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Porträt: Lidl-Gründer Dieter Schwarz: Der verborgene Milliardär wird 80

Porträt

Lidl-Gründer Dieter Schwarz: Der verborgene Milliardär wird 80

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    Von Lidl-Gründer Dieter Schwarz existieren nahezu keine Fotos. Nun wird er 80 Jahre alt.
    Von Lidl-Gründer Dieter Schwarz existieren nahezu keine Fotos. Nun wird er 80 Jahre alt. Foto: Matthias Balk, dpa

    Er gilt als der reichste Deutsche: Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt sein Vermögen auf knapp 20 Milliarden Euro – und doch bleibt sein Gesicht der Öffentlichkeit weitgehend verborgen. Die Rede ist von Lidl-Gründer Dieter Schwarz, der am Dienstag seinen 80. Geburtstag feiert. Der Milliardär aus Heilbronn kann sich nahezu unerkannt durch die Fußgängerzonen bewegen. Das ist ihm wichtig und das wird respektiert – zumindest in Heilbronn.

    „Bei mir im Blatt gibt es keine Fotos von Herrn Schwarz“, sagt Uwe Ralf Heer, Chefredakteur der Heilbronner Stimme. Und tatsächlich muss man tief graben, um überhaupt ein Bild zu finden. Der jüngste Schnappschuss gelang einem Reporter der Süddeutschen Zeitung. Darauf ist der Lidl-Eigner mit einem blauen Hemd und karierter Krawatte im Gespräch mit zwei Männern zu sehen.

    Dieter Schwarz wird 80: Er gründete 1973 Lidl

    Er hat Angst vor Entführungen, heißt es von Beobachtern. Fälle, wie etwa die des Aldi-Gründers Theo Albrechts im Jahr 1971 oder der Schlecker-Kinder im Jahr 1987 hätten sein Verhalten zur Öffentlichkeit bestärkt. Aber das gibt ihm auch die Freiheit, nicht umringt von Bodyguards durch die Stadt zu laufen. Über sein Privatleben lässt der Lidl-Gründer deshalb nur wenig durchsickern. Doch ein paar Dinge sind bekannt: Er wuchs als Sohn eines Kaufmanns in Heilbronn auf. Nach dem Abitur stieg er in das Familienunternehmen, einen Lebensmittelgroßhandel ein. Den ersten Supermarkt eröffnete Schwarz 1968 unter dem Namen „Handelshof“ in Backnang bei Stuttgart.

    Heute sind die Märkte als Kaufland bekannt. Die Discounter-Kette Lidl gründete er im Jahr 1973. 1000 Deutsche Mark zahlte Schwarz damals für die Namensrechte von Lidl. Auch weil er den Namen „Schwarz-Markt“ vermeiden wollte. Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1977 machte Dieter Schwarz Lidl zu einem der größten Discounter der Welt.

    Lidl: Dieter Schwarz zog sich vor 20 Jahren zurück

    Derzeit lebt er mit seiner Frau Franziska mitten in Heilbronn, wo die beiden ihre beiden Töchter großgezogen haben. In der Stadt ist sein Einfluss, im Gegensatz zu ihm selbst, unübersehbar: Eine alte Ölmühle ließ der Milliardär zu der Technikausstellung „Experimenta“ umbauen. Er finanzierte einen Bildungscampus und mischte sich auch gelegentlich in die Lokalpolitik ein. Im Jahr 2014 unterstützte der Mäzen einen Bürgermeisterkandidaten im Wahlkampf. Trotz seines Vermögens gilt Schwarz als bescheiden.

    Zu seinem 65. Geburtstag schrieb die Heilbronner Stimme: „Ganz bescheiden das Büro. Ohne Allüren das Auftreten.“ Der Antrieb des Mannes soll nicht persönlicher Wohlstand, sondern das Wachstum seines Unternehmens sein, heißt es. Offiziell zog er sich 1999 aus der Leitung seines Konzerns zurück. Im Hintergrund soll er aber die Fäden ziehen. Die Schwarz-Gruppe ist heute mit einem Jahresumsatz von mehr als 100 Milliarden Euro der größte Handelskonzern Europas.

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