
Das ist der unkaputtbare Skiheld Thomas Dreßen


Trotz einer schweren Verletzung will Thomas Dreßen nicht vom Skisport lassen. Nach einer langen Pause stürzt er sich jetzt wieder die berühmte „Streif“ hinunter.
Die meisten Menschen würden mit einem derart lädierten Knie, wie Thomas Dreßen eines hat, nie wieder auf Skiern stehen. Vergleichbare Diagnosen haben schon große Karrieren beendet. Ein Knorpelschaden zwang den Skistar zuletzt zu einer fast zweijährigen Pause. Es gehört aber zu den Wesensmerkmalen eines Abfahrers, über ein statistisch auffälliges Maß an Verrücktheit (bis hin zur Realitätsverweigerung) zu verfügen.
Thomas Dreßens Vater starb bei einem tragischen Unfall
Das ist einerseits nötig, um sich die extremen Weltcup-Pisten hinabzustürzen – mit nicht viel mehr am Körper als Helm und Rennanzug. Diese Verrücktheit hilft aber auch dabei, all die Warner und Mahner zu ignorieren. Also arbeitete Dreßen, der aus Garmisch-Partenkirchen stammt, unverdrossen an seinem Comeback und schaffte es in diesem Winter tatsächlich zurück in den Weltcup, fuhr an diesem Freitag also auch das bedeutsamste aller Rennen. Die Abfahrt von Kitzbühel ist der heilige Gral des Skisports. 2018 schaffte Dreßen dort seinen größten Sieg und gewann auf der legendären „Streif“. Diesmal belegte er den respektablen 13. Platz.

Fünf Weltcup-Siege hat der 29-Jährige bislang geholt. Doch der Leistungssport hat Spuren hinterlassen, vor allem im rechten Knie. Stürze gehören in den Speeddisziplinen dazu. Wer gewinnen will, muss ans Limit gehen. Kaum einer kommt ohne schwere Verletzung durch die Karriere. Es bedarf großer mentaler Stärke, sich immer wieder zurückzukämpfen.
Auch Thomas Dreßen hat seine Grenzen
Dreßen hat früh gelernt, mit schlimmen Rückschlägen umzugehen. Als er elf Jahre alt war, starb sein Vater Dirk bei einem tragischen Seilbahn-Unglück in Sölden. „Die Geschichte ist ein Teil von mir“, sagt Dreßen immer wieder. Auf seinem Helm steht die 44 als Reminiszenz an die Initialen seines Vaters Dirk Dreßen.
Im Sommer 2021 heiratete Dreßen seine langjährige Freundin Birgit. „Das Leben ist schöner mit seinem besten Freund, deswegen habe ich meinen geheiratet“, schrieb er in den sozialen Netzwerken unter das Hochzeitsbild. Und auch sportlich ging es seitdem wieder aufwärts – entgegen aller Prognosen. „Eigentlich ist der Körper für diese Extrembelastungen nicht gemacht“, sagte Dreßen dem Spiegel. Ein paar gute Rennen habe er aber noch in seinem Körper. Er wisse eben nur nicht wie viele.
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