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Autos: Job-Abbau: Wie weit geht Audi?

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Job-Abbau: Wie weit geht Audi?

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    Audi muss sparen. Auch Stellen sollen wegfallen.
    Audi muss sparen. Auch Stellen sollen wegfallen. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Audi ist mitten im Umbau. Dazu gehört ein rigider Sparkurs und eine E-Modell-Offensive. Das Ganze ist mit „Konsequent Audi“ gelabelt. Was diese Konsequenz in Sachen Stellenabbau in Summe bedeutet, ist nach wie vor unklar. Am Donnerstag meldete der BR, dass bis 2025 an beiden deutschen Standorten in Ingolstadt und Neckarsulm 10.000 Stellen wegfallen könnten. Unterschiedlich bezifferte Meldungen über das Ausmaß des geplanten Stellenabbaus – sei es nur in Ingolstadt, deutschland- oder weltweit – hat es in den vergangenen Monaten regelmäßig gegeben. Und sie waren von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite regelmäßig unbestätigt geblieben.

    Entsprechend sagte ein Unternehmenssprecher zu der jüngst genannten Zahl von 10.000 Jobs auf Anfrage: „Spekulationen kommentieren wir grundsätzlich nicht. Fest steht, die Beschäftigungssicherung gilt bis 2025. Auf der Betriebsversammlung wurde klar gesagt: erst die Strategie, dann das Produktportfolio und im Anschluss die Werkebelegung. Es gibt noch keine mit dem Betriebsrat verhandelten Details zur Entwicklung der Belegschaftszahlen.“ Ein Sprecher des Betriebsrates sagte auf Anfrage, dass es sich bei der vom BR genannten Zahl „in unseren Augen um Spekulation“ handele.

    Audi-Chef Bram Schot hatte bei der zweiten Betriebsversammlung des Jahres am Mittwoch der Ingolstädter Belegschaft seine Zukunftsstrategie erklärt. Was diese konkret für die einzelnen Standorte bedeutet, soll in den nächsten Tagen und Wochen entschieden, und danach zwischen Unternehmensführung und Arbeitnehmervertretung verhandelt werden.

    Abbau bei Audi entlang der "demografischen Grenze"

    Dass Stellen, etwa im Management, abgebaut werden, ist bereits bekannt und vom Unternehmen bestätigt. Und zwar „entlang der demografischen Grenze“, wie es heißt. Sprich: Wegfallende Stellen könnten zum Teil nicht nachbesetzt werden. Zugleich wurden Altersteilzeitprogramme aufgelegt. Auch eine Dauernachtschicht wurde in Ingolstadt gestrichen. Umgekehrt will Audi aber weiter ausbilden und, sofern nötig, auch einstellen. Für die Arbeitnehmer in den deutschen Standorten gilt ferner eine Beschäftigungsgarantie bis 2025. Der Betriebsrat möchte erreichen, dass diese bis 2030 ausgeweitet wird.

    Dass die Belegschaft an den verschiedenen Standorten Klarheit haben möchte, was die neue Audi-Strategie ganz konkret für das einzelne Werk bedeutet, machte indes die Betriebsversammlung in Neckarsulm am Donnerstag deutlich. In einer Mitteilung hieß es, dass die „vage Perspektive“ für den Standort die Audianer dort verunsichere. Betriebsrat Jürgen Mews sagte: „Solange wir nicht erkennen können, wie Neckarsulm bis ins Jahr 2030 gut aufgestellt werden soll, wird es mit uns keine Verhandlungen über Audis Zukunft und geplante Sparmaßnahmen geben.“

    Ford baut sicher 12.000 Stellen in Europa ab

    Bei Ford ist dagegen schon sicher, dass tausende Stellen wegfallen: Der Autobauer will in Europa 12.000 Arbeitsplätze streichen. Die Zahl der Standorte soll bis Ende 2020 um sechs auf 18 reduziert werden, wie der US-Konzern am Donnerstag mitteilte. In Deutschland streicht Ford 5400 Stellen. (mit dpa)

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