45 Prozent der Arbeitslosen ab 25 Jahren in Deutschland waren zuletzt aufgrund ihrer geringen Qualifikation auf die Suche nach einfachen, wenig komplexen Helfertätigkeiten beschränkt. Das geht aus einer Studie hervor, die das Nürnberger Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) am Montag veröffentlichte.
Besonders angespannt sei die Situation für gering Qualifizierte in Ostdeutschland mit einer Arbeitslosenquote im Helferbereich von 34 Prozent und in den Ruhrgebiets-Städten Duisburg, Gelsenkirchen, Herne, Recklinghausen, Dortmund und Oberhausen mit einer Quote von sogar 40 Prozent. Weitaus bessere Aussichten gebe es hingegen in Süddeutschland.
Überdurchschnittlich oft beschränkten sich bei arbeitslosen Frauen und bei Migranten die Fertigkeiten auf einfache Tätigkeiten. 50 Prozent der jobsuchenden Frauen in Ostdeutschand und 52 Prozent in Westdeutschland sind demnach nur für Helferarbeiten qualifiziert. Unter den arbeitslosen Migranten seien sogar 63 Prozent in Westen und 60 Prozent im Osten nur für Helferjobs geeignet.
"Mit dem Wandel zur Informations- und Wissensgesellschaft sind Arbeitsplätze mit niedrigen Qualifikationsanforderungen in den vergangenen Jahrzehnten hierzulande massiv abgebaut worden", heißt es in der Analyse. Aktuell gebe es noch einen Kern von vier Millionen sozialversicherungspflichtiger Stellen im Helferbereich. In den kommenden eineinhalb Jahrzehnten werde es dabei zwar vermutlich keinen weiteren massiven Stellenabbau geben. Das Ungleichgewicht im Helfersegment bleibe aber auch in Zukunft "zentrale arbeitsmarkt- und bildungspolitische Herausforderung", schreiben die Arbeitsmarktforscher.
Die meisten Arbeitsplätze für schlecht Qualifizierte biete das produzierenden Gewerbe, wo ein Viertel aller Helferjobs angesiedelt sei. Außerdem stellten vor allem auch die Zeitarbeitsbranche, Reinigungs- und Wachdienste, der Agrarsektor und das Gastgewerbe regelmäßig Arbeitsstellen für Helfer zur Verfügung. afp