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Nahrungsergänzungsmittel: Urteil: Werbung mit "Kater-Heilung" ist unzulässig

Nahrungsergänzungsmittel

Urteil: Werbung mit "Kater-Heilung" ist unzulässig

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    Ein Nahrungsergänzungsmittel darf nicht als Behandlungsmittel eines Alkohol-Katers beworben werden.
    Ein Nahrungsergänzungsmittel darf nicht als Behandlungsmittel eines Alkohol-Katers beworben werden. Foto: Kai Remmers, dpa (Symbolbild)

    Ein Nahrungsergänzungsmittel darf nicht als Behandlungsmittel oder Vorbeugung eines Alkohol-Katers beworben werden. Das hat das Oberlandesgericht Frankfurt (OLG) in einem am Montag veröffentlichten Urteil entschieden (Az. 6 U 114/18). Bei einem "Kater" handele es sich um eine Krankheit, befand das Gericht.

    "Informationen über ein Lebensmittel dürfen diesem keine Eigenschaften der Vorbeugung, Behandlung oder Heilung einer menschlichen Krankheit zuschreiben oder den Eindruck dieser Eigenschaft entstehen lassen", betont das OLG unter Verweis auf Vorgaben der Lebensmittelinformationsverordnung (LMIV). Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

    Verein klagte gegen Betreiber eines "Anti Hangover Drinks"

    Vor dem Gericht hatte ein Verein gegen die Werbeaussagen des Betreibers eines "Anti Hangover Drinks" geklagt. Nachdem das Landgericht Frankfurt der Klage stattgab, bestätigte das OLG diese Entscheidung im Berufungsverfahren. "Unter Krankheit ist jede, also auch eine geringfügige oder vorübergehende Störung der normalen Beschaffenheit oder der normalen Tätigkeit des Körpers zu verstehen", begründete das OLG die Einschätzung eines Katers als Krankheit.

    In der nun untersagten Werbung werde der Kater mit Symptomen wie Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerz beschrieben. Derartige Symptome lägen außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite des menschlichen Körpers. "Sie treten nicht als Folge des natürlichen "Auf und Ab" des Körpers, sondern infolge des Konsum von Alkohol, einer schädlichen Substanz, ein", begründete das OLG. Dabei sei nicht maßgeblich, dass die Symptome regelmäßig von selbst verschwinden und keine ärztliche Behandlung nötig sei. (dpa)

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