Das Grab als Ort des Andenkens gestalten
Damals wie heute geben Rituale und Symbole Menschen Halt und Trost. Vor allem dann, wenn nur noch die Erinnerung lebt. Das Grab ist ein Ort der Erinnerung.
Und es ist auch ein Ort, an dem Trauer erlebt und verarbeitet werden kann. Der Besuch am Grab ist daher ein wichtiges und zentrales Ritual für die Trauerbewältigung - nicht nur an Allerheiligen oder Allerseelen.
Die Forschung hat zweifelsfrei nachgewiesen, dass Trauerrituale helfen, bei Verlust eines geliebten Menschen besser zurechtzukommen. Diese Rituale sind ein Bedürfnis und können am Friedhof individuell gelebt werden.
Allerheiligen: Das Grab kann auch ein Ort für die Lebenden sein
Gräber sind in der ersten Zeit nach dem Tod eines geliebten Menschen vor allem ein Ort für die eigene Trauer. Aber man kann den Friedhof und das Familiengrab auch anders begreifen: Nicht als Ort für die Toten, sondern für die Lebenden. Das Grab kann ein kleiner Garten sein, den man sich schön macht und wo man auch mal eine Auszeit vom Alltag findet. Daher spricht man auch vom Grabgarten.
Denn die Pflege einer Grabfläche ist weiterhin vor allem Trauerarbeit. Das gilt in ganz besonderer Weise in der ersten Zeit nach dem Todesfall. Dann sei es für viele hilfreich, mit einer großen Regelmäßigkeit zu einem Grab zu gehen und sich demjenigen, der gestorben ist, verbunden zu fühlen. Man verbringt beim Gärtnern dort Zeit mit sich selbst und oft auch im Zwiegespräch mit der Person, die so sehr fehlt. Zugleich ist die Grünpflege am Grab eine mechanisch einfache Arbeit. Man kann dabei leicht seinen Gedanken nachhängen. Und man bekommt das Gefühl, man macht für den, der gegangen ist, noch etwas Schönes.
Kleine Dinge, die bei der Trauer helfen
Das sind alles kleine Dinge, die dem helfen, der in der Trauerphase ist. Daher können auch persönliche Gegenstände oder gar Nachrichten zum Beispiel auf Steinen auf dem Grab hilfreich sein. Ein weiterer Weg zu mehr Intimität mit dem Verstorbenen kann die Bepflanzung sein. Angehörige sollten das Grab mit dem bepflanzen, was sie gerne haben oder was sie in ganz persönlicher Weise an den Verstorbenen erinnert oder was dem Verstorbenen besonders gefallen hätte. tmn/pm
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