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Tour: Wandern in und um Augsburg: Wasser, Drachen und Amazonasgefühl

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Wandern in und um Augsburg: Wasser, Drachen und Amazonasgefühl

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    Wandern in und um Augsburg: Sattes Grün und plätscherndes kühles Wasser: Die Wanderung führt zu neun Bächen und wer will, kann dort auch seine Füße im Wasser erfrischen.
    Wandern in und um Augsburg: Sattes Grün und plätscherndes kühles Wasser: Die Wanderung führt zu neun Bächen und wer will, kann dort auch seine Füße im Wasser erfrischen. Foto: Fridtjof Atterdal

    Schon nach wenigen Schritten vergisst man die Großstadt. Zwischen knorrigen Kiefern und kurzem, struppigem Gras auf der Dürrenast-Heide kommen mediterrane Gefühle auf. Nicolas Liebig führt sie in Gedanken sogar noch viel weiter weg: „Die Gegend ist der Amazonas Mitteleuropas“, sagt der Chef des Landschaftspflegeverbands Stadt Augsburg.

    Eine Vielfalt an Pflanzen ist auf der Wanderung bei Augsburg geboten

    Mehr als 500 verschiedene Pflanzen wachsen hier, darunter seltene Arten wie die „Ästige Graslilie“. Man hört Grillen, Schmetterlinge flattern über das trockene Gras. Nebenan fließt der Lochbach, der mit Lechwasser die Innenstadtkanäle speist. Wasser begleitet uns. Wer im Siebentischwald unterwegs ist, stößt immer wieder auf Bäche. Unter dem Titel „9-Bäche-Tour“ hat der Landschaftspflegeverband einen spannenden Rundweg mit vielen Stationen ausgearbeitet, der dem Wanderer die Geschichte der Wasserläufe nahe bringt. Das Besondere: Die Strecke ist nicht nur mit Schautafeln und Wegweisern präpariert, sie verläuft zum Teil entlang der Lauschtour „WasSerleben in Augsburg“, auf der man über eine Smartphone-App Geschichten zu den Bächen anhören kann. Das Smartphone sollte bei der Tour ohnehin in die Tasche, denn die Bachtafeln entlang des Weges sind mit QR-Codes ausgestattet, über die man per Handy Bachsteckbriefe mit vielen Hintergründen aufrufen kann.

    Los geht die Wandertour am Parkplatz der Sportanlage Süd

    Es geht nach Süden, rechts ist der Lochbach, über die Dürrenast-Heide. Ein kleines Stück weiter plätschert völlig klar der Brunnenbach, mehr als 600 Jahre lang Augsburgs Trinkwasserquelle. „Weil das Wasser so sauber ist, tummeln sich hier seltene Arten wie die Mühlkoppe, ein Fisch, der wie ein kleiner Drache aussieht“, erklärt Liebig. Wer genau hinsieht, hat auf der Wanderung immer wieder die Möglichkeit, besondere Beobachtungen zu machen. Blindschleichen, Kröten, Frösche, Libellen, die Landschaft ist Heimat für eine Vielzahl von kleinen und größeren Tieren. „Am Morgen kann man am Hochablass manchmal Biber beobachten. Wer in der Dämmerung unterwegs ist, kann über den Waldlichtungen Fledermäuse flattern sehen“, sagt Liebig. Er möchte die Schätze der Natur allen näher bringen. Das haben sie auch bei der Wanderung bedacht. „Die Tour ist etwas für die ganze Familie, die Wege sind auch alle für Kinderwägen geeignet“, sagt Nicolas Liebig. Auf rund sieben Kilometern führt die Strecke meist über schattige Waldwege und ist deshalb auch an heißen Tagen gut zu laufen.

    Beim Wandern ist für die ganze Familie etwas dabei

    Für Kinder spannend sind Stationen, an denen sie selbst etwas tun können. Mal gilt es in einer Stahlwanne den Lech mit Sand nachzubauen, im Wald kann man lernen, Frösche und Kröten am Rufen zu unterscheiden, an einer anderen Stelle lernt man Waldspecht, Buchfink und Zilpzalp an ihrem Gezwitscher zu erkennen. Der Zigeunerbach lädt ein, mit hochgekrempelten Hosen und einem Sieb kleine Fische zu keschern. „Lassen Sie sich unbedingt Zeit, es gibt so viel zu entdecken“, rät Nicolas Liebig.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 1 von 5

    Streckenlänge: 6,9 km

    Höhenmeter: 42 m

    Start/Ziel: Ausgangs- und Endpunkt ist der Parkplatz an der Sportanlage Süd. Mit der Straßenbahnlinie 2 fährt man bis Haltestelle „Siemens“.

    Karte
    Karte

    Wegbeschreibung

    Start und Ziel: Die Sportanlage Süd (Ilsungstraße); großer Parkplatz.

    Öffentlicher Nahverkehr: Mit der Straßenbahn: Linie 2, Haltestelle „Siemens“.

    Weg: Die Strecke verläuft zunächst entlang des Erlebnispfades „Stadtwald Augsburg“ (blaue Markierung mit Eule und Wassertropfen).

    Stempflesee: Kurz vor dem Stempflesee verlässt man den Erlebnispfad und folgt ein Stück weit der Ilsungstraße (entlang der Straße führt ein Waldweg), um dann auf den rechten Uferweg entlang des Siebenbrunnerbachs abzubiegen. Auf diesem bleibt man bis zum Galgenablass. Weiter geht es entlang des Grenzgrabens bis zum Hochablass.

    Siebentischwald: Von dort geht es wieder in den Siebentischwald. Über den Zoozulauf und den Stempflesee geht es zurück zum Ausgangspunkt an der Sportanlage Süd.

    Tipps

    Einkehr

    • Seelounge am Kuhsee: Oberländerstraße 106 a, Augsburg; Am Hochablass den Lech überqueren; Täglich von 10 bis 23 Uhr; Telefon 08 21/6 10 13.
    • Waldgaststätte Parkhäusl: Prof.-Steinbacher-Straße 10 a, Augsburg; bei Biergartenwetter täglich ab 11 Uhr, im Winter Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11 bis 23 Uhr; Telefon 08 21/5 67 64 64.

    Information

    • Broschüre: Empfehlenswert ist die Broschüre „Unsere Bäche und Kanäle in Augsburg“, die es kostenlos an der Bürgerinformation am Rathausplatz oder im Botanischen Garten sowie zum Download unter: www.wasserleben-augsburg.de gibt.
    • Smartphone: An den Bächen können QR-Codes eingescannt werden, die mehr Informationen liefern. Außerdem gibt es für Apple- und Android-Geräte eine Lauschtour im jeweiligen App-Store.
    • Weitere Tourenvorschläge: gibt es unter www.wasserleben-augsburg.de.
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