Wenn der Muttertag am Besuchsfenster stattfindet
Plus In Zeiten von Corona verläuft auch dieser Sonntag im Wertinger Altenheim St. Klara anders als sonst. Zwei Bewohnerinnen des Seniorenzentrums erzählen, welche Bedeutung der Tag für sie hat
Die Interviews mit Inge Lechleiter und Edith Zimmermann, zwei Bewohnerinnen des Wertinger Seniorenzentrums St. Klara, finden nacheinander am geöffneten Besuchsfenster statt. Eine Plexiglasscheibe ist das einzig Trennende und soll vor Viren schützen. Draußen sitzt der Besucher, drinnen der Bewohner. Zur besseren Kommunikation steht ein Walkie-Talkie-Gerät auf beiden Seiten bereit.
Es gibt einen besonderen Gaumenschmaus
Inge Lechleiter ist eine gesprächige Frau mit sanften, aber wachen Augen. Sie freut sich auf den morgigen Sonntag. Denn da wird ihr ein besonderer Gaumenschmaus im Heim bereitet: „Weil ich Geburtstag habe, durfte ich mir etwas wünschen – Spargel mit Kratzete“, erzählt sie und schwelgt in Erinnerungen. Fast ihr ganzes Leben verbrachte sie in der Nähe von Freiburg. Spargel essen gehörte zum typisch badischen Lebensgefühl dazu. Traditionell werde der Spargel mit Beilagen wie Kratzete, neuen Kartoffeln und gekochtem Schinken serviert. Am Schluss kommt Sauce Hollandaise oder Butter über den weißen Spargel. „Wissen Sie eigentlich, was Kratzete sind?“, fragt sie und schmunzelt wohlwissend, dass das Gegenüber den Begriff sicher noch nie gehört hat. „Das sind zerrissene Pfannkuchen, ähnlich Ihrem Kaiserschmarrn, nur salzig.“ Dass ihr 81. Geburtstag in diesem Jahr auf den Muttertag fällt, bringt sie überhaupt nicht aus der Ruhe. „Wissen Sie, den Muttertag haben wir nie besonders gefeiert“, erinnert sie sich zurück. Höchstens in der Zeit, als ihre drei Söhne noch klein waren.
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