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Machtkampf
11.07.2019

Die einzige Frau an der Arbeitsagentur-Spitze soll gehen

Seit zwei Jahren ist Valerie Holsboer im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit. Nun könnte sie gegen ihren Willen vom Verwaltungsrat abgelöst werden.
Foto: Daniel Karmann, dpa

Ein Teil des Verwaltungsrats der Bundesagentur für Arbeit will Valerie Holsboer loswerden. Von den Mitarbeitern kommt aber Rückendeckung für die Managerin.

Anfang des Jahres hat Valerie Holsboer ein ausführliches Interview gegeben. Es ging um die schwierige Balance zwischen Kindern und Karriere, um weibliche Führungskräfte und ihre ganz persönliche Bilanz nach zwei Jahren als erste Frau im Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, kurz BA. Was, wurde Holsboer gefragt, sei ihre wichtigste Lehre aus dieser Zeit? „Ganz entscheidend“, antwortete sie, „sind Widerstandsfähigkeit und Frustrationstoleranz.“ Verantwortung sei toll, „aber man soll nicht die Erwartung hegen, dass alle kooperativ sind und immer auf Sachargumente anspringen“.

Fast liest es sich, als hätte Hols-boer all das, was in den Wochen und Monaten danach auf sie einprasseln sollte, bereits vorausgeahnt. Denn in der Nürnberger Behörde tobt seit einiger Zeit ein Machtkampf, der jetzt auf seinen Höhepunkt zusteuert. Im Zentrum steht Holsboer, 42 Jahre alt, Juristin und seit 2017 Mitglied des dreiköpfigen Vorstands, zuständig für Personal und Finanzen. „Die starke Frau an der BA-Spitze“ titelten Medien nach ihrem Wechsel in die Arbeitsagentur. Holsboers Zeit in der Chefetage könnte allerdings nun jäh zu Ende gehen. Im Verwaltungsrat, der den Vorstand kontrolliert, möchte man die Frau loswerden. In einer Sitzung am Freitag will das Gremium über die Absetzung beraten.

Agentur für Arbeit: Es geht um mehr als eine interne Personalie

Es wäre ein harter, ein ungewöhnlicher Schritt. In der Geschichte der Behörde musste bisher nur ein Vorstand gehen: Nach einer Affäre um millionenschwere Beraterverträge im Jahr 2004 hatte der Verwaltungsrat, in dem Vertreter von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Regierung sitzen, dem ehemaligen BA-Chef Florian Gerster das Vertrauen entzogen. Der Fall Holsboer wächst sich nun zu einer Affäre von zumindest ähnlichem Ausmaß aus. Längst geht es nicht mehr nur um eine interne Personalie, sondern um viel mehr: um den Konflikt zwischen Alt und Jung, vielleicht sogar zwischen Mann und Frau. Man könnte auch sagen: Die Behörde, die das Zusammenspiel der Arbeitswelt organisiert, hat offenbar selbst ein ausgewachsenes Problem mit ihrer Arbeitskultur.

Was Holsboer falsch gemacht hat? Ziemlich viel, sagen die einen. Gar nichts, betonen die anderen. Hinter dem Rauswurf-Versuch steckt dem Vernehmen nach Peter Clever, langjähriges Mitglied des Verwaltungsrats auf der Arbeitgeberseite und bis vor kurzem Chef des Gremiums. Clever und Holsboer sollen immer wieder aneinandergeraten sein – obwohl es eigentlich die Arbeitgebervertreter waren, die Holsboer einst durchsetzten. Die Managerin, die bis 2016 Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie war, saß selbst sechs Jahre lang aufseiten der Arbeitgeber im Verwaltungsrat.

Bei ihren einstigen Ratskollegen äußert man sich nun aber wenig schmeichelhaft. Sie sei „führungsschwach“, ihren Aufgaben nicht gewachsen, heißt es von der Arbeitgeberseite. Andere wiederum sprechen von „Mobbing“ und vermuten, es könnte manchen in der Behörde nicht passen, dass die Vorstandsfrau alte Machtverhältnisse innerhalb des Hauses aufbrechen will. Vor allem die Mitarbeiter stärken Holsboer den Rücken. Die Managerin gilt als beliebt. Sie steht für einen Kulturwandel, für flachere Hierarchien und einen neuen Führungsstil. Im Internet haben Unterstützer eine Petition eingerichtet. Der Titel: „BA-Vorstandsmitglied Valerie Holsboer muss bleiben.“ Bei einer Personalversammlung Anfang Juli in Nürnberg soll sie andauernden Applaus aus der Belegschaft bekommen haben.

Für eine Entscheidung ist eine Zweidrittelmehrheit nötig

Öffentlich kommentieren will die Behörde die Vorgänge nicht. Personalangelegenheiten des Vorstands seien Fragen des Verwaltungsrats, heißt es auf Anfrage lediglich. An der Spitze des Verwaltungsrats verweist man wiederum auf die Pressestelle der Bundesagentur.

Eine der wenigen, die sich öffentlich zu den Vorgängen äußert, ist Ekin Deligöz. Die Grünen-Politikerin aus Neu-Ulm ist im Haushaltsausschuss für die Überprüfung des Etats der Bundesagentur zuständig, mit Valerie Holsboer hatte sie in den vergangenen zwei Jahren immer wieder zu tun. „Ich halte sie für eine sehr kompetente Frau“, betont Deligöz. Sie habe einen anderen Stil als ihr Vorgänger. „Aber heute geht es eben auch um andere Fragen“, sagt die Grünen-Politikerin und meint die veränderte Arbeitswelt, zu der ein Führungsstil wie der von Holsboer passt.

Ob die Vorstandsfrau den Kulturwandel in ihrer Behörde vorantreiben kann, ist allerdings fraglich. Wie die Entscheidung ausfallen wird, lässt sich schwer voraussagen. Für eine Absetzung ist eine Zweidrittelmehrheit in dem 21-köpfigen Gremium nötig. Einer, der die Vorgänge beobachtet, glaubt jedoch, dass jetzt schon alle Seiten verloren haben, egal wie es ausgeht: „Das Vertrauen ist weg.“

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11.07.2019

Stark vereinfacht könnte man sagen, ob ein Vorstand m/w fähig oder unfähig ist, lässt sich daran messen, wie ihn die Mitarbeiter beurteilen. Und das könnte auch der größte Beleg für die Unfähigkeit sein wenn man von den KollegInnen beurteilt wird.
Eigentlich traurig. Dass Frauen einen anderen, nicht unbedingt schlechteren Führungsstil haben sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben.