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Mobilfunk: Kathrein verkauft Antennen-Geschäft an Ericsson

Mobilfunk

Kathrein verkauft Antennen-Geschäft an Ericsson

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    Ericsson übernimmt das Antennen- und Filtergeschäft von Kathrein.
    Ericsson übernimmt das Antennen- und Filtergeschäft von Kathrein. Foto: Ericsson, obs

    Das vor rund 100 Jahren gegründete Traditionsunternehmen Kathrein setzt seinen Verkauf wichtiger Firmensparten fort. Das Geschäft mit Antennen und Filtern unter anderem für Mobilfunkstationen solle an den schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson verkauft werden, teilte das Rosenheimer Unternehmen am Montag mit. Der Bereich mit rund 4000 Mitarbeitern an mehr als 20 Standorten weltweit werde voraussichtlich im dritten Quartal 2019 bei Ericsson eingegliedert. Zuvor müssten aber noch die zuständigen Aufsichtsbehörden grünes Licht geben. Über den Kaufpreis haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.

    Was Sie über 5G wissen müssen

    Die Datenübertragungsrate von 5G liegt zwischen 5000 MBit/s und 10 Gbit/s, die Netzzuverlässigkeit bei fast 100 Prozent. Die Steigerung wird sich erst nach und nach vollziehen.

    Ein großer Vorteil ist die hohe Netzabdeckung. Es stehen, unabhängig vom Standort, überall mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung.

    Die Latenzzeiten, vereinfacht gesagt die Verzögerungen, sinken auf unter fünf Millisekunden, absehbar sogar unter eine Millisekunde.

    Pro Quadratkilometer sind in 5G-Mobilfunkzellen 1000 Mal mehr Endgeräte erreichbar als heute. Ein einzelnes Gerät kann zudem gleichzeitig mit mehreren Netzen verbunden sein.

    In schnell fahrenden Zügen und Autos wird eine störungsfreie Datenverbindung möglich.

    Im professionellen Bereich werden mit 5G Kommunikationsnetze in Fahrzeugflotten realisiert, was für selbstfahrende Autos von großer Bedeutung ist.

    Ausfallsichere Netze können beim Katastrophenschutz und im Gesundheitswesen eingesetzt werden. (haust)

    Kürzlich hatte Kathrein bereits den Bereich Fahrzeugantennen an den Automobilzulieferer Continental verkauft. In der Hand des Unternehmens blieben nun unter anderem noch die Bereiche Rundfunktechnik und Satellitenempfang, sagte eine Sprecherin.

    Ericsson wappnet sich durch den Kathrein-Kauf für den Start der neuen 5G-Mobilfunktechnologie

    Über eine engere Partnerschaft oder sogar einen Spartenverkauf an Ericsson war bereits in den vergangen Wochen spekuliert worden. 2018 kam die Kathrein-Sparte nach vorläufigen Berechnungen auf einen Umsatz von 270 Millionen Euro, wobei die Verkäufe an Ericsson nicht mitgerechnet sind.

    Der Netzwerkausrüster Ericsson wappnet sich nach eigenen Angaben durch den Kauf für den Start der neuen 5G-Mobilfunktechnologie. "Mit dem zusätzlichen Fokus auf das Antennen- und Filtergeschäft, das von Kathrein-Fachleuten geleitet wird, werden wir unser Angebot erweitern, um den für die Einführung von 5G erforderlichen Raum an Mobilfunknetzstandorten weiter zu optimieren", sagte Fredrik Jejdling, zuständiger Bereichsleiter bei Ericsson. (dpa)

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