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  4. Main-Spessart: Arbeitsplatz Kindergarten: Zwei Quereinsteigerinnen erzählen von ihren Erfahrungen in der Kita

Main-Spessart
18.07.2023

Arbeitsplatz Kindergarten: Zwei Quereinsteigerinnen erzählen von ihren Erfahrungen in der Kita

Quereinstieg in der Kindertagesstätte: Liudmyla Trach hilft seit Mitte Mai in Karlburg mit. Nebenbei bildet sie sich zur pädagogischen Assistenzkraft weiter.
Foto: Lucia Lenzen

Viele Kinder, aber wenige, die sie betreuen: Auch in Main-Spessart ist der Fachkräftemangel an Kitas spürbar. Mit einem Weiterbildungsprogramm wird Abhilfe geschaffen.

Schoko, Vanille oder doch lieber Erdbeere? Liudmyla Trach lässt sich am Sandkasten-Eisstand bedienen. Genießt ihr Sand-Eis, bestellt noch eins. Eine Viertelstunde später steht sie an der Vogelnest-Schaukel und gibt den drei kleinen Insassen kräftig Schwung. Dass die 37-jährige Ukrainerin erst seit Mitte Mai im Kindergarten Karlburg ist, ja sogar erst seit einem guten Jahr in Deutschland lebt? Davon merkt man nichts.  

Was aber spürbar ist, ist die große Erleichterung, die ihre Anwesenheit im Team des Kindergartens mit sich bringt. Vor allem in der Sternengruppe, in der sie mithilft. Liudmyla Trach ist Quereinsteigerin im Kindergarten St. Johannes der Täufer in Karlburg. Ihr zweiwöchiges Praktikum, dass sie Mitte Mai begonnen hat, ist nahtlos übergegangen in einen Vertrag als pädagogische Hilfskraft.

Liudmyla Trach bildete sich zur Assistenzkraft weiter

Gleichzeitig bildete sie sich weiter zur pädagogischen Assistenzkraft, dem ersten Modul, in dem vom Bayerischen Familienministerium initiierten Programm für den Quereinstieg (siehe Infobox). In diesem Modell können sich Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger mit entsprechenden Voraussetzungen zunächst zur Assistenzkraft, dann zur Ergänzungskraft und zuletzt zur Fachkraft weiterbilden.

"Luda ist für uns eine riesengroße Hilfe", erzählt Marika Schmitt-Gütling, Erzieherin in der Sternengruppe. Bisher waren sie mit den 26 Kindern zu zweit. Durch die zusätzliche dritte Kraft komme Entspannung rein. Luda, wie sich Liudmyla Trach dem Team und den Kindern vorgestellt hat, übernimmt Toilettengänge mit den Kleinen, hilft beim An- und Ausziehen, unterstützt beim Basteln oder kauft liebend gerne Sand-Eis. "Sie hat einen tollen Rundum-Blick und eine sehr herzliche Art", erzählt Schmitt-Gütling.

Online-Unterricht, Präsenzunterricht, Hausaufgaben: Wer sich weiterbildet, muss einiges tun

Dabei merke man ihre Erfahrungen mit Kindern an. Sie hat selbst zwei Kinder, mittlerweile zwölf- und 18-jährig. Vor allem aber hat sie fast fünf Jahre in Borschtschiw, im Westen der Ukraine, in einem Kindergarten gearbeitet. Dann hat im Februar 2022 der Krieg begonnen und der Kindergarten geschlossen. Im März 2022 floh Liudmyla Trach mit ihrer Familie nach Karlstadt zu Bekannten.

Über die Volkshochschule lernte sie Deutsch. Dann schrieb sie Bewerbungen an Kindergärten; viele Bewerbungen. Warum es trotzt Fachkräftemangel so lange gedauert hat, bis es klappte? Sie weiß es nicht. Die Integration im Karlburger Kindergarten ging jedenfalls schnell. "Die Kinder sind sofort sehr offen auf mich zu gekommen, fragen mich viel und helfen mir auch ab und zu mit der Sprache", erzählt sie. Den absoluten "Ankommens-Beweis" aber habe sie bekommen, als sie von Kindern gefragt wurde, ob sie im Morgenkreis neben ihr sitzen dürfen.   

Videosequenzen werden von der Lehrerin ausgewertet

Neben der täglichen Arbeit im Kindergarten hat sie abends Online-Unterricht, zweimal im Monat auch samstags in Präsenz. Dort lernt sie vor allem Grundlegendes: Welche Rolle habe ich als Assistenzkraft? Welche Bedürfnisse haben Kinder? Und es gibt Hausaufgaben. So soll sie sich demnächst in einer Spielsituation mit den Kindern per Video aufnehmen lassen. Diese Sequenz wird dann zusammen mit der Lehrerin ausgewertet. 

Gerne würde Liudmyla Trach später auch die zweite Stufe der Weiterbildung zur Ergänzungskraft machen, was der Kinderpflegerin gleich käme. Dafür will sie aber noch sicherer in der Sprache werden. 

Kita Baumhofstraße Marktheidenfeld: Aus dem Einzelhandel in den Kindergarten 

Carmen Baumann hat eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel abgeschlossen und bis 2019 in einem Bekleidungsgeschäft in Marktheidenfeld gearbeitet. Als für die Kindertagesstätte Baumhofstraße eine Spülkraft gesucht wurde, hat die 50-Jährige den Job angenommen. Nach einer Weile hat sie festgestellt, dass sie sich auch die pädagogische Arbeit mit den Kindern vorstellen könne. Und sie ist mit dem Wunsch nach einer Umschulung auf Kita-Leiter Manuel Kern zugegangen.

"Früher haben wir stapelweise Bewerbungen bekommen, heute müssen wir potenziellen Mitarbeitern nachlaufen", sagt er. "Carmen kannten wir schon und wussten, dass sie in unser Team passt und gut mit den Kindern umgehen kann." Sie habe in der täglichen Arbeit mit den Kindern intuitiv Vieles richtig gemacht, sagt er. Durch eine Qualifizierung zur Assistenzkraft, vergleichbar mit der Ausbildung zur Pflegehelferin, erhalte das nochmal ein pädagogisches Fundament.

Carmen Baumann: Keine strikte hierarchische Aufgabentrennung in der Kitagruppe

Dafür hat sich Carmen Baumann entschieden. Sie sagt, dass sie sich im Team der Igelgruppe sehr wohl fühle. Eine strikte hierarchische Aufgabentrennung zwischen der Gruppenleitung, die eine Erzieher-Ausbildung hat, und den anderen Kräften gebe es nicht. "Wir planen und gestalten den Alltag in der Gruppe gemeinsam", so Baumann.

Die Umschulung war für die zweifache Mutter gut mit der Familie vereinbar, sagt sie. Auch wenn es anstrengend sei, neben dem Beruf abends am Online-Unterricht teilzunehmen und am Wochenende Seminare zu besuchen. Die Kita Baumhofstraße kam ihr entgegen: "Für die Lernzeiten sind flexible Arbeitszeitmodelle möglich", so Leiter Manuel Kern.

Die Nachfrage nach dem Quereinsteiger-Programm ist laut Kern hoch: "Allein in den letzten zwei Monaten haben sich zwei Frauen bei mir informiert", sagt er. "Das Programm ist eine sinnvolle Ergänzung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken." Auch Karina Kübert, Leiterin des Kindergartens St. Johannes der Täufer in Karlburg, berichtet von einigen Anfragen – vor allem von Menschen, die aus einem ganz anderen beruflichen Bereich kommen. Dabei seien sowohl Frauen als auch Männern. "Von denen möchten aber nicht alle eine Weiterbildung machen", erklärt sie. Doch sie seien derzeit auf der Suche nach Fachpersonal. 

Bayerns Programm für den Quereinstieg in Kitas

Das vom Bayerischen Familienministerium initiierte Konzept für den Quereinstieg in Kitas sieht drei aufeinander aufbauende Lehrgangs-Blöcke vor. Durchführen dürfen die Module nur vom Familienministerium zertifizierte Multiplikatoren, etwa das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw) in Würzburg. Sie kombinieren Unterricht vor Ort und Selbststudium.
Zugangsvoraussetzung für den ersten Block ist Sprachniveau B1. Das bedeutet, jemand kann das Wesentliche verstehen, wenn klare Standardsprache gesprochen wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule und Freizeit geht.
In dem ersten Block, der 200 Unterrichtsstunden zu je 45 Minuten umfasst, lernt man die Kita als professionelles Berufsfeld kennen und unterstützt das Kita-Team im pädagogischen Alltag. Der Kurs stärkt die grundlegenden Kompetenzen im Umgang mit Kindern, zum Beispiel wie man in Konfliktsituationen umgeht, was Kinder brauchen, wie sie lernen und miteinander spielen.
Wer das Einstiegsmodul abgeschlossen hat, darf als Assistenzkraft in einer Einrichtung arbeiten. Es gibt die Möglichkeit, mit 200 weiteren absolvierten Unterrichtsstunden zur Ergänzungskraft aufzusteigen und anschließend den dritten Block zur Fachkraft zu absolvieren (300 Stunden). Diese ist der Erzieher-Ausbildung gleichgestellt.
Mehr Informationen zum Quereinstieg gibt es unter www.kita-fachkraefte.bayern/qualifizierung/
Quelle: StMAS

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