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Tour: Wandern durch Gerbishofen und Eldratshofen: Auf dem Keltenrundweg

Tour

Wandern durch Gerbishofen und Eldratshofen: Auf dem Keltenrundweg

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    Wandern durch Gerbishofen und Eldratshofen: Das Kaltental bietet eine spannende Wanderung auf Spuren der Kelten. Im Sommer führt der Weg vorüber an sonnengelben ­Hahnenfußfeldern.
    Wandern durch Gerbishofen und Eldratshofen: Das Kaltental bietet eine spannende Wanderung auf Spuren der Kelten. Im Sommer führt der Weg vorüber an sonnengelben ­Hahnenfußfeldern. Foto: Jessica Gsell

    Sie lebten rund 200 Jahre vor Christus und haben auch im Kaltental ihre Spuren hinterlassen: die Kelten. Doch ihre Überbleibsel fallen kaum jemandem auf. Es gibt weder ausgewiesene Routen noch Beschilderungen. Der unwissende Wanderer läuft einfach daran vorbei. Doch die Relikte sind da – versteckt in der Natur. Es lohnt sich, genau hinzusehen.

    Start der Wanderung ist in Gerbishofen

    Kurz vor dem Ortsschild von Gerbishofen zeigt Heimatforscher Sigulf Guggenmos nach rechts auf eine Wiese. Und tatsächlich: Zwischen dem frisch gemähten Gras lassen sich kleine Hügel erkennen. „Meist liegen fünf bis sechs solcher Grabhügel zusammen“, erklärt Guggenmos. Die Menschen wurden stets gemeinsam mit ihren wichtigsten Habseligkeiten beerdigt. Bis zu 30 Meter konnten die Grabhügel hoch werden. Wir durchqueren das beschauliche Dorf mit seiner alten Eschenallee. Hinter einem Bauernhof haben es sich Kühe unter blühenden Apfelbäumen gemütlich gemacht.

    Kurze Zeit später gelangen wir an das Ende eines Feldweges, an dem eine kleine Quelle entspringt. „Das ist typisch für die Lage einer Keltenschanze“, sagt Guggenmos. Entlang des Feldweges und der Baumgruppe lassen sich zwei der vier Wälle erkennen. Einst waren die Seiten der Schanze 1,5 Meter hoch. Bauernhöfe oder Kultstätten befanden sich darin.

    Weit schweifen die Blicke beim Wandern Richtung Eldratshofen

    Der Weg führt weiter bergauf nach Eldratshofen. Und wieder muss man den Blick erst über die Wiesen schweifen lassen, bevor man die kleinen Erhöhungen erkennt. Wer will kann einen Abstecher zur St. Johannes-Kirche machen, die etwas versteckt liegt. Das Baudenkmal ist ein echtes Kleinod und geht in seinen Ursprüngen auf die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts zurück. Ein Besuch lohnt sich. Auf dem Weg von Eldratshofen nach Altensberg dann ein herrlicher Blick: Links das Bergpanorama mit Zugspitze, rechts kann man ins Tal bis zum Georgiberg sehen. Über unseren Köpfen ziehen Milane ihre Kreise.

    Ab Altensberg geht es mehrere Kilometer durch Wald und über blühende Wiesen. Gleich zu Beginn des ersten Waldstückes verschwindet Guggenmos zwischen den Bäumen. Hier liegt der imposanteste Grabhügel. Das dachte sich wohl auch der Dachs, der jetzt darin wohnt. Noch vor 40 Jahren scherte sich niemand um die keltischen Relikte. Deshalb sind viele der Grabhügel kaum mehr erkennbar. Wie die am „Hofwäldle“ und Hühnerbach. Es geht weiter nach Frankenhofen. Auch die zweite Keltenschanze liegt etwas abseits, gleich neben einem Pferdehof. Nord- und Westwall sind noch gut erhalten. Das Stück bis nach Helmishofen führt direkt am Hühnerbach entlang, bis zu einer Renaturierungsstelle. Hier können wir unsere Füße ins kühle Nass halten.

    Auf der Wanderung auf dem Keltenrundweg findet sich auch römische Geschichte

    Die letzte Etappe des Weges führt weg von den Kelten zu einem Überbleibsel der Römer. Durch Helmishofen hindurch geht es hinauf, bis zu den Ruinen der einstigen Burg. Heute steht dort nur noch der Turmstumpf, der oft fälschlicherweise als Römerturm bezeichnet wird. Wer ihn hinauf steigt, wird mit einem tollen Ausblick belohnt.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 3 von 5

    Streckenlänge: 18 km

    Höhenmeter: 130 m

    Belag: Teils befestigte Teerwege, teils unbefestigte Feld- und Schotterwege. Ein festes Schuhwerk ist hier erforderlich.

    Start/Ziel: Am Kaltentaler Brauhaus (Blonhofener Straße 12, Aufkirch).

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    Wegbeschreibung

    Start/Ziel: Parkplatz am Kaltentaler Brauhaus in Aufkirch.

    Nach Norden: An Feuerwehrhaus und Gemeindeverwaltung vorbei, rechts in die Kammerer-Perchtold-Straße. Weiter auf dem Feldweg, bis die Hauptstraße kreuzt. Nach rechts auf die Hauptstraße bis Gerbishofen. In Gerbishofen an der Kreuzung links. Nach dem Ortsschild rechts (nach Lengenfeld). Den ersten Feldweg rechts zur Keltenschanze. Wieder zurück bis zur Kreuzung in Gerbishofen. Diesmal links (Richtung Aufkirch/Eldratshofen) bis Eldratshofen.

    Eldratshofen/Altensberg: Durch Eldratshofen bis Altensberg. Am Ortsschild links durch einen Bauernhof. Dem Weg folgen. Er geht in einen Feldweg über. Am Ende rechts bis zur Hauptstraße. Rechts in die Hauptstraße, dann den ersten richtigen Feldweg links rein. Am Ende rechts auf den Weg. Erster Feldweg wieder links. Dann rechts auf die Straße und gleich wieder links in den Feldweg. Am Ende rechts auf den Weg bis zur zweiten Gabelung. Dort links auf den Weg entlang des Waldes. Immer gerade aus. Weg macht eine Rechtskurve. Ihm folgen bis Frankenhofen.

    In Frankenhofen: Auf die Bergstraße, dann rechts in die Hauptstraße. Links in die Poststraße. Straße macht eine Rechtskurve an einem Hof vorbei. Nach diesem den Weg links rein bis zur Schanze. Feldweg zurück und weiter laufen. Weg macht eine Rechtskurve. Am Ende rechts auf Wannenweg. Vor der Brücke links zur Renaturierungsstelle des Hühnerbachs. Zurück über den Hühnerbach bis Helmishofen.

    Helmishofen: Rechts in die Hauptstraße, dann links in den Haldenweg. Der Beschilderung zum Römerturm folgen. Unten rechts, dann links Richtung Aufkirch (beschildert).

    Aufkirch: Helmishofer Straße entlang, bis das Restaurant „Zur Traube“ erscheint.

    Tipps

    Einkehr

    • Kaltentaler Brauhaus/Restaurant „Zur Traube“: 0 83 45/15 65, www.kaltentaler-brauhaus.de. Werktags ab 16 Uhr geöffnet. An Sonn- und Feiertagen ab 11 Uhr geöffnet. Mittwoch Ruhetag. Im Brauhaus gibt es eine kleine Ausstellung zu den Kelten.
    • Gasthaus Zitt: 0 83 44/5 15, www.max-zitt.de. Mittwoch bis Sonntag ab 10 Uhr geöffnet. Montag und Dienstag Ruhetag.

    Kultur

    • Keltenschanzen: Bei Gerbishofen liegt sie auf einer Wiese. Entlang des Feldweges und der Baumreihe verlaufen zwei der vier Walle. Bei Frankenhofen befindet sich eine Pferdekoppel darauf. Sie liegt direkt am Waldrand. West- und Nordwall sind noch gut zu erkennen.
    • Grabhügel: Rechts vor dem Ortsschild Gerbishofen und links vor dem Ortsschild Eldratshofen in der Wiese. Der Größte liegt bei Altensberg zwischen den Bäumen, gleich rechts, wenn das Waldstück beginnt. Ihn bewohnt ein Biber. Die kleinen Hügel am Hühnerbach und beim „Hofwäldle“ sind recht schwierig zu erkennen.
    • Römerturm: Der Weg ist beschildert.
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