Bundesliga ein Stück weit mehr in der Öffentlichkeit und jeder Schiedsrichter hat den Traum, dort mal zu pfeifen. Aber letztendlich spielen dort ebenso Elf gegen Elf wie in der zweiten Liga."

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