Ein Griff in die Klischee-Schatulle mit der Aufschrift „Einbruch“ bringt oft folgende Szene hervor: Maskierter Mann knackt Haustür nachts mit Stemmeisen. Wie die Raubzüge der Langfinger tatsächlich aussehen, wer besonders gefährdet ist und wie viel Geld im Schnitt entwendet wird, ermittelte nun eine Sonderkommision des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West.
Soko Wohnungseinbruch: Das Risiko steigt ab 14 Uhr
Von Oktober 2017 bis März 2018 untersuchten 25 Beamte alle Wohnungseinbrüche zwischen Günzburg und Kempten. Die Ergebnisse brechen mit so mancher Erwartung: Diebe lassen sich nicht etwa vom Tageslicht einschüchtern. Statistisch gesehen steigt das Einbruchsrisiko ab 14 Uhr und geht ab 17 Uhr wieder zurück. Bevorzugter Tattag ist Mittwoch, während am Sonntag am wenigsten Einbrüche erfasst werden.
Freistehende Einfamilienhäuser stehen auf der Liste der Langfinger ganz oben. 55 Prozent der 199 registrierten Einbrüche und Einbruchsversuche betreffen diese Objekte. Kleinere Mehrfamilienhäuser sowie Reihen- und Doppelhäuser werden am zweithäufigsten angegangen (25 Prozent).
So viel Geld erbeuten die Langfinger durchschnittlich
Nicht alle Einbruchsversuche sind erfolgreich. Im Gebiet des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West ließen etwa 43 Prozent der Diebe von ihrem Vorhaben ab. Die restlichen Täter erbeuteten etwa 5310 Euro pro Einbruch. Der Schaden, der den Betroffenen durch kaputte Türen, Fenster, Scheiben und Ähnliches entstanden ist, beträgt im Schnitt 630 Euro.
Die gute Nachricht: Die Wohnungseinbruchsdiebstähle in Bayerisch-Schwaben gehen zurück. Einer der Hauptgründe ist laut Polizei der erhöhte technische Einbruchschutz an Wohngebäuden, der die beste Vorsorge gegen ungebetene Gäste ist.
Von Stefan Großmann