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Tour: Wandern zwischen Buchloe und Dillishausen: Natur pur am Bach entdecken

Tour

Wandern zwischen Buchloe und Dillishausen: Natur pur am Bach entdecken

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    Entschleunigung pur beim Wandern zwischen Buchloe und Dillishausen: Auf den idyllischen Wiesenwegen sind auf der Wanderung Hektik und Alltagsstress bald vergessen.
    Entschleunigung pur beim Wandern zwischen Buchloe und Dillishausen: Auf den idyllischen Wiesenwegen sind auf der Wanderung Hektik und Alltagsstress bald vergessen. Foto: Tanja Ohnesorg

    Buchloe ist bekanntlich mitnichten eine Großstadt – echte Wildnis würde man dort allerdings auch nicht vermuten. Doch wer die Augen offenhält, kann an den Wegen entlang von Gennach, Hungerbach und Salach zwischen Buchloe und Dillishausen kleine biologische und geologische Schätze entdecken. Es geht vorbei an Schrebergärten bis zur Gennach. Dort an der Bahnunterführung gilt es, den Kopf einzuziehen: Am westlichen Arm des Baches, genannt „Russenkanal“ – russische Kriegsgefangene hatten ihn einst errichtet – ist der Durchlass nur etwa 1,50 Meter hoch.

    Seltene Pflanzen beim Wandern zwischen Buchloe und Dillishausen

    Am Wegrand fällt ein weiß blühendes Kraut ins Auge, die Knoblauchsrauke. Auf dem stickstoffhaltigen Boden gedeiht die Pflanze besonders gut, die wie Bärlauch verwendet werden kann. Das gelbe Schöllkraut wächst hier ebenfalls. In hoher Konzentration ist es giftig, soll aber gegen Warzen und Altersflecken helfen.

    Wandertour durchs Grüne: Naturschutz wird groß geschrieben

    Kleine „Delikatessen“, die allerdings besonders geschützt sind, kreuzen den Weg entlang der Gennach: Weinbergschnecken. Nicht mehr besichtigt werden kann das ehemalige Welfen-Hofgut Eschenlohmühle mit der Heiligkreuz-Kapelle – beides liegt mittlerweile auf Privatgrund. Dass dieses Gebiet früher ein Moor war, lässt sich am teilweise sandigen Boden der umliegenden Äcker erkennen. „Früher haben die Bauern hier zusätzlich im Oktober oder November tief geäckert, um Kalktuffstein heraufzuholen, der dann etwa zum Krippenbauen verwendet wurde“, erklärt Herbert Sedlmair vom Heimatverein Buchloe. Darunter liegt der sogenannte Fegsand: Wiesenkalke, die zum Kehren von Tischen und Böden verkauft wurden. „Vor allem die Bewohner des angrenzenden Amberg bauten Fegsand ab, weshalb sie Fegsandler gerufen wurden“, erzählt Sedlmair. Und wehe, wenn ein Buchloer eine Ambergerin zum Tanzen aufgefordert hatte …

    Kaum hat man den Hungerbach passiert, mündet er schon in die Gennach. Über einen Feldweg gelangt man an einen verwilderten Fischweiher. Der Biber lässt sich dort nicht mehr blicken, sein Werk ist jedoch noch gut zu erkennen.

    Eine Wanderung zur inneren Ruhe

    Der Weg führt jetzt an der Bahnlinie entlang – und trotzdem hört man hier statt Lärm: nichts. Nur erholsame Ruhe. Idyllisch liegt auch das Dorf Dillishausen mit seiner Pfarrkirche St. Peter und Paul. Grüne Fensterläden und ein alter Bulldog im Hof lassen den Gasthof Völk malerisch wirken. Drei verschiedene Familien führten das Gasthaus innerhalb des vergangenen Jahrhunderts, doch eines wurde immer weitergegeben: das erste Gästebuch aus dem Jahr 1929, in dem etwa Zielort und Berufsstand anzugeben waren. Gleich nebenan liegt die 1912 erbaute

    Primizkapelle; ein kleines Wasserbecken auf der anderen Straßenseite erinnert an die 1896 errichtete Käskuch von Dillishausen, eine ehemalige Käsereigenossenschaft. Einige hundert Meter weiter strahlt bereits die nächste Kapelle von Weitem in neuem Glanz: die St.-Vitus–Kapelle, die Bürger in Eigenleistung liebevoll restauriert haben. Bald schon lässt sich der Hochwasserdamm der Salach erkennen und wer sich hier leise und vorsichtig nähert, kann Wildenten und Störche beobachten – mit einem Fernglas macht das noch mehr Spaß. Und wer vor der Rückkehr in den Alltag noch weiter entspannen will: einfach in die Wiese setzen und die Ruhe genießen.

    Tourüberblick

    Schwierigkeitsgrad: 2 von 5

    Streckenlänge: 12,3 km

    Höhenmeter: 51 m

    Belag: Teils geteerte Feldwege, teils Wiesen, teils Schotterwege.

    Start/Ziel: Parkplatz an der Eschenlohstraße, Buchloe.

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    Wegbeschreibung

    Start/Ziel: Eschenlohstraße in Buchloe.

    Unterführung: An den Schrebergärten bis zur Gennach. Abzweigen auf Pfad, rechts unter der Bahnunterführung durch. An der Gennach bis Rudolf-Diesel-Straße, nach 750 Metern auf die linke Seite der Gennach.

    Eschenbächle: Am Wald links, weiter bis ans Waldeck. Geradeaus am rechten Rand der Wiese, am Eschenbächle“ nach links, dann rechts über die Brücke. Rechts am Bach entlang, dann links. Nach 350 Metern nach rechts. Nach etwa einem Kilometer vor dem Hungerbach rechts.

    Gennach: Verbindungsstraße Dillishausen– Amberg überqueren, auf die linke Seite des Hungerbachs wechseln, der nach 400 Metern in die Gennach mündet. Weiter bis zum Feldweg, rechts über die Brücke und links auf den Schotterweg.

    Biberburg: Nach 300 Metern links zum Fischweiher. Weiter rechts in Richtung Osten. Über zwei Bäche/Feldwege, auf den Radweg an der Eisenbahnlinie, weiter nach rechts nach Süden. Rechts neben der Bahnlinie nach Dillishausen. Bahnübergang links liegen lassen, bei der Straße die Schienen nach links überqueren. Links an Kirchenmauer vorbei, dann rechts, dann links zum Gasthof Völk.

    Primizkapelle: An der Hauptstraße rechts zur Primizkapelle. Dann nach rechts, nach 150 Metern nach links.

    St.-Vitus-Kapelle: Rechts liegt die Kapelle. Weiter nach links, kurz vor dem Wald links.

    Hochwasserdamm: Nach 250 Metern rechts, der Hochwasserdamm der Salach ist erkennbar. Nach Rechtskurve nach links, über die Wiese direkt an die Salach. Nordtangente überqueren, bis zur Hauptstraße, auf einen Feldweg nach rechts. Über eine Anhöhe nach 300 Metern auf dem Dillishausener Weg zurück zum Parkplatz.

    Tipps

    Einkehr

    • Gasthof Völk: Augsburger Straße 23, 86862 Lamerdingen (Ortsteil Dillishausen); 0 82 41/ 27 96; Samstag bis Montag ganztägig geöffnet, Dienstag bis Donnerstag ab 16.30 Uhr, Freitag Ruhetag.
    • Picknick: Wenn die Wiesen gemäht sind, bietet sich ein Picknick an.

    Kultur

    • Primizkapelle: Kruzifix von 1560.
    • St.-Vitus-Kapelle: 1692 erbaut, 2013 saniert. Zwischen Ostern und Allerheiligen samstags, sonn- und feiertags tagsüber geöffnet, nach Anmeldung unter 0 82 41/69 42 auch unter der Woche.
    • St. Peter und Paul: Deckengemälde von Joseph Mages (aus dem Jahr 1766).
    • Käskuch: Frühere Käsereigenossenschaft gegenüber Gasthof Völk.

    Natur

    • Flora: Am Wegesrand Gewürz-/Heilpflanzen wie die Knoblauchsrauke und das Schöllkraut, aber auch der in Bayern seltene Aronstab.
    • Fauna: Weinbergschnecken kreuzen den Weg entlang der Gennach. An einem verwilderten Fischweiher haben Biber eine Burg gebaut. Wildenten und Störche halten sich oft beim Hochwasserdamm auf.
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