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Wohnen: Preise für Wohnungen steigen weiter - auch in der Region

Wohnen

Preise für Wohnungen steigen weiter - auch in der Region

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    Für Wohnungen muss in Deutschland immer mehr gezahlt werden.
    Für Wohnungen muss in Deutschland immer mehr gezahlt werden. Foto: Jens Kalaene, dpa (Archiv)

    München stand über Jahrzehnte an erster Stelle, wenn über rasant steigende Immobilienpreise, horrende Mieten und Wohnungsnot berichtet wurde. Die bayerische Landeshauptstadt ist in diesen Kategorien noch immer ganz vorne mit dabei. Aber der ungebremste Preisanstieg für Eigentumswohnungen ist – trotz erheblicher regionaler Schwankungen – längst ein bundesweites Phänomen, das in manchen Metropolen ausgeprägter ist als in der bayerischen Landeshauptstadt. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Preisentwicklung für den Kauf von Wohnungen zwischen Ende 2016 und Ende 2017, die auf Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) basiert.

    Das besondere dieser Erhebung, die erstmals vom Magazin Finanztest veröffentlicht wurde, ist, dass ausschließlich tatsächlich abgeschlossene Kaufverträge herangezogen wurden. Die Auswertung dieser „echten“ Transaktionen ergab, dass die Bundeshauptstadt Berlin die Nummer eins ist: Binnen eines Jahres schnellten die durchschnittlichen Kaufpreise für Wohnungen um schwindelerregende 15,6 Prozent in die Höhe. „Dort haben sich die Preise seit 2010 sogar mehr als verdoppelt“, sagte vdp-Pressesprecherin Helga Bender unserer Redaktion.

    Hinter Berlin folgen Frankfurt am Main (plus 12,5 Prozent), Hamburg (11,4), Stuttgart (11,3) sowie Köln (10,8 Prozent). In München musste man Ende 2017 immerhin noch 9,6 Prozent mehr für eine Wohnung bezahlen als ein Jahr zuvor. Im bundesweiten Schnitt stiegen die Preise um ebenfalls stattliche 7 Prozent.

    Auch in der Region steigen Immobilienpreise und Mieten

    Wie sieht es in der Region aus? In Augsburg ging es um 8,4 Prozent nach oben, die Mieten stiegen dort um 5,3 Prozent. In Ingolstadt verteuerten sich Wohnungen um 7,9 Prozent, die Mieten um 3,3 Prozent. Es folgen Kempten (5,6/3,4) und Ulm (6,6/3,4). Neben der viel zitierten „Flucht in Betongold“ treiben vor allem die extrem niedrigen Zinsen die Nachfrage nach Immobilien – gepaart mit der guten Lage am Arbeitsmarkt. Zugleich hält der Neubau mit der Nachfrage nicht Schritt.

    Schon wird vor einer möglichen „Immobilienblase“ gewarnt. Genau dies tat der Internationale Währungsfonds (IWF) angesichts des Anstieges der Immobilienpreise in den „dynamischsten Städten“ Deutschlands. Auch die Bundesbank hatte von Preisübertreibungen vor allem in Städten gesprochen. Mit einem Einbrechen der Preise für Wohnungen rechnet Helga Bender von der Pfandbriefbank aber nicht – eher von einer „Abschwächung“ der Steigerungsraten.

    Das ist die Mietpreisbremse

    Die Mietpreisbremse ist eine im Juni 2015 eingeführte Regelung, die drastische Mietsprünge verhindern soll.

    Wird eine Wohnung neu vermietet, darf die Miete höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.

    Sie gilt in Gegenden mit „angespanntem Wohnungsmarkt“. Welche Gebiete das sind, entscheiden die Bundesländer.

    Bisher gibt es keine Sanktionen gegen Vermieter, die sich nicht an die Vorgaben halten. Das soll sich künftig ändern. Hausbesitzer müssen mit Bußgeldern bis zu 100.000 Euro rechnen.

    Trotz des überhitzten Marktes hält Bender den Kauf von Eigentumswohnungen für lohnend, wenn einige Punkte beachtet werden: „Ist die Lage der Wohnung gut, werden die Kreditzinsen für 15 Jahre auf rund 2 Prozent sowie die Tilgungsraten auf 3 bis 4 Prozent festgeschrieben und die Möglichkeit günstiger Konditionen für Sondertilgungen mit der Bank vereinbart, kann sich eine solche Investition nach wie vor auszahlen.“ (mit dpa)

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