
Ein Gedicht zum Geburtstag für Alois Sailer
Pfarrer Mathias Kotonski schickt einen besonderen Gruß
Zum 85. Geburtstag von Kreisheimatpfleger Alois Sailer hat der Buttenwiesener Pfarrer Mathias Kotonski ein lustiges Gedicht getextet, das er unserer Zeitung zu diesem Anlass zukommen ließ.
Natürlich kann ein Gedicht für Sailer nur in Mundart verfasst sein – setzt sich dieser doch unermüdlich für den Erhalt des schwäbischen Dialekts ein.
D’r Sailer Lise isch a Ma’,
der recht viel verzähla ka’.
Er b’sonders viel verstoht,
wenn’s um alte Sacha goht.
Da ka’ er sich richtig neiversetza
und hert nimma auf zum Schwätza.
Er woiß eba so allerhand,
wias so war, da auf am Land.
Verzählt vo’ Lauterbacher Leit
die’s gea hot da vor langer Zeit,
oder G’schichta vo’ da Baura,
vom Leaba, Schaffa und vom Haura.
Doch ganz b’sonders hot’r liab,
sei Hoimat, des schea Donauriad.
Des schaut’r mit am Heaza a,
d’rum er’s so guat beschreiba ka’
mit Versla über sellas Land
dia oim sell zum Heaza gand.
Und verzählt au’ all dia Saga,
die sich hand da zu’traga.
Seit Jahrzehnten unentwegt,
er fleißig au’ sei’ Hoimat pflegt.
Kämpft drum, alles zum erhalta,
was einst g’schaffa hand dia Alta
und tut mächtig dafür sprecha,
des alt’ Sach it abzumbrecha!
Er isch a Schwob vo’ Fuaß bis Grind,
wia ma selta no’ oin findt’.
Er tuat nach deam Dreiklang leaba:
Wuala – Spara – Sterba.
Wuala, spara, des sich wohr,
tuat er jetzt scho’ viele Johr.
’s Sterba kommt, des isch mei’ Bitt,
hoffentlich so schnell no’ it,
dass d’r Lise, der guat Ma’
eis no’ viel verzähla ka’!
Von Mathias Kotonski
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