Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Audi: Medienbericht: Audi wechselt wegen Dieselskandal Vorstand aus

Audi

Medienbericht: Audi wechselt wegen Dieselskandal Vorstand aus

    • |
    Stefan Knirsch soll beurlaubt werden, schreibt die "Bild am Sonntag".
    Stefan Knirsch soll beurlaubt werden, schreibt die "Bild am Sonntag". Foto: Audi (dpa)

    Der erst seit Januar amtierende Manager Stefan Knirsch werde in den nächsten Tagen beurlaubt und von seinen Aufgaben entbunden, schreibt das Blatt ohne Quellen zu nennen. Ein Audi-Sprecher in Ingolstadt sagte am Sonntag, der Konzern kommentiere solche Spekulationen nicht. Laut "BamS" wird Knirsch von den internen Untersuchungen zum VW-Abgas-Skandal durch die US-Kanzlei Jones Day belastet. Demnach soll er frühzeitig von der in 3,0-Liter-Motoren eingesetzten Schummelsoftware gewusst haben.

    Knirsch hat sein Amt zu Jahresbeginn angetreten, seine Berufung war bereits im Dezember erfolgt. Knirsch ist Nachfolger des im Zuge der Dieselkrise beurlaubten Audi-Vorstands Ulrich Hackenberg. Knirsch war mit Unterbrechungen seit 1990 bei Audi und Porsche tätig, seit 2013 hatte er die Motorenentwicklung der wichtigen VW-Tochter geleitet. dpa

    Volkswagen: Die Geschichte der Abgasaffäre

    Volkswagen ist seit dem 18. September 2015 offiziell in einen Abgasskandal verstrickt. Der Skandal wird auch VW-Abgasaffäre oder Dieselgate genannt.

    Was hinter der Affäre steckt? VW hatte illegal eine Abschalteinrichtung in die Motorsteuerung aller Diesel-Fahrzeuge eingebaut. Mit der Software wollte man den Abgasnormen in den USA entgehen.

    Dieselgate wurde von der US-Umweltbehörde Environmental Protection Agency (EPA) mit aufgedeckt.

    Die Software wurde nach Angaben von Volkswagen in etwa elf Millionen Fahrzeugen mit der Motorenreihe VW EA189 weltweit eingebaut, in den USA ist demnach auch die Nachfolgereihe VW EA288 betroffen. Anderen Berichten zufolge wurde die Software allerdings für vier verschiedene Motorentypen angepasst.

    Der Skandal weitete sich auch auf Fahrzeuge von Porsche und Audi aus. Der Vorstandsvorsitzende der Volkwagen AG, Martin Winterkorn, zog die Konsequenzen aus dem Skandal und trat zurück. Sein Nachfolger wurde Matthias Müller, bislang Vorstandsvorsitzender der Porsche AG.

    Auch an Dieselfahrzeugen anderer Hersteller aus Deutschland und von internationalen Herstellern wurde nach Bekanntwerden der Abgasaffäre nachgeforscht. Häufig wurden ebenfalls überhöhte Schadstoffwerte festgestellt. Dieselgate von Volkswagen war Auslöser einer internationalen Krise der gesamten Automobilindustrie.

    Anfang 2016 soll die vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angeordnete Rückrufaktion gestartet werden. In ganz Deutschland sollen bundesweit im Laufe des Jahres 2,4 Millionen Diesel-Autos in die Werkstatt. Der Start der Rückrufaktion verzögert sich.

    Die Amerikaner verklagen Volkswagen. In den USA sollen mehr als 600.000 Fahrzeuge von der Abgasaffäre betroffen sein.

    Außerdem bestätigt das Landgericht Braunschweig gegenüber dem NDR, dass 278 Aktionäre Volkswagen auf insgesamt 3,255 Milliarden Euro verklagent. Die Anleger fordern Schadenersatz als Ausgleich für die Kursverluste durch den Diesel-Skandal.

    Für Volkswagen wird allein die Aufarbeitung des Skandals in den USA immens teuer. Die Entschädigungen und Strafzahlungen sollen sich auf 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) voraussichtlich belaufen. (AZ)

    Bayern hat als erstes Bundesland eine Klage gegen VW angekündigt. Voraussichtlich im September werde der bayerische Pensionsfonds Klage auf Schadensersatz wegen Pflichtverletzungen von Volkswagen einreichen, sagte eine Sprecherin des bayerischen Finanzministeriums. Die Vorbereitung der Klage laufe bereits. Bayern will sich mit der Klage einen sogenannten Kursdifferenzschaden zurück holen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden