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BVB-Aktie: Nach Anschlag auf Mannschaftsbus: So verhält sich die BVB-Aktie

BVB-Aktie

Nach Anschlag auf Mannschaftsbus: So verhält sich die BVB-Aktie

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    Ein 28-Jähriger wird verdächtigt, den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verübt zu haben, um mit Aktienoptionen einen hohen Gewinn zu machen. (Symbolbild)
    Ein 28-Jähriger wird verdächtigt, den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verübt zu haben, um mit Aktienoptionen einen hohen Gewinn zu machen. (Symbolbild) Foto: Daniel Reinhardt, dpa

    Die Börse verhält sich nicht sehr moralisch. Droht durch bestimmte Ereignisse einem Unternehmen ein längerer Schaden, stoßen Händler häufig Aktien des Konzerns ab. Nach dem tragischen Absturz der Germanwings-Maschine 2015 in den französischen Alpen verlor zum Beispiel das Papier der Muttergesellschaft Lufthansa deutlich an Wert. Der mutmaßliche Attentäter auf den Bus der Mannschaft von Borussia Dortmund wollte anscheinend den Kurs auf ähnliche Weise beeinflussen.

    Doch die Rechnung ging nicht ganz auf. Die Ausschläge nach den Champions-League-Niederlagen gegen Monaco waren größer als nach dem Anschlag. Borussia Dortmund ist der einzige Verein der ersten Bundesliga, der an die Börse gegangen ist und von dem Aktien gehandelt werden. Die im S-Dax notierte Aktie war am 11. April um 17.55 Uhr im Xetra-Handel 5,61 Euro wert. Das war noch vor dem Anschlag. Um etwa 19.15 Uhr explodierten die Sprengsätze. Der Dortmund-Spieler Marc Bartra wurde am Arm verletzt und musste operiert werden. Das Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco wurde verschoben. Die Börse reagierte zunächst aber kaum. Im Späthandel schloss das Papier um 20.30 Uhr bei 5,62 Euro – dieser Wert ist in der Börsentabelle im Wirtschaftsteil unserer Zeitung veröffentlicht.

    Nur leichter Verlust bei der BVB-Aktie nach dem Anschlag

    Der Kursverlauf der BVB-Aktie vom 10. bis zum 21. April: Ein 28-Jähriger wird verdächtigt, den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verübt zu haben, um mit Aktienoptionen einen hohen Gewinn zu machen.
    Der Kursverlauf der BVB-Aktie vom 10. bis zum 21. April: Ein 28-Jähriger wird verdächtigt, den Anschlag auf den BVB-Mannschaftsbus verübt zu haben, um mit Aktienoptionen einen hohen Gewinn zu machen. Foto: dpa-Infografik

    Am nächsten Tag, 12. April, gab das Papier nach dem Anschlag leicht nach, erholte sich aber schnell wieder. Der Xetra-Schlusskurs kurz vor 18 Uhr lag bei 5,71 Euro. Die Aktie lag zunächst also sogar im Plus. Das Nachholspiel gegen den AS Monaco war da noch gar nicht angepfiffen. Dortmund verlor am Ende gegen den AS Monaco mit 2:3. Die Börse reagierte anscheinend schnell auf den Rückstand. Das Papier gab im Späthandel spürbar nach und schloss um 20.30 Uhr bei 5,43 Euro. Ein interessantes Detail am Rande: Börsenexperten der ARD berichteten bereits am Tag nach dem Anschlag über einen auffälligen Handel mit BVB-Optionsscheinen kurz vor dem Attentat. Sie waren also dem mutmaßlichen Täter bereits auf der Spur. 

    Inzwischen hat sich die Aktie erholt

    Die Niederlage gegen Monaco spürte die Aktie auch am nächsten Tag – dem Gründonnerstag, 13. April. Zeitweise verlor das Papier gemessen am Xetra-Wert des Vortages fünf Prozent. Die Niederlage im Rückspiel am Mittwochabend dieser Woche belastete die Aktie am Donnerstag abermals. Inzwischen hat sich das Papier erholt. Es machte am Freitag nach der Aufklärung des Anschlags Verluste nach dem Ausscheiden aus der Champions League praktisch wett. Die Aktie schloss im Xetra-Handel bei 5,50 Euro.

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