Der Bau des Milliarden-Bauprojekts zwischen den Inseln Fehmarn in Schleswig-Holstein und Lolland im südlichen Dänemark hat offiziell begonnen. Mit einem symbolischen Spatenstich am Montag haben Politiker aus Dänemark und Deutschland den Startschuss für das Infrastrukturprojekt gegeben. Der Tunnel für Autos und Züge soll 18 Kilometer lang werden und im Jahr 2029 fertig sein. Laut Planung soll man durch den Tunnel in zweieinhalb Stunden von Hamburg nach Kopenhagen gelangen.
Fehmarnbelt-Tunnel soll rund sieben Milliarden Euro kosten
Und nicht nur Deutschland und Dänemark sollen verbunden werden: Der Tunnel soll Kontinentaleuropa noch enger mit Skandinavien verbinden. Das wird allerdings teuer - vor allem für die Dänen. Die werden die Baukosten von etwa sieben Milliarden Euro - abzüglich einer Förderung Deutschlands - nämlich alleine tragen. Deutschland wird die Anbindung der Straßen und Schienen bezahlen, was knapp vier Milliarden Euro kosten soll.
Tunnel-Projekt wird von Politikern gelobt
"Der Fehmarnbelt-Tunnel ist sowohl für Dänemark als auch für Deutschland, ja für ganz Europa, ein außerordentlich wichtiges Bauprojekt", sagt Dänemarks Verkehrsminister Benny Engelbrecht. Auch der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Enak Ferlemann, sieht den Schienenverkehr durch das Projekt gestärkt: "Es ist ein Projekt, an dem man erkennen kann: Europa wächst zusammen".
In Dänemark wird bereits seit Sommer 2020 gebaut, zunächst am Arbeitshafen auf Lolland. "Der Umriss des Tunnelportals ist schon gut zu erkennen", sagt Mikkel Hemmingsen, Vorstandsvorsitzender der staatlichen dänischen Sund & Bælt Holding A/S, zu der auch Bauträger Femern A/S gehört. Seit Juli 2021 wird auf dänischer Seite am Aushub des Tunnelgrabens gearbeitet und seit September auch vor der deutschen Küste.
Klagen haben Tunnel-Bau um Jahre verzögert
Das Bauprojekt hat sich um Jahre verzögert, weil Umweltaktivisten, Fährbetriebe und Bewohner der Insel Fehmarn immer wieder dagegen geklagt hatten. Eigentlich hätte der Bau bereits 2015 beginnen sollen, dann wäre dieses Jahr die Fertigstellung erfolgt. (mit dpa)