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Verdi gibt grünes Licht für Kartstadt-Konzept

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Verdi gibt grünes Licht für Kartstadt-Konzept

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    Verdi gibt grünes Licht für Kartstadt-Konzept
    Verdi gibt grünes Licht für Kartstadt-Konzept Foto: DPA

    Bei ihrer Sitzung in Essen stimmte die Karstadt-Tarifkommission der Gewerkschaft den geplanten Ergänzungen zum sogenannten Sanierungstarifvertrag mit großer Mehrheit zu.

    Eine noch offene Bedingung für das Inkrafttreten des Kaufvertrags ist dagegen eine Einigung mit dem Karstadt-Vermieter Highstreet. In den rund vierwöchigen Verhandlungen konnte bislang noch kein Ergebnis erzielt werden.

    Hintergrund der nun von Verdi beschlossenen Ergänzungen zum Tarifvertrag ist die von Berggruen geplante Aufteilung der Kette mit bundesweit 120 Standorten und 25 0000 Beschäftigten in eine Dachgesellschaft und drei weitere Untergesellschaften. Geplant sind jeweils eigene Gesellschaften für die Bereiche Sporthäuser, Premiumhäuser und sonstige Warenhäuser. Der Sanierungstarifvertrag hat aber bislang einen Erhalt des Unternehmens als Einheit vorgesehen.

    Die Weitergeltung des Sanierungstarifvertrags sei jedoch an die Bedingung geknüpft, dass Karstadt als wirtschaftliche Einheit erhalten bleibe, so die Gewerkschaft. "Nur wenn Karstadt als Unternehmensgruppe und wirtschaftliche Einheit erhalten bleibt, kann Investor Berggruen die Sanierungsbeiträge der Beschäftigten in Anspruch nehmen. Beschäftigungs- und Standortsicherung bleiben definitiv erhalten", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Möning-Raane.

    In dem Sanierungstarifvertrag verzichten die Beschäftigten zur Rettung des Unternehmens auf rund 150 Millionen Euro bis Ende 2012. Die Vereinbarung will die Gewerkschaft in der kommenden Woche mit dem Karstadt-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg abschließen.

    In einem Gespräch mit dem Berliner "Tagesspiegel" (Samstag) rief Berggruen die Politik erneut dazu auf, in den noch laufenden Verhandlungen mit Highstreet zu vermitteln. Berggruen hatte den Kaufvertrag für Karstadt nach einem Bieterrennen Anfang Juni unterzeichnet, ohne sich zuvor mit den Warenhaus-Vermietern über die von ihm geforderten Mietsenkungen geeinigt zu haben.

    "Ich frage überhaupt nicht nach Geld. Wir brauchen kein Geld", sagte Berggruen zu seiner Anfrage. Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hatte einer aktiven Vermittlerrolle der Politik in dieser Woche jedoch bereits eine Absage erteilt.

    Bei den noch laufenden Verhandlungen mit Highstreet gehe es nach einer Einigung über die Eckpunkte noch um "technische Probleme", sagte Berggruen. Details nannte er nicht. Die Zeit werde jedoch Ende Juli endgültig ablaufen. "Danach ist Schluss", sagte Berggruen. Der von dem Investor vorgeschlagenen Fristverlängerung bis zum 30. Juli muss Insolvenzverwalter jedoch noch zustimmen.

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