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Skiunfall von Schumacher: Lebensgefahr: Michael Schumacher nach Gehirnblutung im Koma

Skiunfall von Schumacher

Lebensgefahr: Michael Schumacher nach Gehirnblutung im Koma

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    Der ehemalige deutsche Formel-1-Fahrer Michael Schumacher liegt nach einem Skiunfall im Koma.
    Der ehemalige deutsche Formel-1-Fahrer Michael Schumacher liegt nach einem Skiunfall im Koma. Foto: Diego Azubel

    Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher kämpft nach seinem Skiunfall um sein Leben. Man könne über seine Überlebenschancen nichts sagen, teilten die Ärzte am Montag auf einer Pressekonferenz im Krankenhaus von Grenoble mit. Schumacher wurde ins künstliche Koma versetzt. Sein Zustand sei außerordentlich ernst, hieß es. Eine weitere Operation sei zunächst nicht vorgesehen.

    Schumacher: Zustand "außerordentlich ernst"

    Schumacher hat bei seinem Skiunfall "im Gehirn weitverbreitete Verletzungen" erlitten. Sein Zustand sei "außerordentlich ernst", teilten die Ärzte des Krankenhauses in Grenoble am Montag in Grenoble mit. Schumacher wurde ins künstliche Koma versetzt. Außerdem wird sein Körper künstlich auf eine Körpertemperatur zwischen 34 und 35 Grad heruntergekühlt. Das Prinzip der "Hypothermie" sei bei derartigen Verletzungen üblich, so die Ärzte.

    Der Unfall Schumachers auf den Felsen am Sonntagvormittag sei mächtig gewesen. "Ohne den Helm hätte er es nicht bis hierher geschafft", so einer der Ärzte. Die Mediziner haben in der Nacht gegen eine Gehirnblutung bei Schumacher gekämpft und versuchen permanent den Hirndruck zu senken.

    Schumacher war am Sonntagvormittag im Skigebiet von Méribel  gestürzt, als er mit seinem 14-jährigen Sohn abseits der Piste  unterwegs war. Obwohl er einen Helm trug, erlitt er ein schweres  Schädel-Hirn-Trauma, als er mit dem Kopf auf einen Stein schlug.

    Unmittelbar nach dem Unfall wurde Schumacher nach Angaben von Christophe Gernigon-Lecomte, Chef der Skistation Méribel, an Ort und Stelle bereits notfallmäßig versorgt. Binnen zwei, drei Minuten seien zwei Bergretter dort gewesen, erklärte er. Mit dem Rettungshubschrauber wurde Schumacher zuerst ins Krankenhaus von Moûtiers geflogen, von dort aus nach Grenoble gebracht.

    Über die Schwere seiner Verletzungen bestand zunächst Unklarheit. Klinikdirektor Jean-Marc Grenier bestätigte am frühen Sonntagabend nur, dass sich Michael Schumacher am Kopf verletzt habe. Dann hieß es, Schumacher habe ein schweres Schädelhirntrauma erlitten.

    Das ist Michael Schumacher

    Michael Schumacher wird 1969 in Hürth, einem Vorort von Köln, geboren.

    1984 wird Schumacher Deutscher Juniorenmeister im Kartfahren.

    1987 gewinnt er die Kart-Europameisterschaft und die Deutsche Kartmeisterschaft.

    Im Jahr 1990 gewinnt er die Formel 3-Meisterschaft.

    Sein erstes Formel-1-Rennen fährt er 1991 - Spa-Francochamps (Belgien) in einem Jordan.

    1996 wechselt Schumacher von Benetton zu Ferrari.

    Schumacher wird im Jahr 2000 zum ersten Mal Weltmeister mit Ferrari.

    In den Jahren 2000 bis 2004 gewinnt "Schumi" fünfmal in Folge die Formel-1-Weltmeisterschaft.

    Nach mehreren Jahren Pause kehrt er 2010 für drei Jahre in die Formel 1 zurück. Dort fährt er für Mercedes - mit mittelmäßigem Erfolg.

    Sein letztes Formel-1-Rennen fährt er 2012, den Großen Preis von Brasilien.

    Insgesamt holt Schumacher in seiner Rennfahrerkarriere sieben Weltmeistertitel, 91 Siege, und 68 Pole-Positions.

    Michael Schumacher ist verheiratet. Mit seiner Ehefrau Corinna hat er zwei Kinder.

    Gegen 22 Uhr am Sonntagabend überschlugen sich dann die Nachrichten. Französische Meldungen berichteten zunächst, Schumachers Zustand habe sich verschlechtert. Dann meldete der französische TV-Sender BFMTV, Schumacher schwebe mit einer Hirnblutung in Lebensgefahr.

    Kurz darauf kam die offizielle Bestätigung. Michael Schumacher sei bei der Einlieferung in das Universitätskrankenhaus in Grenoble nicht mehr bei Bewusstsein gewesen, berichtete die Klinikleitung. Der 44-Jährige habe sofort operiert werden müssen, er  befinde sich in einem "kritischen Zustand".

    Zur Behandlung Schumachers eilte auch der Pariser Hirnchirurg Gérard Saillant nach Grenoble. Er wurde am frühen Abend mit einem  Polizeiwagen zur Klinik gebracht. Der anerkannte Spezialist hatte  Schumacher schon nach einem früheren Formel-1-Unfall behandelt und ist ein Vertrauter des Deutschen.

    Brawn und Todt bei Schumacher im Krankenhaus

    Neben seiner Frau Corinna und ihren beiden gemeinsamen Kindern befinden sich auch Schumachers Formel-1-Weggefährten Jean Todt und Ross Brawn im Krankenhaus in Grenoble. Todt, der mittlerweile Präsident des Internationalen Automobilverbandes ist, war damals Ferraris Teamchef, Brawn das Technik-Genie. Zusammen waren sie die Garanten der fünf WM-Titel von Schumacher von 2000 bis 2004. Neben Todt und Brawn, der auch schon bei Schumachers beiden WM-Triumphen 1995 und 1996 im Benetton dabei gewesen war, ist laut Berichten auch Schumachers deutscher Arzt Johannes Peil nach Grenoble gereist. Er ist der Leiter der Sportklinik in Bad Nauheim und betreut den 44 Jahre alten Rekordweltmeister mit seinem Team seit langer Zeit.(AZ)

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