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Foto: Matthias Becker
Foto: Matthias Becker

Die Letzte Generation hat Plakate an Schulen geklebt.

Klimaaktivisten
09.10.2022

Letzte Generation kleistert Plakate an Schulen in Kempten - Polizei ermittelt

Von Kerstin Futschik

Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Was das Berufsschulzentrum Kempten und die Stadt dazu sagen.

Eigentlich ist es nur eine Ankündigung, die die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ am Berufsschulzentrum, am Carl-von-Linde- und am Hildegardis-Gymnasium aufgehängt haben. Immer dienstags informieren sie ab 18 Uhr im Piepmatz-Zentrum für Nachhaltigkeit über ihre Ideen. Doch nicht nur, dass Plakatieren an den Berufsschulen laut Stefan Weinpel, Geschäftsleiter des Zweckverbands Berufliches Schulzentrum, verboten ist.

Letzte Generation in Kempten: Plakate über "BMZ"-Schilder geklebt

Die Plakate wurden auch an Fenster und über Hinweisschilder für die Brandmeldezentrale gekleistert. Das wieder instand zu setzen, erfordere einen unverhältnismäßig großen Aufwand, sagt Polizeisprecher Dominik Geißler. Er schätzt die Kosten auf etwa 3000 Euro. Die Polizeiinspektion ermittle deshalb wegen Verdachts auf Sachbeschädigung. Diese Straftat könne mit einer bis zu zweijährigen Freiheits- oder einer Geldstrafe geahndet werden.

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Die Letzte Generation ist bekannt dafür, Grenzen zu überschreiten, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Zuletzt klebten sich Aktivisten auf die Straße am Berliner Platz und blockierten den Verkehr. (Lesen Sie auch: Demonstranten kleben sich in Kempten auf der Straße fest - was ihnen jetzt droht)

Geschäftsleiter des Zweckverbands Berufsschulen ärgert Doppelmoral

„Öl sparen statt Bohren“, steht auf den Plakaten. Weinpel ärgert die Doppelmoral. „Um die Plakate wegzubekommen, werden auch Ressourcen verschwendet.“ Die Stadt will zunächst von einer Anzeige absehen. „Wir haben ernste Probleme in der Welt und die junge Generation macht darauf aufmerksam. Das kann ich nachvollziehen“, sagt Sozialreferent Thomas Baier-Regnery. Man hoffe, dass die Gruppe keine weiteren Schäden verursacht. „Andernfalls behalten wir uns eine Reaktion vor.“

(Lesen Sie auch: Klimaschutz in Vollzeit: Allgäuer Aktivisten kleben sich für die Umwelt an Straßen fest)

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