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FC Ingolstadt: Ein Spektakel, drei Geschichten

FC Ingolstadt

Ein Spektakel, drei Geschichten

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    War mit einem Doppelpack erfolgreich: FCI-Angreifer Dario Lezcano.
    War mit einem Doppelpack erfolgreich: FCI-Angreifer Dario Lezcano. Foto: Roland Geier

    Ingolstadt Der FC Ingolstadt hat sich mit einem aufopferungsvollen Kampf im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Nach einem kuriosen Spielverlauf – die Schanzer führten bereits mit 2:0 und 3:1 – kassierte der FCI in der Nachspielzeit doch noch den 3:3-Ausgleich gegen Borussia Dortmund.

    „Ich denke“, sagte Trainer Markus Kauczinski, „heute hat keiner auf uns gesetzt. Wir schaffen es aber immer wieder, uns aufzurichten, mutig und gut zu spielen.“ Vor allem in der ersten Hälfte hatte der FCI den Champions-League-Teilnehmer, der auf einige Stammspieler hatte verzichten müssen, dominiert und hätte weit höher als 2:0 führen können. Für drei Schanzer wird das Spiel in besonderer Erinnerung bleiben. Florent Hadergjonaj kam zu seinem Bundesligadebüt, Almog Cohen gelang seit langer Zeit wieder ein Tor und Dario Lezcano erzielte einen Doppelpack.

    Florent Hadergjonaj Soeben hatte Borussia Dortmund den Anschlusstreffer zum 1:2 geschossen (60.), das Spiel drohte zu kippen. Da nahm Florent Hadergjonaj sein Herz in die Hand, eroberte gekonnt den Ball von Ousmane Dembelé, spielte einen Doppelpass mit Moritz Hartmann und stürmte die Außenbahn entlang. Seine Flanke verwertete Dario Lezcano zum zwischenzeitlichen 3:1. Keine 18 Sekunden waren seit dem Tor von Pierre-Emerick Aubameyang vergangen. Damit gelang dem 22-jährigen Schweizer in seinem ersten Bundesligaspiel gleich ein Assist. Lange hatte sich Hadergjonaj, der vor der Saison von Young Boys Bern zum FC Ingolstadt gewechselt war, gedulden müssen. Dreimal durfte er in der laufenden Saison immerhin auf der Bank Platz nehmen, viermal hatte er nicht im Kader gestanden. Nun rückte der Rechtsverteidiger anstelle von Tobias Levels in die Startformation und hatte Dortmunds Supertalent Dembelé über weite Strecken im Griff. Reflektiert gab Hadergjonaj hinterher Auskunft. „Ich bin ja nicht aus dem Nachwuchs hierher gekommen“, sagte er selbstbewusst, „sondern habe in der Schweiz und der Europa League meine Spiele gemacht.“ Natürlich sei die Bundesliga „noch mal etwas anderes, hier spielt man jede Woche gegen Top-Gegner und muss sich beweisen.“ Hadergjonaj, mit dessen Leistung sich Trainer Markus Kauczinski äußerst zufrieden zeigte, ließ seine Stärken aufblitzen. Er ist, auch aufgrund seiner schmalen Statur, wendig und schlägt in der Offensive gefährliche Flanken. Dennoch musste er lange auf seinen ersten Einsatz warten. Ob ihm das Warten schwergefallen ist? „Nein“, sagt Hadergjonaj, „ich wusste, dass ich nicht gleich von Anfang an spielen werde. Ich musste mich zuerst einleben und wurde langsam herangeführt.“ Am Abend vor dem Spiel habe er dann von seinem Einsatz erfahren. Geht es nach ihm, soll es nicht der letzte gewesen sein. „Ich bin gekommen, um zu spielen. Letztendlich trifft der Trainer die Entscheidung, aber ich will mich als Stammspieler durchsetzen.“ Der Anfang war zumindest vielversprechend.

    Almog Cohen Der Israeli war nach dem Spiel beinahe etwas übermütig, als er in seinem eigenen sympathischen Mix aus Englisch und Deutsch sein Tor und die Leistung des FC Ingolstadt beschrieb. Der Treffer zum 1:0 (6.) war Cohens erstes Bundesligator nach fünfeinhalb Jahren Wartezeit. Am 18. Februar 2011 war er zuletzt erfolgreich. Damals noch für den 1. FC Nürnberg, bei einem 3:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt. Noch mal solange soll es freilich nicht dauern, bis er wieder jubeln darf. „Jetzt schieße ich im Pokal in Frankfurt und in Mainz auch ein Tor“, kündigte er lachend an und legte selbstbewusst nach: „Ich glaube an die Mannschaft. Wir können auch mal fünf Spiele am Stück gewinnen.“

    Dario Lezcano Auch der exzentrische Paraguayer war nach dem Spiel, in dem ihm erstmals in der Bundesliga zwei Tore gelungen waren, gut gelaunt. Marvin Matip bescheinigte ihm gar eine „Weltklasse-Leistung“. „Ein Punkt ist in Ordnung, schließlich haben wir fast noch verloren“, fasste Lezcano die Partie realistisch zusammen. Etwas überraschend sagte er auch, dass er „besser spielen“ könne und „noch mehr Luft“ brauche, um auch 90 Minuten durchhalten zu können.

    FC Ingolstadt 04 Nyland – Hadergjonaj, Matip, Tisserand, Suttner – Mo. Hartmann, Roger, Cohen, Groß – Lezcano (72. Leckie), Hinterseer (89. Morales) Borussia Dortmund: Weidenfeller – Piszczek, Ginter, Bartra, J.-H. Park (46. Pulisic) – Weigl – Castro (59. M. Götze), Kagawa (73. Passlack), Dembélé – Aubameyang, Ramos Schiedsrichter Felix Zwayer (Berlin) – Zuschauer 15200 – Tore 1:0 Cohen (6.), 2:0 Lezcano (24.), 2:1 Aubameyang (59.), 3:1 Lezcano (59.), 3:2 Ramos (69.), 3:3 Pulisic (90.+1)

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