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Wildunfall: Augen auf und runter vom Gas!

Wildunfall

Augen auf und runter vom Gas!

Glück gehabt: Dieses Reh ist nochmals heil davon gekommen. In den nächsten Wochen ist im Straßenverkehr vermehrt Vorsicht geboten.
Glück gehabt: Dieses Reh ist nochmals heil davon gekommen. In den nächsten Wochen ist im Straßenverkehr vermehrt Vorsicht geboten. Foto: hykoe. stock.adobe.com

Achtung, ein Reh! Jetzt gilt am Steuer: Tempo deutlich verringern oder ganz stehen bleiben, Fernlicht ausschalten und hupen. Ist das Tier dann weg, immer noch mit Nachzüglern rechnen. Lässt sich ein Aufprall nicht verhindern: Lenkrad festhalten, voll bremsen sowie stur die Spur halten und auf keinen Fall riskante Ausweichmanöver starten, rät der ADAC.

Vorsicht nach der Zeitumstellung

Am größten ist die Gefahr von Wildunfällen auf Routen entlang von Waldabschnitten und an Feldrändern. Besonders gefährlich sind die Monate April und Mai, teilt der Deutsche Jagdverband (DJV) mit. Ein Viertel aller Rehe, die auf den Straßen sterben, kommt in dieser Zeit unter die Räder. Besondere Vorsicht ist von 6 bis 7 Uhr und zwischen 21 und 22 Uhr geboten. Wildtiere wie Rehe sind im Frühling sehr häufig auf der Suche nach Futter unterwegs – meist im Schutz der Dämmerung.

Der Berufsverkehr fällt mit der Zeitumstellung am 26. März für Wochen wieder ins Halbdunkel zurück. Daher ist es nun wichtig, noch vorausschauender und bremsbereiter zu fahren und ein angepasstes Tempo zu wählen. Speziell dort, wo die bekannten Schilder „Achtung Wildwechsel“ warnen. Und: Wo neue Straßen durch den Wald laufen. Denn die Tiere benutzen weiter ihre gewohnten Wege.

Unfallstelle sichern und Polizei rufen

Nach einem Zusammenstoß mit Wild ist die Warnblinkanlage anzuschalten und das Warndreieck aufzustellen. Die Polizei ist unter der 110 zu rufen. Bei verletzten Personen den Notruf 112 wählen und Erste Hilfe leisten. Wichtig ist: Ruhe bewahren und vorsichtig sein. Tote Tiere nur mit Handschuhen anfassen. Zu verletzten Tieren Abstand halten, sie könnten etwa auskeilen. Und auch wenn es noch so gut gemeint ist: Niemals noch lebende oder tote Tiere im Kofferraum mitnehmen – es drohen Anzeigen wegen Wilderei.

Die Wildunfallbescheinigung kann die Polizei oder ein Jäger ausstellen. Für den Schaden mit Haarwild wie etwa Rehe, Wildschweine, Füchse oder Hasen kommt in der Regel eine Teil- oder Vollkaskoversicherung. Es gibt auch Policen mit Erweiterung auf sämtliche Tiere. So sind auch etwa Vögel und Haustiere inkludiert. Wer möchte, kann den Wildunfall oder ein totes Tier entlang der Strecke zudem im Tierfund-Kataster melden. Die Datenbank soll helfen, Unfallschwerpunkte zu ermitteln und zu entschärfen. Für Android und iPhone gibt es auch eine entsprechende App.

Hauptrisiko geht von Rehen aus

Nach Daten auf Basis von rund 22.000 gemeldeten Fällen zwischen 1. April 2020 und 16. März 2022 sind Rehe in knapp die Hälfte der Unfälle verwickelt. Hasen und Kaninchen machen etwa zehn Prozent der Unfälle aus, genauso hoch ist der Prozentsatz bei kleineren Säugetieren wie Igeln, Mardern oder auch Hauskatzen. Der Anteil von Füchsen liegt über sieben Prozent, Wildschweine und Vögel sind je mit knapp fünf Prozent vertreten. Auch seltenere Tiere wie Dachse, Waschbären und Damhirsche sind Opfer des Straßenverkehrs.

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