Im Foyer des Wertinger Rathauses steht er wieder, so wie seit fünf Jahren immer in der Adventszeit: ein Christbaum mit ganz besonderen Sternen. Dort sind Weihnachtswünsche von Kindern draufgeschrieben. Julia Unger, die Leiterin des Familienbüros der Sankt Gregor-Stiftung, hat die bunten Papiersterne Anfang der Woche behutsam aufgehängt, wohlwissend, welche Wirkung sie auslösen werden. Denn jeder einzelne Stern wird an Heiligabend Kinderaugen zum Leuchten bringen. Jeder Stern kann Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen auffangen. Es sind kleine Wünsche, die da stehen: ein Fußball etwa, Handschuhe, eine Puppe, Winterstiefel oder ein Spiel. Doch die betroffenen Eltern können sie sich nicht leisten. Julia Unger kennt die Schicksale, die zur Armut führen: „Wer arbeitslos wird, bei dem wird das Geld schnell knapp.“ Geht kurz vor Weihnachten auch noch die Waschmaschine kaputt, sind die Ersparnisse schnell aufgebraucht.
Wertingen