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Zweirad-Frühling: Radfahren: Heller leuchten im Frühling 

Zweirad-Frühling

Radfahren: Heller leuchten im Frühling 

Solche LED-Frontscheinwerfer zum Stecken sind schon für unter 20 Euro zu bekommen. 
Solche LED-Frontscheinwerfer zum Stecken sind schon für unter 20 Euro zu bekommen.  Foto: Robert Günther/dpa-tmn

Heulende Felgendynamos und flackernde Birnchen sind passé. Besseres Licht am Fahrrad bringt größere Sicherheit.

„Stand der Technik bei der Fahrradbeleuchtung sind LEDs, die sehr hell und weit leuchten“, sagt Sören Heinze vom Auto Club Europa (ACE). Grundsätzlich unterscheide man zwischen einer batterie- oder akkubetriebenen Ansteckbeleuchtung, etwa für Mountainbikes, oder einer nabenbetriebenen Dynamo-Beleuchtung, wie sie zum Beispiel bei Trekkingrädern ab Werk verbaut ist.

Ab etwa zehn Euro

„Wer bisher gar kein Licht am Fahrrad hat, kann mit einer Ansteckbeleuchtung, die aus Frontscheinwerfer und Rücklicht besteht, problemlos Abhilfe schaffen“, sagt Roland Huhn vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). „Die Leuchten werden mit einem Gummiband an Lenker oder Sattelstütze befestigt oder in einen Halter gesteckt, der am Rad angeschraubt bleibt“. Ein solches Leuchten-Set bekomme man beim Discounter bereits ab etwa zehn Euro.

Unbedingt aber achten sollte man beim Kauf auf das verpflichtende Prüfzeichen für Fahrradbeleuchtungen. Es besteht aus einer Wellenlinie, dem Großbuchstaben „K“ und einer Nummer. Ausschließlich Leuchten mit diesem Prüfzeichen sind nach der StVZO zugelassen.

Billiges Licht sei auf jeden Fall besser als gar keines, sind sich die befragten Experten einig. Sie raten aber dennoch ebenfalls unisono dazu, etwas mehr anzulegen. Zwar sei die Lichtquelle per se dank Prüfzeichen immer tauglich, an der Verarbeitung oder der Ansteckfunktion mangele es bei billigen Angeboten aber schon einmal.

Mehr investieren

Ein ordentliches Set bekomme man schon für etwa 40 Euro. Sören Heinze verweist zudem darauf, dass man für diesen Preis Leuchten bekomme, die per Akku, nicht per Batterie gespeist werden, und die man an jedem USB-Anschluss aufladen könne. „Wenn man unerwartet etwas länger unterwegs ist, kann so zur Not auch mal mit einer mitgeführten Powerbank nachgeladen werden.“

Man kann indes auch zu viel des Guten tun in Sachen Licht. Etwa wenn man Outdoor-Lampen für Mountainbikes unsachgemäß einsetzt. Diese Scheinwerfer verfügen über eine enorme Leuchtkraft. Eine Blendung des Gegenverkehrs sei kaum zu verhindern. Auch straßenzugelassene Scheinwerfer können den Gegenverkehr oder Fußgänger bereits blenden, wenn sie falsch ausgerichtet sind. Die Faustregel lautet daher: „Der hellste Punkt des Scheinwerfers sollte etwa zehn Meter vor dem Vorderrad auf dem Boden leuchten“.

Nabendynamos Standard

Etwas aufwendiger als die Erstausrüstung etwa mit einer Ansteckbeleuchtung ist die Nachrüstung oder Nachbesserung eines bereits ab Werk mit Licht ausgestatteten Rades. Heute sind Nabendynamos Standard. Angst vor höherem Kraftaufwand wie früher beim Seitendynamo am Reifen muss heute keiner mehr haben. „Der Nabendynamo sitzt, der Name sagt es schon, in der Nabe des Rades und dreht sich berührungsfrei, sodass tatsächlich so gut wie kein wahrnehmbarer, zusätzlicher Widerstand entsteht“, sagt Roland Huhn.

Einen plötzlichen Lichtausfall, wie er bei der akku- oder batteriebetriebenen Beleuchtung nicht ausgeschlossen ist, gibt es beim Nabendynamo nicht.

Bremslicht wie beim Auto

Es gibt heute Scheinwerfer mit integriertem Tagfahr- und sogar Fernlicht, sowie Rückleuchten mit Bremslichtfunktion, zählt Sören Heinze auf. Zusatzfunktionen, die auch andere Experten empfehlen. Eine Elektronik erkennt, wenn das Fahrrad langsamer wird, dann speist ein Energiespeicher zusätzliche LED und das Rücklicht leuchtet heller. Ab etwa 17 Euro müsse man für ein solches Rücklicht rechnen, teure High-End-Modelle mit Akku kosten auch schon mal um 100 Euro. Bei den Frontleuchten fällt die Preisspanne deutlich größer aus.

Der nachträgliche Einbau respektive der Austausch von Leuchten und gegebenenfalls des Dynamos erfordert doch einige handwerkliche Kenntnisse.

So mache es Sinn, das Ganze einem Fachmann zu überlassen, rät Huhn. „Fahrradhändler bieten einen Pauschalpreis etwa um 100 Euro an, der dann den Nabendynamo, den Scheinwerfer und das Rücklicht sowie den Einbau beinhaltet“, sagt Roland Huhn. Sein zusätzlicher Rat: „Der Einbau des Dynamos in die Felge lohnt sich nur bei teuren Laufrädern.“ Ansonsten sei der Austausch der kompletten Felge gegen eine mit Nabendynamo häufig sogar günstiger.

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