
Radtour im Lechtal: Eine kleine Herbstrunde mit viel Genuss

Die Radtour durch das Lechtal bietet tolle Radwege für eine Tour für Familien, Freizeitradler und Faule.
Goldener Herbst – die Tage sind nicht mehr so lang und die Tour auch nicht. Damit die Sache nicht zu einfach wird, haben wir zwei „Bremser“ dabei: einen Vierjährigen mit einem Kinderrad, das zwar Dalmatiner-Aufkleber aber nur einen Gang hat, und eine Einjährige, die wahlweise im Anhänger oder Kindersitz Platz nimmt. Angesichts dieses Gefolges erweist es sich als Glücksfall, dass der Weg durch das flache Lechtal führt und es nur einen kurzen knackigen Anstieg hinauf nach Kloster Holzen gibt. Aber dafür wartet ein anderes Abenteuer auf die Radler – die Überquerung eines Wehres.
Die Radtour durch das Lechtal führte am Fluss entlang
Los geht die Tour am Lech bei Thierhaupten. Bald ist nur noch das Knirschen der Steine unter den Rädern zu hören. Die Luft riecht feucht und frisch und der Blick schweift über den breiten, aufgestauten Fluss. Der Vierjährige tritt eifrig in die Pedale und die Kleine brabbelt zufrieden. Schon naht der erste Höhepunkt der Tour – das Naturschutzgebiet Lechauen. Das große Altwasser ist durch den Rückstau der Staustufe Ellgau in den 1950er-Jahren entstanden. Die rund 100 Hektar haben durchaus den Charme einer skandinavischen Landschaft. Viele haben dieses Fleckchen Erde zu ihrem Lieblingsplatz erkoren und es gibt nicht wenige, die herkommen, wenn sie über ein Problem nachdenken oder einfach mal den Kopf frei bekommen wollen.
Doch Landschaft-Gucken ist eine Disziplin, die der Knirps noch nicht für sich entdeckt hat. Er versucht lieber, eine steile Böschung hinunterzufahren, johlt aus vollem Hals und reißt alle anderen aus ihrer ruhigen Betrachtung des Altwassers. Die kleine Pause erweist sich als goldrichtig, denn bald wird es abenteuerlich. Der Lech muss überquert werden – aber nicht per Brücke: Bei Ellgau muss ein Wehr bezwungen werden. Für die Pedalritter heißt das, absteigen und schieben beziehungsweise das Rad tragen. Am Wehr gibt es eine Treppe samt Schiene, sodass das Rad die Stufen hinauf- und hinuntergeschoben werden kann.
Das Wehr muss auf der Fahrradtour als kleines Hindernis überwundern werden
Es dauert, bis unsere kleine Karawane das Hindernis überwunden hat. Das Problem ist der Kinderanhänger, der erst vom Rad abmontiert und über die Treppen gehievt werden muss. Kaum ist diese Schwierigkeit gemeistert, streikt der Kleine. Er kann seinen schweren Drahtesel nicht selber schleppen und benutzt die Schienen lieber als Rutsche. Die Einjährige nimmt die Sache mit Gelassenheit. Kein Wunder, die kleine Madame mit dem rosa Minihelm auf dem Kopf wird ja auch über das Wasser getragen.
Nach dem Wehr trennt sich der Weg der Radler und des Lechs. Die Tour führt über Dörfer und Felder. Geradezu ruhig und friedlich verläuft die Fahrt bis zum Schwaighof. Danach muss die einzige Bergetappe der Strecke bewältigt werden. Der Anstieg hinauf nach Kloster Holzen ist kurz und knackig. Der junge Radler holt das Letzte aus seinem Ein-Gang-Fahrrad heraus. Die Aussicht, oben in der Klostergaststätte ein Eis zu bekommen, verstärkt seine Durchhaltekraft enorm.
Steile Radwege im Lechtal: Es wartet ein Eis als Belohnung
Endlich ist der Berg bezwungen. Jetzt ist es Zeit für einen Kaffee, ein Bier oder ein Eis. Während die Erwachsenen im Biergarten die Füße ausstrecken, turnen die Kleinen auf der Rutsche herum und sind plötzlich gar nicht mehr erschöpft.
Doch die Zeit drängt. Bevor es bergab geht, gibt es einen schönen Blick ins Lechtal. Wir können ihn nur kaum genießen, da wir dem Vierjährigen ständig „Bremsen“ zurufen. Anschließend schlängelt sich die Strecke auf einer verkehrsberuhigten Strecke bis nach Blankenburg und anschließend nach Kühlenthal. Kurz vor Westendorf ist der Bub am Ende. Er darf in den Fahrradanhänger umsteigen. Sein Rad wird huckepack auf dem Gefährt festgezurrt. Die Einjährige wechselt in den Kindersitz.
Ohne den „Bremser“ kommt die Familiengruppe schnell an den Lech zurück und fährt am Fluss entlang zum Ausgangspunkt. „Das machen wir aber bald mal wieder“, verkündet der Vierjährige begeistert. „Vielleicht“, grummeln die Erwachsenen und unterdrücken ein erschöpftes Gähnen.
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