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Germania-Pleite: Rettung der insolventen Airline Germania ist geplatzt

Germania-Pleite

Rettung der insolventen Airline Germania ist geplatzt

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    Die Rettung der insolventen Airline Germania ist gescheitert. Bis zuletzt hatten Mitarbeiter darauf gehofft.
    Die Rettung der insolventen Airline Germania ist gescheitert. Bis zuletzt hatten Mitarbeiter darauf gehofft. Foto: Christoph Schmidt, dpa

    Für die insolvente Berliner Airline Germania gibt es keine Zukunft mehr - die Rettungsversuche sind gescheitert. Alle seriösen Bieter seien abgesprungen, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg am Montag mit. Eine Stilllegung sei nicht mehr abzuwenden. "Die Mitarbeiter erhalten nun in den nächsten Tagen die Kündigungen und werden zusätzlich zum Anfang April freigestellt", hieß es in der Mitteilung weiter.

    Im Februar hatte die Airline mit fast 1700 Mitarbeitern Insolvenz angemeldet - fast eineinhalb Jahre nach der spektakulären Pleite der Air Berlin. Germania steuerte viele Reiseziele im Mittelmeerraum an. Jährlich beförderte die viertgrößte deutsche Airline nach eigenen Angaben mehr als vier Millionen Passagiere. Die Flugzeuge blieben mit der Insolvenz am Boden. Vor allem kleinere Flughäfen in Deutschland spürten größere Auswirkungen.

    Die Airline Germania

    Die Airline Germania ist bei vielen Touristen wegen ihrer Ferienflüge in den Mittelmeerraum bekannt. Die Fluggesellschaft setzte aber auch auf die Nische - mit Zielen wie Irak und Iran. Das galt in der Branche als ein Alleinstellungsmerkmal.

    Die Airline mit dem grün-weißen Logo und Firmensitz in Berlin warb mit Kurz- und Mittelstreckenflügen. Nach Unternehmensangaben beförderte Germania mehr als vier Millionen Passagiere jährlich. Zu den großen Zielländern zählten Spanien, Griechenland, Türkei und Ägypten.

    Germania mit mehr als 1000 Mitarbeitern wurde 1986 gegründet. Es handelt sich nach Branchenangaben um die viertgrößte deutsche Fluggesellschaft nach der Lufthansa Gruppe, Condor und Tuifly.

    Zu den Abflughäfen mit vergleichsweise vielen Passagiersitzen zählen die Standorte Berlin, Nürnberg, Bremen, Düsseldorf und Dresden.

    Germania ist auch auf kleineren Flughäfen präsent - bei denen jetzt durch die Insolvenz große Lücken drohen. Zusammen mit der Schweizer Germania Flugbetrieb AG und der Bulgarian Eagle betrieb Germania zuletzt 37 Flugzeuge.

    Rettung der Airline Germania wohl an zu engem Zeitrahmen gescheitert

    Eigene Maschinen hatte die Fluggesellschaft nicht, die annähernd 30 Flugzeuge waren zuletzt nach Angaben des Insolvenzverwalters alle geleast. Nun könnte es anderen Airlines verstärkt darum gehen, an Germania-Slots heranzukommen. Damit sind die begehrten wie lukrativen Start- und Landerechte an Flughäfen gemeint. Zum Beispiel hatte direkt nach der Germania-Pleite die Lufthansa-Tochter Eurowings Interesse an den Slots am Flughafen Düsseldorf gezeigt.

    Bis zuletzt hatte es für die Mitarbeiter der insolventen Fluggesellschaft noch einen Hoffnungsschimmer gegeben. Es gab nach Angaben Wienbergs sowohl Interessenten für große Teile der Germania als auch für den Bereich Wartung und Technik. Sie alle zogen sich aber aus dem Bieterprozess zurück, wie es nun hieß. Ein Problem sei der enge Zeitrahmen gewesen, denn zum 31. März ende der Insolvenzgeldzeitraum für die Mitarbeiter.

    Insolvenzverfahren von Germania noch nicht offiziell eröffnet

    Das eigentliche Insolvenzverfahren ist bislang noch nicht eröffnet worden, wie ein Sprecher Wienbergs mitteilte. Momentan läuft noch die Phase des vorläufigen Insolvenzverfahrens. Über den Eröffnungstermin entscheidet ein Gericht auf Grundlage eines Gutachtens des Insolvenzverwalters. (dpa)

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