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Glosse: Tennisspieler Gaston und sein teurer Zaubertrick

Glosse

Tennisspieler Gaston und sein teurer Zaubertrick

Johannes Graf
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    Hugo Gaston versucht sich als Zauberer – und scheitert.
    Hugo Gaston versucht sich als Zauberer – und scheitert. Foto: Jerome Prevost, Witters

    Neben den Plätzen gibt der Tennissport dieser Tage nicht immer das beste Bild ab. Vor den French Open ist mal wieder eine Gleichberechtigungsdebatte entbrannt. Die Financial Times berechnete, dass im vergangenen Jahr abseits der Grand-Slam-Turniere auf der Herren-Tour insgesamt 75 Prozent mehr Preisgeld ausgeschüttet worden sind. Finden die Damen verständlicherweise nicht so toll. Neben dem schnöden Mammon erzürnen kleine Gesten das weibliche Geschlecht. In Madrid durfte sich Carlos Alcaraz über eine mehrstöckige Geburtstagstorte freuen, während die Weltranglisten-Zweite Aryna Sabalenka mit einer deutlich kleineren Leckerei abgespeist wurde. Dass die Turnier-Organisatoren mit ihrer Aktion Sabalenkas durchtrainierten Körper vor noch mehr ungesunder Zuckerzufuhr bewahren wollten, scheint eher ausgeschlossen.

    Hugo Gaston wollte die schlechte Stimmung im Tennis einfach wegzaubern

    Da hatte Hugo Gaston den super Einfall, die schlechte Stimmung im Tennis einfach wegzuzaubern. Fans wollen schließlich unterhalten werden. Im vergangenen Jahr hatte der Franzose mit einem außergewöhnlichen Schlag im Stade Roland Garros das Publikum verzückt. Wie er den Ball um den Netzpfosten zirkelte … mancher sprach von Hugo Houdini. Meister fallen allerdings nicht vom Himmel, folglich geht bei Zauberlehrlingen auch mal ein Trick daneben. Gaston musste dies in Madrid leidlich erfahren. In seinem Zweitrunden-Match gegen den Kroaten Borna Coric kramte der Franzose während eines Ballwechsels in seiner Hosentasche. Er zog aber kein weißes Kaninchen heraus, sondern einen Ball, den er zu Boden fallen ließ. Weil Gaston das Geschick eines David Copperfield vermissen ließ, scheiterte der plumpe Versuch. Der Schiedsrichter ließ den Punkt nicht wiederholen. 

    Gaston indes scheint ziemlich an seiner Nebentätigkeit als Amateur-Magier zu hängen. Anders ist nicht zu erklären, dass der 22-Jährige wiederholt die große Bühne nutzt, um sich als Illusionskünstler zu inszenieren. Abrakadabra-Momente glücken ihm indes eher selten. Weil sich Gaston mehrmals selbst entzauberte, hat die Spielervereinigung ATP den Wiederholungstäter nach seiner jüngsten Hokuspokus-Show zu einer Geldstrafe von 144.000 Euro verdonnert. Die Hälfte der Strafe setzte die ATP für zwölf Monate zur Bewährung aus. Spannend, wie Gaston reagieren wird. Vermutlich fragt er Harry Potter um Rat. 

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