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Porträt: Wie Facebook-Managerin Sheryl Sandberg zurück ins Leben fand

Porträt

Wie Facebook-Managerin Sheryl Sandberg zurück ins Leben fand

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    Vor zwei Jahren verlor Facebook-Managerin Sheryl Sandberg ihren Mann. Nun hat sie über diese Zeit gesprochen.
    Vor zwei Jahren verlor Facebook-Managerin Sheryl Sandberg ihren Mann. Nun hat sie über diese Zeit gesprochen. Foto: Angelika Warmuth (dpa)

    Nachdem sie 30 Tage lang getrauert hatte um den Mann, der alles für sie war, ihr Partner, ihr Freund, ihr gutes Gewissen, da setzte sich Sheryl Sandberg an den Computer und verfasste einen langen Facebook-Beitrag. „Ich fühle mich“, schrieb sie, „als wäre ich in diesen 30 Tagen 30 Jahre älter geworden. Ich fühle mich 30 Jahre trauriger. Ich fühle mich 30 Jahre weiser.“

    Ein großer Schritt für Sheryl Sandberg

    Selbst für Sandberg, die Nummer zwei bei Facebook hinter Mark Zuckerberg, war das damals ein großer Schritt, extrem intim, extrem persönlich. 74.000 Menschen haben den Beitrag seitdem kommentiert. Fremde erzählten Sandberg von den Tragödien ihres Lebens, von Verlusten und dem Mut, wieder neu anzufangen. „Und wissen Sie was“, hat die Managerin nun einer Journalistin des britischen Guardian erzählt, „danach habe ich mich nicht mehr allein gefühlt.“

    Vor fast genau zwei Jahren hat die 47-Jährige ihren Mann verloren. Das Paar war gemeinsam nach Mexiko gereist, um den 50. Geburtstag eines Freundes zu feiern. Am Nachmittag hatte sich Sandberg für eine Stunde im Hotelzimmer hingelegt. Als sie wieder aufwachte, war ihr Mann nicht mehr am Leben. Goldberg war mit einer Herzattacke auf dem Laufband zusammengebrochen. Plötzlich, sagt Sandberg, war sie Mitglied eines Klubs, „dem niemand jemals beitreten möchte“.

    Der Tod ihres Mannes hätte sie beinahe zerstört

    Im Gespräch mit dem Guardian erzählte die Managerin, wie diese Erfahrung sie beinahe zerstört hätte. Sie habe sich schuldig gefühlt, kein Selbstbewusstsein mehr gehabt. Es war ein Gefühl, das sie so nicht kannte. Denn Sheryl Sandberg war bis dahin vor allem eines: erfolgreich. Sie war immer die Beste, in der Schule und später in Harvard. Der berühmte US-Ökonom Larry Summers holte sie Anfang der 90er Jahre zur Weltbank, später ging sie zum Beratungskonzern McKinsey, dann zu Google und schließlich zu Facebook. Dort, erzählt man sich, habe sie aus der Idee Zuckerbergs ein funktionierendes Unternehmen gemacht.

    Sandberg gilt als schlau, ehrgeizig, machtbewusst. Eine Frau, der man vieles zutraut: Gouverneurin von Kalifornien, Ministerin, Top-Managerin. All das hat Sandberg aber nicht auf die dunklen Seiten des Lebens vorbereitet. Jetzt hat sie ein Buch über diesen Lernprozess geschrieben. „Option B“ ist ein Lehrstück über das Trauern und das Weiterleben geworden. Darüber, wie das funktioniert: den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten. Sandberg erzählt davon, wie sie aus alten Heimvideos einen Film für die beiden Kinder zusammenstellt, damit sie den Vater nicht vergessen. Wie sie zu seinem 48. Geburtstag Briefe an ihn schreiben und sie mit Luftballons in den Himmel steigen lassen. Und darüber, wie sie selbst zurück ins Leben gefunden hat. Durch ihre Kinder, ihre Arbeit und durch zwei Menschen: Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan. Die beiden, sagte sie dem Guardian, seien der Grund, „dass ich noch hier bin“.

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