Jahrelang herrschte Streit in der Familie der Unternehmensgruppe Aldi Nord. Jetzt sollen die Meinungsverschiedenheiten und Rechtsstreitigkeiten beigelegt worden sein. Am Dienstag teilte der Discounter mit, dass sich die zerstritten Familienstämme der Unternehmensgruppe in einer Vereinbarung unter Beteiligung der Familienstiftungen auf die Beilegung des Streits geeinigt hätten. Unter den Kampf um die Macht im Unternehmen soll damit ein Schlussstrich gezogen werden.
Nach Familienstreit soll Aldi Nord reorganisiert werden
Nach dem Willen der Familienstämme und der Stiftung soll die Unternehmensgruppe Aldi Nord in den nächsten Monaten reorganisiert werden und unter einer einheitlichen Holding-Gesellschaft in der Form einer Stiftung & Co. KG zusammengefasst werden. Die neue Holding-Gesellschaft soll je zur Hälfte den Familienstiftungen des Familienstamms Theo Albrecht und des Familienstamms Berthold Albrecht gehören. Der Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung der Holding sei gleichberechtigt und paritätisch zwischen den Familienstämmen ausgestaltet. Für die Umsetzung der neuen Konzern- und Stiftungsstruktur bedarf allerdings noch einer Abstimmung mit den Steuerbehörden und der Zustimmung der Stiftungsaufsicht der beteiligten Familienstiftungen.
Grund für Familienstreit bei Aldi Nord
Wie ist es zu dem Streit gekommen? Grund waren die komplizierten Eigentümerstruktur bei Aldi Nord. Das Unternehmen ist im Besitz von drei Stiftungen mit Sitz in Schleswig-Holstein: der Markus-, der Lukas- und der Jakobus-Stiftung. Stehen große Investitionen und wichtige Entscheidungen an, können diese von den Stiftungen nur einstimmig freigegeben werden. Um die Macht in der Jakobus-Stiftung gab es jedoch seit Jahren Streit zwischen den Familienstämmen. Dieser wurde auch immer wieder vor Gericht ausgetragen. (mit dpa)