
Krankenhaus: „Keine Abwertung in ein Gesundheitszentrum“

Nach der Fraktion meldet sich der CSU-Ortsverband zu Wort. Es geht auch um eine Begriffsklärung
Der Bürgerentscheid steht an und zwar am Sonntag, 25. April. An diesem Tag ist die Meinung der Wertinger zum geplanten Ärztehaus-Turm gefragt. Nach der CSU/CSW-Stadtratsfraktion meldet sich nun auch der CSU-Ortsverband zu Wort. In einer Pressemitteilung erklärt dieser, dass es in erster Linie um das Wertinger Krankenhaus und nicht vorrangig um ein Ärztehaus gehe.
Der Ortsverband plädiert für den Erhalt des Wertinger Krankenhauses, der Grund- und Regelversorgung mit interdisziplinärer Notaufnahme an 24 Stunden an allen Tagen. Die Christsozialen wollen keine „Umwandlung und Abwertung in ein Medizinisches Gesundheitszentrum, nur mit ambulantem medizinischem Angebot, als Ersatz für das Krankenhaus“.
Für die CSU stehe der Tower-Bürgerentscheid in enger Verbindung mit der Zukunft des Krankenhauses. Nicht das Bürgerbegehren gefährde dessen künftige Entwicklung, sondern die Zweideutigkeiten über die künftige Ausrichtung. Verdächtig seien nach Ansicht des CSU-Ortsverbandes die mehrfachen offiziellen Erklärungen zur Wertinger Klinik als „Medizinisches Gesundheitszentrum“.
Dies könne, so die Verantwortlichen des Ortsverbandes, unbedacht sein. Es könne aber auch bewusst als Abstufung gegenüber der Bezeichnung „Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung“ verstanden werden. Dieser einzig richtige Begriff fehle in der Satzungsvorlage beziehungsweise der Zielkonzeption für den Kreistag. Demgegenüber handle es sich bei der Bezeichnung „Gesundheitszentrum“ um eine rechtlich und fachlich nicht definierte Beschreibung, laut Wikipedia in Richtung Ambulanz, Praxisgemeinschaft, Gemeinschaftspraxis gehend.
„Es geht hier nicht um Wortklauberei, sondern um den Status, die Ausstattung, die Qualität und die richtige Einordnung unseres Krankenhauses nach dem geltenden Krankenhausrecht“, schreiben die Verantwortlichen des Ortsverbandes.
Die CSU Wertingen setze sich weiter für zwei Klinik-Standorte jeweils als „Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung“ ein. Dass ein Betrieb ohne Defizit bei den für alle geltenden Rahmenbedingungen möglich sei, würden die beiden Kliniken im ähnlich strukturierten Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen seit Jahren beweisen.
Die CSU fordert die Verantwortlichen im Kreistag und in der Klinik-GmbH auf, sich ebenfalls noch vor dem Bürgerentscheid eindeutig für diesen Status des Wertinger Hauses zu erklären. Um künstlich konstruierten Vorwürfen von vornherein zu entgehen, betont die CSU: Selbstverständlich werde ein Facharztzentrum unterstützt.
Es müsse sich allerdings an die bestehende Bebauung anpassen, in öffentlicher Verantwortung bleiben und vorab ein absehbares Verkehrs- und Parkkonzept beinhalten. Vor allem müsse es eine Ergänzung sein und und dürfe nicht „Trostpflaster“ für Abbau und Abwertung des Krankenhauses sein. (pm)
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