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Waschanlagenbauer: Washtec will wegen Gewinnrückgang am Personal kürzen

Waschanlagenbauer

Washtec will wegen Gewinnrückgang am Personal kürzen

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    Washtec baut in Augsburg Waschanlagen.
    Washtec baut in Augsburg Waschanlagen. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Jahrelang ist es für den Augsburger Waschanlagenbauer Washtec sehr gut gelaufen. Der Umsatz wuchs ständig, der Gewinn ermöglichte gute Dividendenzahlungen. Das Unternehmen entwickelte neue Produkte. So können an den ersten Anlagen zum Beispiel Autobesitzer das Waschprogramm bereits auf dem Smartphone auswählen und bezahlen. Zudem hat Washtec unter dem Namen „SmartCare“ eine neue Waschanlagen-Generation auf den Markt gebracht, die sich aus der Ferne mit dem Tablet-PC steuern lässt und die Wäsche effizienter macht. Doch ein Problem gibt es: Die Nachfrage auf dem Markt für Waschanlagen wächst nicht so wie erwartet. Jetzt will das Unternehmen sparen – ab 2020 auch beim Personal.

    Stagnierender Umsatz im ersten Halbjahr, weniger Gewinn

    Die gedämpfte Marktlage schlägt sich in den Zahlen nieder: Der Umsatz im ersten Halbjahr ging leicht zurück – von 200,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 199,1 Millionen Euro. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern gab sogar deutlich nach – von 18,3 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018 auf 9,3 Millionen Euro.

    Ein Grund sei, dass sich Aufträge großer Stammkunden verzögert hatten, erklärte Finanzchef Axel Jaeger in einer Telefonkonferenz. In den USA sei außerdem ein wichtiger Kunde im Geschäft mit den Reinigungssubstanzen für die Waschanlagen abgesprungen, der aber mittlerweile wieder zurückgewonnen worden sei. Zudem hätten die Autobesitzer schlicht und einfach seltener ihre Autos gewaschen – was vor allem an dem „ungünstigen“ Wetter in Europa in der ersten Jahreshälfte gelegen habe. Für die kommenden Monate ist Washtec wieder optimistischer: „Wir erwarten ein stärkeres zweites Halbjahr“, sagte Jaeger. Die Zeiten rasanten Wachstums sind aber wohl vorerst vorbei: Der Waschanlagenbauer strebt eine „stabile Umsatzentwicklung“ für das Gesamtjahr an. Ziel sei eine Rendite von über zehn Prozent.

    Personalausgaben sollen ab dem Jahr 2020 niedriger ausfallen  

    Die Washtec-Führung will jetzt Kosten senken. Zunächst handelt es sich um Sachkosten. Nächstes Jahr geht es um das Personal und Jobs: „Wir planen niedrigere Personalausgaben ab 2020“, sagte Jaeger. Washtec habe in den vergangenen Jahren das Wachstum des Marktes überschätzt und rund 100 Stellen aufgebaut, erklärte er. „Wir nutzen jetzt die Zeit, in der das Wachstum nachlässt, um unsere Hausarbeit zu machen.“ Unter den zuletzt aufgebauten Arbeitsplätzen seien nicht nur „Top-Performer“. Wo und in welcher Zahl Jobs wegfallen könnten, erklärten die Washtec-Manager noch nicht. „Wir analysieren dies auf einer globalen Basis“, hieß es. Später werde darüber berichtet. Washtec ist in mehr als 80 Ländern vertreten und beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter.

    Neue Manager: Günter Blaschke bis Endes des Jahres an der Spitze, Ralf Koeppe Technikchef

    Der wichtigste Markt für Washtec ist Europa, gefolgt von den USA. Der Umsatz in Asien macht eher einen kleinen Teil aus. Für die Herausforderungen hat sich die Washtec-Spitze neu sortiert. Von Juli bis Dezember dieses Jahres managt übergangsweise Günter Blaschke das Unternehmen. Der langjährige Chef des Küchenausstatters Rational war bisher Aufsichtsratschef bei Washtec. Am Jahresende will er auf diese Position auch wieder zurückkehren.

    Seit Juli hat Washtec einen neuen Technik-Chef: den langjährigen Kuka- und Bosch-Rexroth-Manager Ralf Koeppe. „Ich will Herrn Koeppe für die nächsten Monate den Rücken freihalten für die technischen Dinge“, begründete Blaschke seinen ungewöhnlichen Wechsel aus dem Aufsichtsrat an die Firmenspitze. Neben Finanzchef Jaeger sind auch Vertriebschef Stephan Weber und Personalchefin Karoline Kalb im Vorstand. Kalb will zum Jahreswechsel die Firma verlassen.

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