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Chronologie des Chrysler-Scheiterns

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Chronologie des Chrysler-Scheiterns

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    Chronologie des Chrysler-Scheiterns
    Chronologie des Chrysler-Scheiterns

    Was in der Unternehmenswelt als "Hochzeit im Himmel" gefeiert worden war, wird nach nur neun Jahren schon wieder geschieden. Eine Chronik:

    7. Mai 1998: Daimler-Benz und Chrysler geben ihre Fusion zum drittgrößten Autobauer der Welt bekannt. Werksschließungen oder Entlassungen soll es nicht geben. Daimler-Benz-Chef Jürgen Schrempp wird als Gründer der Welt-AG gefeiert.

    17. November 2000: Bereits zweieinhalb Jahre später entpuppt sich die US-Tochter als überteuerter Bremsklotz. Schrempp schickt Chrysler-Chef James Holden in die Wüste und den bisherigen Nutzfahrzeugchef Dieter Zetsche nach Detroit, um den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Sechs Werke und 26.000 Jobs fallen seinem Rotstift zum Opfer.

    26. Februar 2001: Die Rabattschlacht in den USA belastet Chrysler. Daimler pumpt vier Milliarden Euro in die Sanierung der US-Tochter, damit die 2002 wieder schwarze Zahlen schreibt. Der Konzern kündigt an, er werde wegen der Verluste bei Chrysler 2001 in die roten Zahlen rutschen.

    20. Februar 2002: Zetsche verkündet für Chrysler einen Verlust von fünf Milliarden Euro. Die Sanierung soll beschleunigt werden.

    10. Februar 2005: Zetsches Kurs geht auf. Das langjährige Sorgenkind Chrysler fährt aus den roten Zahlen. Dafür brechen die Ergebnisse von Mercedes wegen Qualitätsproblemen ein.

    28. Juli 2005: Nach dem Ausstieg bei Mitsubishi und den Problemen bei Mercedes und Smart wirft Schrempp das Handtuch. Zetsche wird sein Nachfolger.

    15. September 2006: Wegen überraschend hoher Verluste bei Chrysler muss der gesamte Konzern seine Gewinnerwartung nach unten schrauben.

    14. Februar 2007: Erstmals schließt DaimlerChrysler auch einen Verkauf von Chrysler nicht mehr aus. Bis 2009 sollen weitere zwei Werke und 13.000 Stellen wegfallen. Danach hätte Chrysler nur noch halb so viele Beschäftigte wie bei der Fusion.

    4. April 2007: Zetsche bestätigt auf der Hauptversammlung Gespräche mit Kaufinteressenten für Chrysler.

    6. April 2007: Der US-Milliardär Kirk Kerkorian bietet für Chrysler 4,5 Milliarden Dollar (gut 3,3 Milliarden Euro).

    20. April 2007: Die US-Autogewerkschaft UAW prüft laut Presse Pläne für die Übernahme von 70 Prozent durch die Chrysler-Belegschaft, um die Übernahme durch Finanzinvestoren zu verhindern.

    14. Mai 2007: DaimlerChrysler gibt den Verkauf von 80 Prozent der US-Sparte an den US-Finanzinvestor Cerberus für 5,5 Milliarden Euro bekannt. Die restlichen Anteile bleiben bei DaimlerChrysler.

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