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Krieg in der Ukraine: Sanktionen und Ausschlüsse: So reagiert der Sport auf Putins Invasion

Krieg in der Ukraine

Sanktionen und Ausschlüsse: So reagiert der Sport auf Putins Invasion

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    Stehen nicht nur im Eishockey vorerst alleine da: Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko.
    Stehen nicht nur im Eishockey vorerst alleine da: Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) und der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko. Foto: Imago photos (Archivbild)

    Die Spiele der Fußball-Bundesliga am Wochenende machten es deutlich: Der Sport kann in diesen Tagen nicht unpolitisch sein. Vereine und Fans bezogen Stellung gegen Putins Krieg und drückten ihre Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung aus. Schweigeminute vor den Spielen, Plakate auf den Tribünen, die Teams liefen mit Trauerflor auf. Der FC Augsburg und der FC Bayern beleuchteten ihre Arenen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. Mehr als Symbolpolitik wird derweil von den Sportverbänden gefordert. Ein Weltverband nach dem anderen verhängt nun Sanktionen gegen russische Teams, Sportlerinnen und Sportler. Auch Belarus ist von vielen Ausschlüssen betroffen, da das Regime um Machthaber Alexander Lukaschenko an Moskaus Seite steht.

    Fußball: Fifa und Uefa suspendieren russische Mannschaften

    Bereits einen Tag nach der Invasion Russlands in die Ukraine hat die Europäische Fußball-Union Uefa Russland das Champions-League-Finale am 28. Mai entzogen. Statt in Putins Heimatstadt wird das Finale nun in Paris ausgetragen. Später entschied die Uefa, den russischen Fußball komplett auszuschließen. In den laufenden Wettbewerben betrifft das die Mannschaft von Spartak Moskau, die im Europa-League-Achtelfinale auf den Bundesligisten RB Leipzig treffen sollte. Die Leipziger ziehen somit vorzeitig ins Viertelfinale ein. Genau wie der FC Schalke zuvor, beendete auch die Uefa ihre Zusammenarbeit mit dem russischen Staatskonzern Gazprom als Sponsor.

    Der Fußball-Weltverband Fifa zögerte in den Tagen nach der Invasion, entschloss sich dann aber ebenfalls zu einer Suspendierung Russlands. Die Nationalmannschaft darf nicht zu den WM-Play-offs im März antreten und somit auch nicht mit zur Winter-WM in Katar.

    Formel 1: Rennen in Sotschi wird gestrichen

    Die Formel 1 hat den Großen Preis von Russland in dieser Saison abgesagt. „Unter den aktuellen Umständen“ sei eine Austragung des für den 25. September geplanten WM-Laufs in Sotschi unmöglich, hieß es am Freitag. Zuvor hatte bereits der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel seinen Boykott angekündigt: „Meine Meinung ist, dass ich dort nicht hin sollte und ich werde es auch nicht. Ich finde es falsch, in diesem Land zu fahren“, sagte der 34-Jährige am Rande der Testfahrten in Barcelona.

    Olympia und Paralympics: IOC fordert Sportverbände zu Absagen auf

    Das Internationale Olympische Komitee hat alle internationalen Sportverbände dazu aufgefordert, „ihre gegenwärtig in Russland oder Belarus geplanten Sportveranstaltungen zu verlegen oder abzusagen“. Darüber hinaus sollten bei internationalen Sportereignissen weder die russische oder belarussische Flagge gehisst noch deren Nationalhymnen gespielt werden.

    Wladimir Putin mit IOC-Präsident Thomas Bach bei den Winterspielen in Sotschi 2014.
    Wladimir Putin mit IOC-Präsident Thomas Bach bei den Winterspielen in Sotschi 2014. Foto: Goldman, dpa

    Eine Positionierung des Internationalen Paralympischen Komitees steht noch aus. Am Mittwoch soll eine Entscheidung bezüglich der am Freitag beginnenden Paralympics in Peking getroffen werden. Der deutsche Behindertensportverband hat bereits angekündigt, sich für den Ausschluss der russischen Mannschaft einzusetzen.

    Eishockey: Russische und belarussische Mannschaften von WM ausgeschlossen

    Der Eishockey-Weltverband IIHF schließt die russischen und belarussischen Mannschaften „bis auf Weiteres“ aus allen Wettkämpfen aus. Zudem werden Russland die Gastgeberrechte für die Junioren-WM 2023 entzogen. Die Eishockey-WM in Finnland findet somit ohne Russland statt, das mit 27 Titeln neben Kanada Rekordsieger ist.

    Auch im Volleyball gibt es Sanktionen. Zwar reagierte der Volleyball-Weltverband nach dem Einmarsch Russlands verhalten. Zunächst wollte er an der Männer-WM in diesem Jahr in Russland festhalten. „Der FIVB ist der Meinung, dass Sport immer von Politik getrennt bleiben sollte“, hieß es Ende vergangener Woche. Am Dienstag dann aber die Wende: Der Verband entzieht Russland die Weltmeisterschaft doch. Ein neuer Ausrichter für das Turnier vom 26. August bis 11. September werde nun gesucht, teilte die FIVB mit.

    Kanuslalom-WM in Augsburg ohne russischen Sportlerinnen und Sportler

    Auch in zahlreichen weiteren Sportarten reagierten die Sportverbände auf das Geschehen in der Ukraine: Im Handball suspendiert die Europäische Handball-Föderation Russland und Belarus. Weder die Nationalmannschaften noch Klubs aus den beiden Ländern dürfen an europäischen Wettbewerben teilnehmen. Im Tennis hat die ATP ein Tennisturnier in Moskau abgesagt, das in dieser Woche stattgefunden hätte. Auch im Basketball werden russische Teams vorerst von der Euroleague und dem Eurocup ausgeschlossen. Für den Skisport hat der Ski-Weltverband Fis entschieden, alle noch ausstehenden Weltcups in Russland in diesem Winter abzusagen. Am Dienstagabend hat sich auch in der Leichtathletik der Weltverband World Athletics den Sanktionen angeschlossen. „Alle Athleten, Betreuer und Offiziellen aus Russland und Belarus werden mit sofortiger Wirkung von allen Veranstaltungen der Leichtathletik-Weltserie ausgeschlossen“, hieß es in der Mitteilung des Verbands.

    Bei der Kanuslalom-WM in Augsburg, die Ende Juli stattfindet, werden ebenfalls keine Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus an den Start gehen. Der Welt-Kanuverband ICF hat diese von allen Veranstaltungen ausgeschlossen. Bundestrainer Klaus Pohlen hatte sich im Interview mit unserer Redaktion zuvor bereits klar positioniert: „Es kann sich niemand mehr wegducken. Das dumme Gerede von Funktionären, dass der Sport nicht politisch ist, lässt sich nicht mehr halten. Das ist vorbei. Wenn man über Sanktionen nachdenkt und diese durchdrückt, kommt auch der Sport nicht raus.“ (mit dpa)

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