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Reisen in Europa: Reisen in die schottische Geschichte

Reisen in Europa

Reisen in die schottische Geschichte

Inmitten von Edinburgh erhebt sich Arthur's Seat. Allein der Aussicht wegen lohnt sich ein Aufstieg auf einem der vielen Wanderwege.
Inmitten von Edinburgh erhebt sich Arthur's Seat. Allein der Aussicht wegen lohnt sich ein Aufstieg auf einem der vielen Wanderwege. Foto: shaiith, Fotolia.com

In nur zweieinhalb Flugstunden von München aus erreicht man die Hauptstadt Schottlands, Edinburgh. Der Flughafen liegt etwas außerhalb der Stadt, ein Mietwagen bringt einen jedoch schnell in die Stadt. An den Linksverkehr gewöhnt man sich schnell.

Einen ersten Überblick über die Stadt vermittelt ein Spaziergang durch die Innenstadt. Wobei Innenstadt ein breiter Begriff ist: Edinburgh ist geteilt in Old Town und New Town. Hauptstraße der New Town ist die Princes Street - hier reihen sich Geschäfte wie Perlen auf einer Schnur. Souvenirläden, große Ketten, schottische Schneider. Und auch das Tourismusbüro ist dort zu finden. Hier gibt es Stadtpläne und allerlei Informationsmaterial.

Eine royale Meile für den Königszug

Dreh- und Angelpunkt der Old Town ist die Royal Mile. Die Straße heißt nicht nur so, sondern ist tatsächlich eine echte Meile lang. Sie führt vom Holyrood Palast bis zum Castle. Die schottischen Könige wurden im Holyrood Palace gekrönt und durften dann im Triumphzug bis zum Edinburgh Castle ziehen, wo sie den Königsmantel umgelegt bekamen. Erst dann war die Krönung perfekt. Direkt an der Royal Mile: Souvenirladen an Souvenirladen an Souvenirladen. Trotzdem ein Muss für alle Edinburgh-Besucher. 

An der Royal Mile starten auch zahlreiche Stadtführungen. Sie werben zwar damit, dass sie umsonst sind, aber natürlich wird danach eine Spende erwartet. Meist sind die Führungen ihr Geld wert. Sehr anschaulich, meist auch sehr lustig präsentieren beredte Schotten "ihre" Stadt - gespickt mit allerhand interessanten historischen Fakten und Halbwahrheiten. Glauben darf man nicht alles, aber ein Spaß ist es allemal.

Eine Stadtführung und danach die Besichtigung des Castles sind gut an einem Tag machbar. Allerdings darf man nicht hoffen, dass das Castle einem vor dem berühmten schottischen Regen schützt. Das vermeintliche Indoor-Programm spielt sich nämlich auch viel draußen ab: Man läuft von einem Museum zum nächsten, kann das Kriegerdenkmal besichtigen und die Wahnsinnsaussicht über Edinburgh und den Firth of Forth genießen. Dort mündet der River Forth in die Nordsee.

Klaren Kopf auf Arthur's Seat

Einigermaßen gutes Wetter setzt der Besuch von Arthur's Seat voraus, einem Berg inmitten der Stadt voraus. Zahlreiche Wanderwege führen nach oben. Belohnt wird man mit einer tollen Aussicht, echt schottischem Wind und einem klaren Kopf.

Das National Museum of Scotland ist ebenfalls einen Besuch wert. Neben der schottischen Geschichte werden dort zahlreiche andere Themen präsentiert: die alten Ägypter, Tiere, Steine, Südseekultur und noch viel mehr. Sehr anschaulich, viel zum mitmachen und vor allem: umsonst. Wie in fast allen staatlichen Museen ist der Eintritt frei. Und ein besonders Highlight ist die Dachterrasse: wieder mal eine tolle Aussicht über die Stadt.

Gleich gegenüber des Museums befindet sich die Grayfriars Kirk und davor die Statue von Grayfriars Bobby. Bobby war ein Hund der Rasse Skye Terrier, der 14 Jahre lang täglich auf dem Friedhof der Kirche um sein verstorbenes Herrchen, den Polizisten John Gray, getrauert hat. Nach dem Tod von Bobby wurde er heimlich auf dem Menschenfriedhof beerdigt, man kann dort auch seinen Grabstein besichtigen. 

Einen kleinen Spaziergang weiter kann man sich auf dem Grassmarket ein Ale schmecken lassen und Leute beobachten. Hier ist immer was los.

Wallace Monument bei Stirling

Eine Stunde Fahrtzeit und unzählige Kreisverkehre bringen einen nach Stirling, der Stadt, wo William Wallace (Braveheart) seine große Schlacht gegen die Engländer geschlagen hat. Das Städtchen ist ganz nett. Wer mag, kann das Stirling Castle besichtigen. Allerdings ist der Eintritt relativ teuer. Für vier Pfund kann man auf dem Besucherparkplatz parken, dafür bekommt man: einen Gang durch den Souvenierladen und einen Blick auf das Wallace Monument - das sich für einen Besuch viel eher lohnt. Das Monument liegt auf dem Berg Abbey Craig, den man schön bewandern kann.

Noch eine grüne Oase mitten in Edinburgh ist Calton Hill. Der Park wurde im 18. Jahrhundert als öffentlicher Park freigegeben. Zu sehen gibt es dort das National Monument, das Nelson Monument, das Dugald Stewart Monument. Neben vielen Touristen treffen sich dort auch viele Edinburgher - zum Picknick, zum Sundowner, zum Zeitvertreib. Sehr schön, sehr ruhig, sehr entschleunigend.

Natur pur rund ums Loch Lomond

Nach fünf Tagen Edinburgh geht es weiter in die Natur, ans Loch Lomond. Balloch liegt an der Südpitze des Loch Lomond. Es handelt sich zwar um eine Touristen-Hochburg, aber als Basis für Ausflüge rund um den See sehr zu empfehlen. 

Eine Wanderung von Luss aus am See entlang bis Firkin Point ist wahnsinnig entschleunigend. Dort angekommen, vertreibt man sich die Zeit am besten mit Steine ins Wasser schnipsen und in die Luft kucken. Sehr entspannend.

Von Balloch aus fährt das Watertaxi nach Balmaha an der Ostküste des Sees. Hier startet der West Highland Way, ein Wanderweg, der auch über die Highland Boundary Fault, die Grenze zwischen Low- und Highlands, führt. Die Ostküste des Loch Lomond ist traumhaft schön, nur ab und zu begegnet man anderen Wanderern. Der Weg führt direkt am Seeufer entlang durch dicht bewachsenen Wald - ein Muss für Naturliebhaber. Weiden mit schottischen Hochlandrindern findet man auch entlang des Wegs.

Eine Insel auf einer Insel

Wer mag, kann auf der Überfahrt auf Inchmurrin Halt machen. Das ist die größte Insel im Loch Lomond. Die Insel ist bequem zu erwandern. Wichtig ist, mit dem Watertaxi einen Zeitpunkt für die Rückfahrt auszumachen - ansonsten ist man gezwungen, im Hotel auf der Insel zu übernachten. Inchmurrin ist bewohnt, aber die Einwohnerzahl ist sehr überschaubar. 

Etwa 50 Kilometer nördlich von Ballohch liegt das Loch Katerine, ein weiterer See, der komplett von einem geteerten Radweg umschlossen ist. Starten kann man in Stronochlachar. Der Weg führt ganz malerisch durch eine hügelige und wahnsinnig grüne Landschaft. Alles in allem sehr empfehlenswert. Allerdings sollte man an Insektenschutz denken - gerade zur Sommerzeit kann man dort von unglaublich vielen Bremen gepiesackt werden.

Arbeiterstadt im Bus erfahren

Eine Stunden Autofahrt von Balloch entfernt, liegt Glasgow. Eine Stadtrundfahrt mit offenem Doppeldeckerbus ist hier empfehlenswert. Dann kann man alle Sehenswürdigkeiten erfahren und sieht die preisgekrönte Architektur der Stadt. Ein Regenschirm empfiehlt sich.

Das Wetter in Schottland ist ja so eine Sache. Klar, es regnet viel. Aber mit viel Glück kann man auch Sommer mit 30 Grad dort erleben. Schöne Monate für eine Reise nach Schottland sind Juni und Juli. Da sind selbst die Regentage relativ mild und die Sonne, wenn sie denn durchkommt, hat viel Kraft. Gezahlt wird in Schottland mit schottischen Pfund.

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