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Finanzwesen: Was hinter dem Bitcoin-Aufstieg steckt

Finanzwesen

Was hinter dem Bitcoin-Aufstieg steckt

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    Die Kunstwährung Bitcoin umgibt manches Geheimnis.
    Die Kunstwährung Bitcoin umgibt manches Geheimnis. Foto: Jens Kalaene, dpa

    Viele reden darüber, viele wollen mit von der Partie sein – doch nur wenige können erklären, was es mit Bitcoin genau auf sich hat. Ein Überblick über eine geheimnisvolle Währung und ihren rasanten Aufstieg:

    Sind Bitcoins echtes Geld?

    Internetgeld, virtuelles Geld, Kryptowährung – die Beschreibungen von Bitcoin erwecken den Eindruck, dass es sich um echtes Geld handelt, nicht zuletzt, weil Bitcoin mithilfe eines goldenen Fantasietalers illustriert wird. Weder hat man mit Bitcoin aber echte Münzen oder Scheine in der Hand, noch erfüllt die Technik alle Geldfunktionen. Vielmehr kann Bitcoin als Ergebnis eines Rechenprozesses beschrieben werden, an dem prinzipiell jeder mitwirken kann. Obwohl Bitcoin immer öfter genutzt wird, erachten Experten die Akzeptanz als zu gering, um von echtem Geld sprechen zu können. Auch die Wertaufbewahrungsfunktion ist umstritten, da der Kurs stark schwankt. Nach einem rasanten Aufstieg verlor die Währung zuletzt in zwei Wochen knapp 1500 Dollar an Wert. Ob Bitcoin zur Recheneinheit taugt, wird kontrovers diskutiert. Zwar ist die Währung beliebig teilbar, Preise werden aber selten in Bitcoin angegeben.

    Wie komme ich an Bitcoin und wo kann ich damit bezahlen?

    Zunächst kann man Bitcoin ganz einfach auf Online-Börsen erwerben. Daneben können Unternehmer Bitcoin auch als Zahlungsmittel akzeptieren, wofür sie sich vorher eine Wallet, also eine digitale Geldbörse einrichten müssen. Die Zahl der Unternehmen, die Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, wächst stetig. Bislang sind es vor allem Internet-Shops, es gibt aber auch diverse Restaurants, Schulen und Dienstleister, bei denen man mit Bitcoin bezahlen kann. Im Internet gibt es verschiedene mehr oder weniger vollständige Listen, in denen die Akzeptanzstellen aufgeführt sind. Die Internet-Plattform BTC-Echo zählt derzeit etwa 160 Unternehmen in Deutschland.

    Wie stark ist Bitcoin in den letzten Jahren gestiegen und warum?

    Im Internet wird gern die Geschichte eines Programmierers erzählt, der 2010 erstmals zwei Pizzen für 10000 Bitcoins gekauft hat. Heute wären die Pizzen fast 40 Millionen Dollar wert. Allein in diesem Jahr ist der Preis für einen Bitcoin um mehr als 300 Prozent gestiegen und hat dabei schon an der 5000-Dollar-Marke gekratzt. Als Grund für die Rally wird oftmals Japan genannt. Dort wurde der Bitcoin Anfang April zum offiziellen Zahlungsmittel neben dem Yen erklärt. Politische Unsicherheiten, Währungskrisen, das zunehmende Interesse auch institutioneller Investoren sowie die allgemeine Hoffnung auf Kursgewinne befeuern den Preis zusätzlich. Bitcoins sind auch umstritten und werden auch mit Geldwäsche in Verbindung gebracht. Die chinesischen Börsen kündigten an, den Handel mit Internet-Währungen einzustellen.

    Haben die Leute keine Angst, dass die Blase platzt?

    Warnungen vor einem Crash gibt es fast täglich. Oft wird der Vergleich zur Dotcom-Blase gezogen. Zudem hat die Bundesbank Anleger im Mai zur Vorsicht aufgerufen und die Kryptowährung als Spekulationsobjekt bezeichnet. Tatsächlich sei der Kursanstieg der vergangenen Jahre mit Fundamentaldaten kaum zu erklären, sagt Dirk Schrade von der Bundesbank. „Bitcoin hat keinen intrinsischen Wert, man kann damit keinen Schmuck machen und man kann es sich auch nicht um den Hals hängen“, sagt der Zahlungsverkehrs-Experte. Bitcoin habe lediglich einen Tauschwert, bei dem man hoffen muss, dass die Nutzer ihn auch künftig akzeptieren. Tatsächlich glauben viele Bitcoin-Enthusiasten, dass bald noch ganz andere Preise für das Kryptogeld akzeptiert werden. Die Vorhersagen reichen bis zu 50000 Dollar pro Einheit. Manchen Fans geht es womöglich aber gar nicht nur um Geld. Sie hoffen, bei etwas dabei zu sein, was in Zukunft große Bedeutung einnehmen könnte. Karolin Rothbart, dpa

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