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Elektromobilität: Japan verabschiedet sich vom Verbrennungsmotor

Elektromobilität

Japan verabschiedet sich vom Verbrennungsmotor

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    Japan sieht im Verbrennungsmotor wenig Zukunft.
    Japan sieht im Verbrennungsmotor wenig Zukunft. Foto: Julian Stratenschulte, dpa

    Eine Nachricht lässt in der Fahrzeugbranche aufhorchen: Japan hat das Aus für den klassischen Verbrennungsmotor beschlossen. Ziel ist es, dass die japanischen Hersteller weltweit nur noch „elektrifizierte“ Fahrzeuge verkaufen werden, berichtete die Zeitung The Asahi Shimbun

    Den Plan hat Japans Wirtschaftsminister Hiroshige Seko kürzlich auf einer Konferenz präsentiert. Als „elektrifizierte“ Fahrzeuge gelten dabei reine E-Autos, Autos mit Brennstoffzelle sowie bestimmte Hybrid-Fahrzeuge, nämlich solche mit Gas-Motor oder solche, die auch an der Steckdose zusätzlich geladen werden können (Plug-in-Hybride). Bis die Vereinbarung zwischen Politik und Wirtschaft umgesetzt sein wird, vergeht aber einige Zeit. Gelten soll sie erst ab dem Jahr 2050.

    Toyota, Nissan und Mazda sollen nicht hinter die Konkurrenz zurückfallen

    Grund für den Plan ist der rasche Wandel in der Autoindustrie. Japan will mit seinen Herstellern Toyota, Nissan und Mazda nicht hinter andere Märkte wie China oder die USA zurückfallen, wo der E-Auto-Hersteller Tesla das Geschäft aufmischt. Toyota setzt seit längerer Zeit auf Hybrid-Fahrzeuge, hat aber auch ein teures Auto mit Brennstoffzelle im Angebot.

    In Deutschland rechnet Autofachmann Ferdinand Dudenhöffer indes mit weniger Autoverkäufen im zweiten Halbjahr. Grund sei, dass die Diesel-Umtauschprämien weitgehend auslaufen. Die im August 2017 eingeführten Prämien für ältere Dieselmodelle hätten im gesättigten deutschen Markt zu massiven Vorziehkäufen geführt, erläuterte der Direktor des CAR-Instituts an der Uni Essen-Duisburg. Ähnlich wie bei der Abwrackprämie nach der Wirtschaftskrise im Jahr 2009 drohe nun ein deutliches „Verkaufsloch“. Nach 1,84 Millionen Neuzulassungen im ersten Halbjahr rechnet der Studienleiter für die zweite Jahreshälfte nur noch mit 1,56 Millionen verkauften Neuwagen. „Auf die Partylaune folgt der Kater“, so Dudenhöffer.

    Den Umstieg vom Diesel zu neuen Antriebstechniken könnte in Deutschland bald ein neues Instrument ankurbeln. Und zwar eine Neuregelung für Dienstfahrzeuge. Die Bundesregierung will Elektro- und Hybridfahrzeuge bei der Besteuerung von Dienstwagen begünstigen. Diese Pläne wurden vergangene Woche bekannt. Gelten soll dies für Autos, die vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2021 angeschafft oder geleast werden. (mit dpa)

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