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Industrie lässt NS-Zeit aufarbeiten

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Industrie lässt NS-Zeit aufarbeiten

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    Fast ein Dreivierteljahrhundert nach Kriegsende arbeitet der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) erstmals seine Geschichte auf. Präsident Dieter Kempf hat am Donnerstag eingestanden, dass sich sein Verband bei der Gründung 1949 nicht deutlich genug vom Nationalsozialismus distanziert hat. „Ich bin bedrückt, dass es an einer glasklaren Distanzierung zur eigenen Geschichte in der NS-Zeit gefehlt hat“, sagte Kempf auf einem Festakt in Berlin. „Dies war ein schweres Versäumnis.“

    Der Verband hat anlässlich eines 100-jährigen Jubiläums erstmals seine Geschichte aufarbeiten lassen und sich dabei intensiv mit seinen Verbindungen zum Nationalsozialismus befasst. Das Ergebnis stellte er in einem Buch vor, das zwei Historiker zusammen mit der Gesellschaft für Unternehmensgeschichte geschrieben haben. Am 12. April 1919 wurde der erste deutsche Industrie-Dachverband gegründet, der Reichsverband der Deutschen Industrie (RDI). Er war der Vorgänger des BDI. Der RDI wurde 1935 unter neuem Namen ein Teil des NS-Systems und eine Stütze der Wirtschaftunter Adolf Hitler. (dpa)

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