
Als Klimakanzlerin wurde Merkel einst betitelt. Doch beim Dieselgipfel wurde wieder nur viel diskutiert. Warum die Bundeskanzlerin bald handeln muss.
Eine Karikatur zeigt Angela Merkel, wie sie hinter einem Auto kniet und nahezu zärtlich dessen Abgase wegpustet. Die Zeichnung ist nicht neu, sie stammt von 1995. Merkel war damals noch Bundesumweltministerin, die Karikatur macht die Nähe zwischen Politik und Industrie deutlich, vor allem aber auch, wie lange Abgase schon ein ungelöstes Problem sind.
Kein Durchbruch beim Diesel-Gipfel
Beim Dieselgipfel wurde einmal mehr darüber diskutiert, wie die Luft ohne Fahrverbote sauberer werden kann. Einen Durchbruch gab es nicht, stattdessen wurden als Kosmetik neue Millionen Euro versprochen, obwohl die alten noch nicht einmal verbraucht sind. Eine klare Ansage der einst viel gepriesenen Klimakanzlerin Merkel blieb aus.
Die Bundesregierung legt für saubere Luft zwar Kohlekraftwerke und damit tausende Arbeitsplätze still, traut sich an die Autos aber nicht heran. Dieses Politikversagen mit dem Einfluss der Autoindustrie zu begründen greift zu kurz. Denn auf klare Ansagen warten auch die Hersteller. Wenn Merkel nicht bald handelt, werden die Gerichte es tun und weitere Fahrverbote aussprechen. Merkel immerhin hätte dann nichts mehr wegzupusten.
Lesen Sie hier den Artikel: Kanzlerin lädt zum Dieselgipfel der Ergebnislosigkeit
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Die Diskussion ist geschlossen.
Zustimmung zum Kommentar von Stefan Lange!
Das Ergebnis des Dieselgipfels scheint eher ernüchternd zu sein.
Fahrverbote sind beschlossen oder drohen.
Doch wann kommen Hardware-Nachrüstungen? Und wer übernimmt Finanzierung und Garantien?
Unternehmen Politik und Industrie alles in ihren Kräften Stehende? Oder spielen sie auf Zeit?
Als Fahrer eines Euro-Norm-5-Diesels braucht man jedenfalls wohl weiterhin starke Nerven.
>> Wenn Merkel nicht bald handelt, werden die Gerichte es tun und weitere Fahrverbote aussprechen. Merkel immerhin hätte dann nichts mehr wegzupusten. <<
Merkel kann schon warten, bis die Erneuerung im Fahrzeugbestand den fallenden Trend der NOx Werte über die Ziellinie trägt.
Das ist die klare Antwort, die man grüner Polemik entgegenhalten sollte!
>> stattdessen wurden als Kosmetik neue Millionen Euro versprochen <<
Ich wünsche mit von einer überparteilichen Zeitung dann schon klare Hinweise, warum die zusätzlichen Mittel nur Kosmetik sind. Das ist schon sehr weit aus dem Fenster gelehnt Herr Lange!