
Comer See: Wo Stars das Dolce Vita genießen

Für Deutsche ist der drittgrößte See Italiens ein Geheimtipp, für Amerikaner ein Glamour-Reiseziel. Ein Rundflug über den Comer See
Zwei Hüpfer noch und schon heben sich die Kufen der Cessna aus dem Wasser und sie steigt in den Himmel über dem Comer See. Aus der Luft von Süden kommend sieht der drittgrößte See Italiens aus wie ein auf den Kopf gestelltes „Y“. Auf halber Höhe – bei Bellagio – gabelt sich der 51 Kilometer lange Lago di Como. Der östliche Arm endet in Lecco, der westliche in Como.
Comer See: Preise für Bauland sind enorm
Pilot Cesare Baj nimmt Kurs nach Norden. Entlang der Uferstraßen krallen sich die Orte an steil abfallende Hänge, andere quetschen sich in enge Buchten. Bauland ist knapp und teuer. Nach Klerikern, Adligen und Industriellen aus der wohlhabenden Lombardei sind es heutzutage Fußballer von AC und Inter Mailand sowie Promis aus aller Welt, die die Preise hochtreiben. Einige Villen hier sind schlicht unbezahlbar. Dazu zählen die aus dem 18. Jahrhundert stammende Villa Carlotta in Tremezzo, die heute ein Museum mit imposantem Park ist, sowie die noch ältere Villa d’Este in Cernobbio.
Der Grundstein für die spätere Renaissance-Residenz wurde 1442 gelegt. Sie war Domizil für Kardinäle, Könige und Zaren, bevor sie 1873 in ein Luxushotel umgewandelt wurde. Für Cesare Baj ist das Grand Hotel mit dem im See schwimmenden Pool ein Highlight seiner Rundflüge, für Danilo Zucchetti der Höhepunkt seiner Karriere. Der Mailänder ist Direktor der Villa d’Este, die den Comer See weltweit als einen Urlaubsort mit „Grandezza“ bekannt gemacht hat. Zucchettis wichtigste Aufgabe ist es, den Mythos der Villa zu erhalten, ohne dass sie aus der Zeit fällt. Kamen einst Gary Cooper, Liz Taylor und Frank Sinatra, sind es heute Robert de Niro, Lady Gaga oder Bruce Springsteen, der hier Stammgast ist.
Villa d'Este: Ein Flaggschiff des Comer Sees
Die Strahlkraft der Villa d’Este und seiner illustren Gäste aus der Film- und Musikbranche haben den Comer See in den USA zum Inbegriff des sommerlichen „Dolce Vita“ Italiens werden lassen. Hier sonnt man sich, brettert in den eleganten Riva-Jachten von Como Classic Boats über den See oder golft in Menaggio und im Club Villa d’Este. In Deutschland sind Gardasee und Lago Maggiore bekannter als der Comer See. Wohlbetuchte haben am Comer See viel Auswahl an Luxusherbergen, Normalverdiener weichen eher auf Ferienwohnungen aus. Campingplätze sind rar. Es gibt einen in Menaggio, der beim Blick aus der Cessna besonders einladend wirkt.

Varenna am Ostufer und Bellagio auf der weit in den See hineinragenden Landspitze sind bis zum Sonnenuntergang in warmes Licht getaucht. Dahinter ragen die oft schneebedeckten Gipfel der Veltliner Alpen auf. Bellagio ist die Bühne, Varenna die Tribüne. Vor allem von dem terrassenförmig zum See abfallenden Restaurant Royal Gourmet in Varenna hat man einen wunderbaren Blick auf Bellagio gegenüber, das als „Perle des Lago“ gilt.
Cesare Baj fliegt am liebsten in einem großen Bogen von Varenna aus über Bellagio hinweg. So ist der Blick auf die über dem Ort thronende Villa Serbelloni am schönsten.
Las Vegas und der Comer See: Woher das Bellaggio seinen Namen hat
Vor allem die ausgabefreudigen Amerikaner haben das Dorf reich gemacht. Dass in Las Vegas das berühmte Casino-Hotel Bellagio nach dem Ort am Comer See benannt wurde, hat den Boom weiter angefacht.
Cesare Baj überfliegt das Kitchen, nachdem er kurz zuvor Cadenabbia passiert hat, wo der erste Bundeskanzler Konrad Adenauer viele Sommerurlaube in der Villa La Collina verbrachte.
Unter seiner Maschine staut sich auf der westlichen Uferstraße, der Strada Regina, mal wieder der Verkehr. „Wenn es den Einheimischen am See zu voll wird, flüchten sie übers Wochenende ins Hinterland.“ Dort gebe es zahlreiche Agriturismi mitten im Grünen.

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