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Reise: Schleswig-Holstein für Romantiker

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Schleswig-Holstein für Romantiker

In einem Schlafstrandkorb klingt der Tag zum Rauschen des Meeres aus - wenn das nicht romantisch ist!
In einem Schlafstrandkorb klingt der Tag zum Rauschen des Meeres aus - wenn das nicht romantisch ist! Foto: Oliver Franke

Schleswig-Holstein ist ein Reiseziel für Romantiker. Wo sonst geht die Sonne über dem einen Meer auf, um abends in einem anderen wieder glutrot zu versinken?

Wie wäre es deshalb mal mit einer Übernachtung im Strandkorb – Tipp 1. Wenn es eigentlich Zeit wäre, die Strandmatte einzurollen, Handtücher auszuschütteln und den Heimweg anzutreten, wird es an Stränden meist erst besonders schön. Warum also nicht einfach bleiben?

Dafür haben sich die Nordlichter etwas Charmantes ausgedacht: Strandschlafkörbe, die Gäste mittlerweile an Nord- und Ostseestränden mieten können. Einer von ihnen steht in Kronsgaard, einer besonders ruhigen Küstenregion nördlich der Schleimündung. Einschlafen bei Meeresrauschen, Blick in den Sternenhimmel.

Sonnenaufgang und Stille

Wenn sich schließlich die Sonne am Horizont aus der Ostsee erhebt, lohnt ein ausgedehnter Spaziergang Richtung Falshöft, markiert durch seinen rot-weiß geringelten Leuchtturm. An der naturbelassenen Küste ist es dazu noch mucksmäuschenstill – bis auf das beruhigende Schwappen der Ostseebrandung.

Immer größerer Beliebtheit erfreut sich außerdem Heiligenhafen in Ostholstein. Der verträumten Altstadt ist eine Landzunge vorgelagert, die umgeben ist von Binnensee, Marina und einem offenen Naturstrand. Einer der schönsten Fleckchen ist Graswarder, ein Naturschutzgebiet im östlichen Teil der Halbinsel.

Die historischen, reetgedeckten Strandhäuser zwischen Strandwall und den dahinter liegenden Salzwiesenbiotopen sind das Fotomotiv Nummer eins. Zurück an der zickzackförmigen Erlebnis-Seebrücke, können Pärchen auf breiten, geschwungenen Holzliegen gemeinsam Ostseesonne und frische Meeresluft tanken. Für Schietwetter wurde die geschützte Meereslounge erfunden. Hier können sich Liebespaare sogar das Jawort geben.

Versteckt hinter einem Hang und nur über einen schmalen Fußweg erreichbar, liegt das verträumte Fischerdorf Gothmund. Selbst vielen Schleswig-Holsteinern ist es unbekannt. 21 Fischerhäuser, zur Hälfte reetgedeckt, zählen zu diesem verwunschenen, rund 500 Jahre alten Ort direkt an der Trave. Bis heute lebt hier eine knappe Handvoll aktiver Fischer, etwa Thomas Kaitschick, seit 1986 selbstständiger Fischer in der zigsten Generation.

In den Sommermonaten fischt der Gothmunder in der Trave – und verkauft Aal, Zander und Barsch direkt an Endkunden. Einkehrmöglichkeiten gibt es in diesem Dörfchen nicht, doch ein Spaziergang durch den Fischerweg entlang dümpelnder Fischerboote und maritim geschmückter Vorgärten kann idyllischer kaum sein.

Die Bräutigamseiche

Weil der strenge Vater seiner Tochter den Umgang mit ihrem Geliebten verbot, kommunizierte das Paar über eine Eiche im Dodauer Forst. Hier hinterließen sie sich gegenseitig Liebesbotschaften, bis der Vater der Vermählung zustimmte und sich das Paar im Sommer 1891 unter genau dieser, heute 500-jährigen Eiche, trauen ließ. Seit 1927 trägt die sogenannte Bräutigamseiche eine eigene Postanschrift, der örtliche Postbote beliefert den Briefkasten in luftiger Höhe mit Botschaften und Partnergesuchen aus aller Welt.

Jeder Besucher darf sie lesen, mitnehmen und beantworten. Das Briefgeheimnis gilt hier nicht. Über 100 Ehen seien über diese Eiche bereits vermittelt worden, heißt es. Anschrift: Bräutigamseiche, Dodauer Forst, 23701 Eutin.

Nächster Tipp ist Friedrichstadt. Dass hier Holländer am Werk waren, spürt man in der ganzen Stadt. Mit ihren Grachten, Brücken und Giebelhäusern im niederländischen Renaissance-Stil wirkt das nordfriesische Friedrichstadt wie Amsterdam in Miniaturversion.

Nordseeromantik gepaart mit Robinson-Feeling erwartet Urlauber auf den nordfriesischen Halligen. Hallig Gröde zum Beispiel ist eine der zehn winzigen Eilande, die wie Wellenbrecher die Festlandküste schützen. Weil es auf Gröde mit dem Sightseeing recht schnell erledigt ist – vier Wohnhäuser, ein leer stehendes Schulgebäude und die St. Margarethenkirche samt Friedhof, verteilt auf den zwei Warften – bleibt viel Zeit für Zweisamkeit. Die Tide bestimmt dabei die Aktivitäten: Badezeit bei Flut, Wattwandern bei Ebbe.

Entlang der Ostseeküste

Eine Wanderung entlang des Fördesteigs garantiert herrliche Ausblicke, frische Seeluft, Sand im Schuh – und Ruhe. Wer auf der insgesamt 95 Kilometer langen Wanderroute von der Flensburger Hafenspitze bis nach Kappeln an der Schlei wandert, hat die Natur im ruhigsten Ostseeabschnitt Schleswig-Holsteins fast für sich allein. Der Weg führt durch verträumte Naturschutzgebiete wie Holnis oder die Geltinger Birk, durch Bachtäler und Wälder und verläuft teils direkt am Strand oder an Steilküsten.

Dörte Nohrden

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